Samstag, 5. Mai 2007

Abi 2025

Emma - 3;7 Jahre & Paul - 1;4 Jahre
...teilte mir Pauls Body gestern abend mit icon_lol. Soso, na, dann nix wie ran! Voraussetzung: endlich sprechen lernen. Nach wie vor nichts außer "da"; "Mama" und "Papa" auch noch nicht in kommunikativer Absicht.
Gestern war Paulchen aber sowieso motzig, weil fiebrig (> Impfung), zum Umfallen müde und überreizt von den zahlreichen Anwesenden: seine große, laute Schwester, die ihn zur Zeit nicht gerade mit Samthandschuhen anfasst, sehr beschäftigte Eltern, eine Fremde, die Putzfrau und die Kinderbespaßung! Und das alles kurz vor Schlafenszeit. Seine Eltern hatten aber die Ruhe weg und bereiteten sich völlig ungestresst wirkend auf die Geburtstagsfeier des Nachbarn vor - sehr bewundernswert. So dauerte es dann auch noch über eine Stunde, bis sie wirklich die Wohnung verlassen hatten - incl. der Fremden, die sich als Praktikantin des Vaters und gleichzeitig die Party-Servicekraft des Abends herausstellte. Wer blieb, war allerdings die Putzfrau, die noch bis 21 Uhr herumwerkelte und es dann noch für angebracht hielt, sich von uns, inzwischen beim Einschlafritual, zu verabschieden icon_sauer. Von Paul haben sich die Eltern diesmal übrigens nicht verabschiedet, weil er ohnehin schon sehr anhänglich war und sich dann möglicherweise nicht so gut hätte von mir trösten lassen wie beim vorherigen Mal Abendsitten. Er hat's aber auch später offenbar nicht registriert, bzw. keine Anzeichen des Suchens oder Vermissens gezeigt. Trotzdem wurde er bald ziemlich unleidlich, weil ihm Spielen zu anstrengend war und er wirklich totmüde war (zumindest so aussah). Also ab zum Zähneputzen, Emma natürlich ebenfalls, die aber noch sehr viel Energie zu haben schien, recht laut und hibbelig war, sich aber trotzdem brav wusch und umzog. A propos Emma: sie kann jetzt zählen, und zwar mindestens bis 7, manchmal bis 10. Zählen im Sinne von Abzählen, und nicht nur die Zahlwörter in der richtigen Reihenfolge sagen. Auch sah es so aus, als ob sie inzwischen in einem eigenen Bett schlafen würde; gestern allerdings wollte sie das nicht - also wieder alle rein ins Ehe/Familienbett icon_neutral zum Vorlesen. Paulchen ist dabei wie vorgesehen in meinem Arm eingeschlafen, aber für Emma habe ich diesmal wohl zu früh mit dem Lesen aufgehört. Das letzte Mal, als ich abends bei ihnen war, war sie am Ende der Bücher schon so k.o., dass sie sich nicht mehr beschweren konnte und einfach eingeschlafen ist. Diesmal war noch etwas Gemecker drin: noch eine Geschichte lesen, oder einfach "Ma-ma-ma-ma, Mama soll aber jetzt schon kommen". Leider wusste Emma ja auch, dass Mama nur ein Stockwerk tiefer auf der Party ist, und wollte sie natürlich holen gehen icon_warn. Aber mit ein bisschen ablenkenden Erzählungen - das klappt bei Emma ganz gut, weil sie sich ganz gerne unterhält - vergaß sie das zwischendurch immer wieder. Ihre Show war durch ihr Plappermäulchen auch zu leicht zu durchschauen: kurzes Gejammer in entsprechender Tonlage, dann fiel ihr irgendetwas ein, das sie mir unbedingt noch mitteilen musste (sowas wie dass Mama und Papa keine Süßigkeiten essen dürfen) und von einer Sekunde zur nächsten war der Jammerton verschwunden icon_megagrin. Nach einem Toilettenbesuch war dann auch der innere Frieden hergestellt, so dass sie sich doch freiwillig auf die Seite rollte und einschlief.
Ich habe mich dann 3 Stunden im Wohnzimmer mit einer Ausgabe von "Eltern" vergnügt und Emmas angefangene Puzzles beendet, die wild im Kinderzimmer verstreut lagen.
Die letzte dreiviertel Stunde habe ich aber nur ungeduldig wartend rumgesessen, weil man mir eigentlich gesagt hatte, dass man spätestens um 23.30h wieder hochkäme, weil Paul dann sowieso die Brust verlange. Nun, Paul blieb zwar still (als ich einmal ins Zimmer ging, um den Zudeckungsstatus zu überprüfen, lag er wie ein Kaninchen mit unter den Körper gezogenen Armen und Beinen auf dem Bauch - und zwar quer im Bett, während Emma zwar längs lag, aber ihr Gesicht exakt an Paulchens Windelpopo gedrückt hatte icon_-. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei.), aber doof war die erneute Verspätung trotzdem, weil ich eigentlich mit dem Rad und Bahn nach Hause fahren wollte, mir dafür 0.45h dann aber doch zu spät erschien. Wenigstens das Taxi haben sie bezahlt, aber mein Fahrrad steht nun dort vor der Tür icon_karte_gelb.
Und das "Beste" habe ich dann zum Schluß, beim Schuhe anziehen, erfahren: "Ja, am Montag holst du ja dann wie immer die beiden ab, das ist ja dann bei Pauls neuer... ACH! Habe ich das überhaupt erzählt???" NEIIIN, hatten sie nicht. Und zwar, dass Paul ab Montag mit seiner Tagesmutter in eine Tagesgroßpflegestelle umzieht, die ziemlich weit weg ist vom bisherigen Ort und damit auch von Emmas Kita. Um ein Haar hätte ich also am Montag vor verschlossenen Türen gestanden! Wie ich Ungeplantheit liebe icon_ironie! Heute habe ich erstmal beträchtliche Zeit damit verbracht, herauszufinden, wie ich dort hinkomme und von dort zu Emma - superumständlich und nervige Busstrecken! Naja, ich werde das mal ausprobieren und kann nur hoffen, dass es mich nicht zu sehr strapaziert, denn dann weiß ich nicht, ob ich das ein halbes Jahr machen möchte (ab Januar kommt Paul in Emmas Kita)... aber erstmal abwarten und Tee trinken icon_kaffee2!

Montag, 23. April 2007

2x2+2

Emma - 3;6 Jahre & Paul - 1;3 Jahre; mit M. - 4 Jahre & R. - ca. 2 ;5 Jahre
Babysitterclub die Zweite. Nachdem ich zunächst Paulchen von seiner Tamu eingesammelt und auf dem Spielplatz etwas aufgetaut hatte (selten ein so reserviertes Kind getroffen!), kam ich ca. 10 Minuten vor Kitaschluss bei Emma an, die sofort forderte, wieder mit M. und R. gemeinsam den Nachmittag zu verbringen: "Wir gehen ins Kakaocafé!" Aaaaha, so ist das also icon_rolleyes. Naja, habe mich dann bereit erklärt, noch die paar Minuten zu warten, bis M.s und R.s Babysitter auch an Land kommen müsste (Frage an M.: "Wann kommt denn die L. immer?" - "Wenn es dunkel ist.") Leider zogen sich die Minuten bedenklich in die Länge. Die Mitarbeiter der Kita waren schon ganz genervt, da sie im Garten am liebsten schon mit einer Besprechung anfangen wollten. Schließlich hatte ich ein Einsehen mit den geplagten Ganztagserzieherinnen und habe Emma und Paul (der seine neuesten motorischen Fähigkeiten auf jeder einzelnen erreichbaren Treppe ausprobieren musste) auf die Straße vor den Kindergarten komplimentiert, wo ich versprach, auf L. zu warten. Als diese dann auch endlich M. und R. herbeigeschafft hatte, ging es los - aber wohin? Zeitlich wieder etwas zu knapp für den Wunschspielplatz der Kinder, volle Windel beim kleinen R., für den der Weg noch dazu recht weit ist mit seinen 2 komma irgendwas Jahren, alles nicht so ideal. Also haben wir uns erstmal auf den Weg zu den beiden anderen Kindern nach Hause gemacht. Schon das hat entsprechend gedauert, denn: auch bei diesen Kindern waren Pusteblumen absolut angesagt, aber glücklicherweise fanden sich auch genug für alle am Wegrand. M., die ihr Fahrrad dabei hatte, klingelte bei jeder und befahl ihrem persönlichen Sammy Emma, die gewünschte Pflanze zu pflücken. Die arme Emma - wurde ganz schön rumkommandiert!
Neben Pusteblumen hat Emma einen toten Feuerkäfer gefunden: "Da ist einer drüber getrampelt." - "Ja, meinst du? Einer hat den totgetreten?" - "Jahaaa!" - "Der arme Käfer..." - "Ja, der wollte nämlich eigentlich noch weiterleben!" icon_neutral
Paul indes versuchte sich auch mit der hohen Kunst des Zu-Fuß-Gehens, lässt sich (noch) bereitwillig dabei an die Hand nehmen und kommt auch schneller voran als so manche andere Einjährige, weil seine Aufmerksamkeit mehr auf die vor ihm laufenden anderen Kinder gerichtet ist (Hinterher! Hinterher!) als auf interessante auf dem Boden befindliche Objekte. Zwischendurch musste ich ihn aber auch ein ganzes Stück tragen (aber er ist noch bedeutend leichter als Céline), weil er nicht mehr in seinem unbequemen Ersatzkinderwagen sitzen konnte (der alte von Emma, sein eigener ist laut Emma "auseinandergebricht"). Dort ist nämlich das Rückenteil nicht mehr neigbar, es stand in Liegeposition, Paul wollte aber natürlich sitzen, daher musste er sich alleine aufrechthalten und sich an den Seiten des Wagens festkrallen. Das war wohl auf die Dauer anstrengend. Irgendwann allerdings, ich habe es gar nicht beobachtet, hat es ihn aber dann umgehauen - als ich das nächste Mal hinschaute, lag er ausgestreckt und schlief icon_sleep. Es würde mich mal interessieren, ob er sich erst hingelegt hat oder ob der Schlaf ihn übermannt und umgekippt hat.
Überhaupt, der Kinderschlaf! Sirenen allerorten (echte und zwei kleine Mädchen), aber Paul schlief und schlief.
Bei M. und R. im Garten war es dann auch angenehm ruhig dafür - und für mich - denn alle anderen Kinder wollten mit L. in die Wohnung, die R. wickeln und Getränke besorgen wollte. Habe schon ein ganz schlechtes Gewissen, dass sie sich dann alleine mit drei Kleinen durchschlagen musste, während ich gemütlich im Garten neben dem schlafenden Paul warten konnte.
Anschließend ging es, nach zeitlichen Fakten klärendem Telefonat mit Pauls und Emmas Vater ("ach, ich soll eigentlich um 6 kommen? Ich dachte immer um halb 7! Dann war ich ja die letzten Mal immer sehr viel zu spät!" ACH TATSÄCHLICH???) in das "Schokoladencafé", bzw. hielten wir es trotz Kinderprotest für angeraten, es uns im Außenbereich einzurichten, da gewisse Lärmpegel die Geduld der anderen Bistrobesucher sicher überstrapaziert hätten. Außerdem, wer will bei dem Sommerwetter schon drin hocken? Paul wachte dann auch sehr pünktlich zur Eisfrage auf (Vanille, Schoko oder Erdbeer). Sein Vater hatte am Telefon gesagt, Paul liebe Eis und es sei eines der drei Wörter, die er sagen könne, also grünes Licht für eine Kugel Schokoeis (die aber zum größeren Teil schmolz, als dass er sie wirklich aß). "Eis" hat er aber nicht gesagt. "Paul, was ist das?" - "Da!" Hm!
Direkt entspannend ist so ein Eiscafé-Besuch mit 4 Kindern, von denen eins sich selbst und mich mit Schokoeis bekleckert, zwar nicht gerade, aber spaßig war es trotzdem. Etwas verspätet machten wir uns dann auf den Heimweg (und ich dumme Nuss hatte auch noch ein schlechtes Gewissen, da der Vater am Telefon meinte, er sei um halb 7 da, und es nun schon viertel vor 7 war), lieferten M. und R. samt ihrem Babysitter ab und - warteten im Garten auf Emmas und Pauls Papa, der natürlich erneut erst um 7 kam icon_wallbash. War diesmal nicht so schlimm, aber am Telefon vor dem Cafébesuch hatten wir uns noch kurz über die zeitliche (Fehl-)Planung unterhalten, er hat sich auch entschuldigt, dass er die letzten Mal dann ja "viel zu spät" gekommen war (als ob eine halbe Stunde zu spät nicht sowieso schon viel zu spät wäre!) und ich denke, wir haben uns jetzt so geeinigt, dass ich ihn explizit montags nochmal anspreche, wenn er absolut pünktlich um 18 Uhr da sein muss. Mal sehen, ob sich das bewährt!

Freitag, 20. April 2007

Ein Vulkan namens Chris

Clara - 8;8 Jahre & Chris - 5;4 Jahre
Mal wieder die beiden Großen von Kita und Schule abgeholt. "Groß" trifft ja vor allem auf Chris zu - der ist im letzten halben Jahr enorm gewachsen und sieht aus wie ein Schulkind. Leider nur äußerlich icon_headstand. Seine schlechte Laune, oder das, was ich dafür halte, hält an, er ist ständig unleidlich und neigt zur Aggressivität (wenn auch meist Menschen gegenüber nur angedeutet; getreten werden dann Hecken und Büsche, dauernd wird irgendwas mit Schmackes in der Gegend herumgeworfen...). Clara merkt das wohl auch. Ihre erste Frage: "Müssen wir heute Chris abholen?" (die zweite Frage, kaum auf der Straße: "Wann kommst du wieder?"). Mehrmals hat sie sich auch beschwert, dass Chris immer gemein zu ihr sei. Sie rächt sich natürlich auch auf ihre Art, was nicht gerade zum geschwisterlichen Frieden beiträgt. In ein paar Monaten soll Chris in die Schule kommen - ob das gut wird? Momentan kann ich ihn mir da nicht so gut vorstellen. Er ist zwar in der Lage, sich an Regeln zu halten und gehorcht auch meistens, ist auch intellektuell sicher weit und interessiert genug, aber emotional wirkt er doch oft noch, und zur Zeit besonders, kleinkindhaft. Frustrationen kann er nur ganz schwer verkraften, steigert sich schnell in etwas rein und wird sofort weinerlich. Zum einen in der Interaktion mit Clara (da entstehen dann sinnlose Gespräche wie: Chris: "Du sollst nicht auf das Tramoplin!" - Clara: "Doch, gehe ich jetzt aber!" - Chris: "Dann musst du mir einen Schokoladenkuchen kaufen, nur für mich!" - Clara: "Nein, das kann ich nicht." - Chris: "Dooo-hoooch, musst du aber [heulheul]!"), zum anderen bezüglich Tatsachen, die nunmal überhaupt nicht und von niemandem zu ändern sind. Beispiel: Chris liebt Pusteblumen. Gibt es zur Jahreszeit eher wenig. Auf dem Nachhauseweg findet er doch eine, die aber nicht genügt - es wird auf dem ganzen restlichen Weg nach weiteren Pusteblumen gejammert und gewimmert: "Ich will eine Pusteblume!" - "Chris, die wachsen im Moment nicht so viel." - "Ich will aber eine Pusteblume!!" - "Aber es ist doch keine da!" - "Ich WILL aber!" icon_explode Das Drama lässt sich noch ins Umermessliche steigern, wenn Clara zuerst eine entdeckt und sie Chris stolz und etwas gemein vorführt. Überhaupt fühlt sich Clara durch Chris' häufiges Gemecker und Getrotze ziemlich animiert, ihn zu provozieren, wo es nur geht. Keine Deeskalationsfähigkeiten, das Kind icon_wink.
Zu Hause ging der Spaß gleich weiter, als Chris den Anschein erweckte, in seinem Zimmer am Schreibtisch ausmalen zu wollen (seine Mutter hatte ihm ein Bild vorgemalt, auf dem viele seiner Bekannten als "Super(wo)man" zu sehen sind - unter anderem auch ich. Chris: "Meine ganze Familie!"). Clara wollte mit mir Kindermonopoly spielen, und da das Spiel in Chris' Schrank ist, blieben wir gleich dort auf dem Fußboden sitzen. Chris wollte aber nicht mitspielen, also: "Ihr sollt nicht in meinem Zimmer sein!" Clara schnappt sich völlig genervt das Spiel und will es in ihrem Zimmer aufbauen, ich erhebe mich und will mitgehen, Chris: "Neiiiiiin! Nur Clara soll weggehen!" Aaaargh! icon_help Leider weiß ich nicht, wie die Situation ausgegangen wäre, denn ich hatte schließlich Clara zugesagt, mit ihr zu spielen, eben weil alles so aussah, als ob Chris jetzt lieber alleine malen möchte. Dann kam aber überraschend schon seine Mutter nach Hause, worauf Chris vorschlug, dass Clara jetzt mit Mami spielen solle. Ich habe noch versucht, ihm zu erklären, dass ich jetzt erstmal das Spiel mit Clara spiele und dass er gerne mitspielen kann ("Nein, Clara soll nicht!"). Daraufhin wollte seine Mutter ihn vor der Explosion aus der Situation entfernen und schlug vor, mit ihm zu spielen. Chris: "Dann will ich aber fernsehen!" - und weg war er. Puh!
(Fortsetzung: nach unserem Spiel kommen wir runter, Chris prahlt, er habe ferngesehen - und Schokolade hatter er auch! Clara läuft quasi rot an und wendet sich wutschnaubend an ihre Mutter, sie wolle jetzt gefälligst auch fernsehen und Schokolade, weil Chris durfte ja auch! Ich habe mich dann mal verabschiedet icon_angel...)

P.S.: Vielleicht wird es allmählich Zeit für Ursachensuche. Jedes Kind hat ja mal "schlechte" Phasen, aber diese von Chris dauert offenbar an. Meine erste Idee ist, dass er vielleicht irgendwie das Gefühl hat, zu kurz zu kommen - sei es im Vergleich mit Clara, sei es allgemein von der Aufmerksamkeit und dem Zeitbudget seiner Familie her. Er wirkt einfach unzufrieden. Klar, dass er das noch nicht anders äußern kann als auf die revoltierende Art. Aber wirklich beurteilen kann ich das Problem natürlich nicht, es kann ja so viele familieninterne Ursachen geben, die Einfluss auf ihn haben könnten. Oder doch einfach nur die Entwicklung?

Mittwoch, 18. April 2007

Kurz mal Hanna

Hanna - 1;3 Jahre
Leider musste ich die Hanna-Zeit heute auf anderthalb Stunden verkürzen, und auch das ging nur mit Entgegenkommen ihrer Mutter. Faktisch kam mir die Zeit aber noch sehr viel kürzer vor. Bis wir erstmal überhaupt draußen (z.B. wollte Hanna ihre Jacke nicht anziehen (lassen) und lieber gleich so rausspazieren) und auf dem Spielplatz angekommen waren... die Enten mussten übrigens zeitmangelbedingt auch mal ohne uns auskommen.
Für Hanna war auf dem Spieplatz nach wie vor der Sand am spannendsten (oder eher der Sandsturm, denn das Meerfeeling war heute fast perfekt), außerdem ihre Milchflasche und ihr Croissant. Sie hat eine total drollige Geste drauf, wenn ich sie frage, ob sie etwas essen will: sie macht den Mund auf und deutet auf ihre rausgestreckte Zunge, bei entsprechend begeistertem Blick auf vielversprechende Knistertüten icon_lol.
Erneut sind keine Klagen über Hannas zeitliche Orientierung nötig: wie ein Uhrwerk klettert sie 20 Minuten vor Ende der Spielplatzsession aus der Sandkiste und bewegt sich zielstrebig auf den Spielplatz für die größeren Kinder zu, wo sie sich dem Blechtunnel widmet, drin herumrollt und sich an Kuckuck-Spielen erfreut. Heute hat noch ein etwa fünfjähriges Mädchen mitgespielt. Erstmal trat Hanna den Rückzug aus der Tunnelröhre an, als das fremde Gesicht in einer Öffnung auftauchte, entschied sich dann aber doch für die Neugier und wollte schließlich überhaupt nicht mehr aufhören mit dem Raus- und Reinkrabbeln, und am liebsten draufklettern, weil das Mädchen ebenfalls auf dem Tunnel saß. Als unsere Zeit um war, war Hanna auch wenig begeistert von der Idee, zum Kinderwagen zu gehen und klebte am Tunnel. Erst im Zusammenhang mit "wir gehen zu Mama, die wartet doch schon" ließ sie sich immerhin zum Wagen tragen ("Mama!"). Sieht so aus, als ob andere Kinder nun doch noch an Interesse für Hanna gewinnen!

Montag, 16. April 2007

Babysitterclub

Emma - 3;6 Jahre & Paul - 1;3 Jahre
Heute nach drei Wochen kamen mal wieder Emma und Paul in den Genuss meines Abholservices. Oder lag der Genuss doch eher auf meiner Seite? Na egal, jedenfalls hat Paulchen sich wieder nicht beschwert als ich bei seiner Tagesmutter auftauchte (der Ärmste, obwohl eigentlich wöchentlich geplant, kommen bisher doch dauernd zwei Ausfalltermine am Stück dazwischen und er kann sich gar nicht wirklich an mich gewöhnen) und mir sogar schüchtern die Ärmchen entgegengestreckt. Lachen ist allerdings irgendwie noch nicht drin. Nachdem wir die schwierige Frage geklärt hatten, welche Jacke der beiden vorhandenen blauen seine war (am Ende entschied Paul sich doch für eine, von der auch ich glaubte, sie früher schon an Emma gesehen zu haben), konnten wir uns auf den Weg durch den Frühsommer zu seiner Emma machen. In ihrer Kita haben wir dann erstmals die Babysitterin von Emmas liebster Freundin M. angetroffen (von der ich schon des öfteren gehört hatte), die auch gerade M. und ihren Bruder R. abholte. Da Emma und M. sich sowieso immer schwer trennen können, haben wir uns für später auf einem Spielplatz verabredet. Während ich dorthin mit Emma und Paul schonmal zu Fuß gewackelt bin, wollten die anderen erst noch mit dem Bus zu den Kindern nach Hause fahren und etwas essen und später dazukommen. Als wir endlich auf dem Spielplatz ankamen, schlief Paul und Emma hatte keine lange Geduld, auf ihre Freundin zu warten. Also haben wir uns wieder auf den Weg nach Hause gemacht, das in der gleichen Straße liegt wie das von M. und R.. Dort wollten wir dann mal anklingeln, aber ich kannte den Nachnamen der Familie nicht und habe auch nicht damit gerechnet, dass Emma ihn kennt. Sie druckste auch erst rum: ">Die heißt M., M., .... M. S!" Da dieser Name tatsächlich auf einem der Türschilder stand, haben wir also dort geklingelt und wurden gleich freudig empfangen. Hochkommen zu ihnen konnten wir leider nicht, weil Paul im Kinderwagen schlief, und so dauerte es noch etwas, bis wir uns überlegt hatten (denken ist schwierig mit 3 jauchzenden, hüpfenden Kleinkindern im Flur), wohin wir nun zusammen gehen. Spielplatz kam für uns zeitlich nicht mehr in Frage, weil Emmas Vater EIGENTLICH um 18 Uhr nach Hause kommen soll - dazu später mehr. Also haben wir uns entschieden, bei Emma und Paul im Garten zu spielen. Trotz M.s Einwänden ("Der ist ganz klein...winzig ist der!") sind wir dann dort gelandet, wo die beiden Mädchen sich in der Sandkiste, beim Puppenwagenschieben, Rollerfahren (später auch Rad und Bobbycar, die M. und R. unbedingt noch von zu Hause holen mussten) und Streiten vergnügt haben. Paul ist auch langsam aufgewacht, wollte aber zunächst nur kuscheln und essen. Später hat er mir dann erstmals sein neu errungenes Freilauftalent vorgeführt, gerne mit kleinem Puppenbuggy - unglaublich süß icon_liebhab. Emma hingegen entwickelt sich in Anwesenheit ihrer Freundin und dessen kleinem Bruder zu einer kleinen Nervensäge - quatschen tut sie ja auch alleine schon ununterbrochen, aber mit M. und R. brüllt sie eigentlich eher rum und ist auch motorisch kaum zu bremsen. M.s Babysitter bestätigte, dass sich M. auch bevorzugt mit Emma ebenso aufführt und ansonsten besser zu ertragen ist. Mädchen halt - albern, kichern...aber brüllen??? Schön aber war zu sehen, dass Emma ganz und gar nicht mehr so zurückhaltend im Umgang mit anderen ist wie früher. Sie kann sich durchaus durchsetzen - wenn auch mittels Gebrüll - wenn ihr jemand die "Butter vom Brot nehmen" will. Andererseits kann sie aber auch kooperieren, wechselt sich nach Vorschlag unsererseits freiwillig mit jemandem an einem Gerät o.ä. ab, und ist auch bereit, auf ihren Anspruch zu verzichten, wenn der andere bereits uneinsichtig weint (wie etwa Paul, der ja grundsätzlich noch nichts einsieht icon_wink).
So verging der frühe Abend zwar alles andere als ruhig, aber doch geruhsam, denn die Kinder haben sich gut beschäftigt, so dass unsererseits eigentlich nur Aufpassen angesagt war. Vielleicht haben wir ja somit den "Babysitterclub" begründet, denn M. und R. werden montags ebenfalls immer von ihrer Babysitterin abgeholt (bei der es sich glücklicherweise nicht um einen Teenager handelt). Mal sehen, ob wir uns nächste Woche wieder treffen.
Heute jedenfalls wollten die drei ursprünglich bleiben, bis Emmas und Pauls Vater kommen sollte, und dann noch auf den Spielplatz gehen. Aber, wie so oft: Emmas Papa kam und kam nicht an Land. Einmal hatte ich bereits etwas gesagt, von wegen dass wir 18 Uhr ausgemacht haben. Dann hat es einmal überpünktlich geklappt, einmal mit einer halben Stunde Verspätung und heute mit einer ganzen! Ich weiß, dass der Mann viel Arbeit hat und bin auch nicht allzu unflexibel, wenn mir das mal vorher angekündigt wird, aber von der Tagesmutter und von der Kita wird auch erwartet, dass die Kinder pünktlich weg sind - warum wird bei mir einfach davon ausgegangen, dass es nicht so schlimm ist, wenn ich mal später wegkomme?! Da geht es nicht nur um zeitliche Aspekte meinerseits, sondern auch um's Prinzip. Ich werde das nochmal ansprechen müssen. Ich bin ja durchaus zu einer flexibleren Lösung bereit, etwa, dass wir montags mittags nochmal kurz telefonieren und ich ihm sage, ob ich länger bleiben kann und möchte oder nicht. Manchmal mag ich einfach nicht, manchmal habe ich wirklich keine Zeit, und vor allem ist es auch im Umgang mit den Kindern blöd, nicht genau zu wissen, wann der Papa kommt. Hätten wir heute vorher von der einen Stunde Verspätung gewusst, hätten wir z.B. doch noch mit M. und R. auf den Spielplatz gehen können. Man kann die Gestaltung des Nachmittages einfach viel besser planen, wenn man weiß, wieviel Zeit man hat. Es ist total blöd, den Kindern zu sagen "so, wir gehen jetzt nach Hause, Papa kommt ja gleich", man geht, die Kinder murren unter Umständen und denken, ich spinne sie an, wenn Papa dann eben nicht "gleich" kommt und verlieren das Vertrauen in solche Angaben. Kann ja auch mal sein, dass man sie mal damit beruhigen muss, indem man sagt, "alles gut, Papa kommt ja gleich" - und dann funktioniert das nämlich nicht mehr, wenn sie schon wissen, dass der blöde Babysitter das immer sagt und dann stimmt's nicht!

Mittwoch, 11. April 2007

Schöner Abschied

Marie - 2;3 Jahre
Das war es dann mit der Süßen! Heute vormittag habe ich Marie das letzte Mal gesehen. Und sie hat mir den Abschied nicht gerade leicht gemacht - schon im Treppenhaus das vertraute Quietschen "Malin tommt!", kaum oben, sprang sie mir in die Arme und wollte knuddeln. Aber natürlich will ich mich nicht beschweren! Freue mich doch über eine schöne Abschlusserinnerung. Wir sind dann noch einmal mit Dreirad und Mausi zum Spielplatz getrabt. Mausi wurde allerdings zunächst vergessen, was Marie zwei Etagen später merkte: "Mausi einklich mit!" [eigentlich] Mein Vorschlag, Mausi heute mal in Ruhe zu Hause schlafen zu lassen, fand keinen Anklang, also wieder hoch und Mausi holen!
Habe ich nicht letztes Mal noch geschrieben, Marie würde das mit dem Treten beim Dreirad nicht kapieren? Oh doch, sie kann es sehr wohl, wie sie heute bewiesen hat, als ich nicht schnell genug bei der Stange war. Zwar geht es offenbar sehr schwer, aber sie hat das Prinzip nun verstanden. Nachdem sie genug Lob eingeheimst hatte, wollte sie aber doch wieder geschoben werden.
Auf dem Spielplatz steht Buddeln zur Zeit hoch im Kurs. Irgendwo vor der Schaukel ließ sie dann aber ihre Schippe achtlos fallen und beschäftigte sich anderweitig. Eine halbe Stunde später, Marie saß auf der Wippe, fand ein jüngeres Mädchen die Schippe und furchtelte damit herum. Marie bekam sofort Stielaugen, äußerte selbstbewusst "Meins!" und stratzte zielstrebig auf das Kind zu um ihm die Schippe zu entreißen icon_muede. Mehr zum Thema "Sandspielzeug teilen" hier.
Auf dem Rückweg durfte ich sie heute schieben, was die Sache enorm abkürzte. Allerdings musste wieder eine Hand voll Sand als Souvenir mit. Diese war sogar noch recht vollständig, als wir in der Wohnung ankamen, wo ich Marie direkt zum Balkon dirigierte. Da flog der Sand dann übers Geländer. Man frage nicht nach dem Sinn.
Weil das Wetter toll war, sind wir gleich draußen auf dem Balkon geblieben. Ich hatte Marie zur Feier des Tages Seifenblasen mitgebracht, die sie als "Luftblasen" kennt. Wunderbar, dass dieses quietschfidele Lachen und Kreischen, das aus der Rumblaserei resultierte, meine letzte Erinnerung an meine Zeit mit Marie sein wird! Ich kenne kein weiteres Kind, das sich so ausgelassen, laut, sonnig und ausdauernd freuen kann (ohne albern zu werden, worin Emma Spezialistin ist). Nach einigen Versuchen hat sie es auch selbst geschafft, Blasen zu produzieren und hat jedes Mal, wenn es geklappt hat, stolz gefragt: "Hast du die 'sehn?" So hatten wir wirklich einen richtig tollen Abschiedstag, der noch einmal viel Spaß gemacht hat. Überhaupt bin ich die ganzen, hm... 17 Monate immer gerne zu Marie gegangen. Sie hat sich auch von Anfang an, also sobald sie mich kannte, immer gefreut, mich zu sehen, was immer intensiver wurde. Marie ist aber auch ein prima Kind. Ich kann mich an keine einzige Situation in dieser Zeit erinnern, wo Marie gequengelt oder grundlos geweint hätte - nur, wenn sie sich mal wehgetan hatte, aber auch dann ließ sie sich immer gut, gerne und schnell trösten. Wenn ein Kind, dann so eines, bitte icon_megagrin.
Als ihre Mama zurückkam, nahte dann der Abschied, von dem Marie selbst aber wohl nichts weiß. Sie würde ein "Malin kommt nicht mehr" wohl auch noch nicht verstehen. Ich denke aber, dass sie demnächst nach mir fragen wird, das hat sie in ihren Urlauben auch immer getan, und dann wird sie es vielleicht im Zusammenhang damit, dass sie dann in der neuen Stadt/Wohnung sein wird, eher verstehen - bei so viel Veränderung ist eine weitere ja auch nicht estaunlich. Außerdem wird sie sicher auch bald einen neuen Babysitter bekommen (auf den ich jetzt schon ganz eifersüchtig bin icon_wuah). So bekam ich zwar ein Abschiedsküsschen und -Knuddler,aber sonst war für Marie alles wie immer. Ihrer Mutter fiel es deutlich schwerer. Sicher nicht so speziell auf mich persönlich bezogen, aber wahrscheinlich zehren die vielen Abschiede zur Zeit an den Nerven. Ich war auf jeden Fall sehr traurig, aber der Abschied war trotzdem ein schöner. Ich habe ihnen noch ein kleines Abschieds-Erinnerungs-Geschenk gegeben - ein Mini-Fotoalbum mit Fotos von Marie und ein bisschen Text, schön bunt gestaltet, worüber vor allem die Mama sehr begeistert war. Sie hat sich ganz oft bedankt und meinte, dass sie es immer ganz toll fand, wenn ich mit Marie zusammen war. Wir wollen in Kontakt bleiben, was mich total freut. Ich denke nämlich mal, der Babysitter hat ja für die Familien nie so eine besondere Bedeutung wie umgekehrt, da finde ich es schön, wenn die Beziehung zum Kind, die nunmal in der Zeit entstanden ist, auch etwas gewürdigt und respektiert wird (jedenfalls wenn man selbst auch zufrieden mit der Betreuerin war icon_wink). Ich fände es toll, ab und zu mal zu hören, wie es Marie geht, wie sie aussieht und natürlich wie es mit ihrem kleinen Geschwisterchen wird!
Ansonsten: Blogkapitel "Marie" abgeschlossen icon_nosmile!

Happy Birthday!

icon_partyicon_partyicon_party Mal eben dem Blog gratulieren - auf den Tag genau schon ein Jahr alt! Wäre es ein Baby, würde es mir jetzt bald davonlaufen. Ist aber eben doch nur ein Blog und kann sich nicht selbständig machen, wird weiterhin mit mehr oder minder intelligenten Einträgen getriezt werden und seine zahlenmäßig eher bescheidene Stammleserschaft mit Babysitter-Content beglücken. Hoffe ich jedenfalls mal - nicht dass mir zukünftig so viele Teilzeit-Minis abspinstig werden wie in den letzten Monaten: stark reduzierte Aufgaben bei Clara und Chris, Wegzug von Moritz und Lotta, Distanzierung meinerseits von Lukas und nun, das Allerschlimmste, Wegzug von Mariechen! Aber ansonsten läuft doch hier alles ganz gut - hätte gar nicht gedacht, dass ich ein Jahr so konsequentes Bloggen (habe glaube ich kaum mal einen Termin mit den Minis ausgelassen beim Berichten) durchhalte! Macht aber wirklich so viel Spaß, wie ich vor einem jahr gehofft hatte, und fungiert als Tage- und Erinnerungsbuch. Ich lese auch richtig gern alte Einträge nochmal nach und staune über die darin sichtbar werdenden Entwicklungsschritte "meiner" Minis. Also: auf Jahr 2!icon_laola

P.S.: Etwas Statistik gefällig? Es gibt im Babysitter-Blog bis heute 159 Einträge mit 80 Kommentaren. Die meisten Posts habe ich über Marie geschrieben (36), es folgen Clara und Chris mit 35 Posts (achja, da fällt mir ein, über die beiden habe ich entgegen meiner Gewohnheit nicht jedesmal etwas geschrieben, wenn ich bei ihnen gewesen war) und Céline auf Platz 3 mit 29. Die meisten Beiträge gab es im Mai 2006, die wenigsten im August 2006 (Urlaubszeit).
Ausbaufähig für die zweite Runde erscheinen momentan Hanna sowie Emma und Paul, die die einzigen sind, zu denen ich noch sehr regelmäßig gehe. Über Marie wird es leider nichts Neues mehr geben, aber auch Clara und Chris werden ihren Beitragsvorsprung aufgeben müssen. Persönliche Hoffnung: noch mehr Céline!
Noch Fragen???

Freitag, 6. April 2007

Das vorletzte Mal Marie :(

Marie - 2;3 Jahre
Das nenn' ich pünktlich: gestern noch bei Marie, heute schon in unserem Blog!
Käse beiseite, Marie habe ich gestern das vermutlich vorletzte Mal gesehen. Als kleine Entschädigung hat sie sich unbändig gefreut, als ich ins Badezimmer kam, wo sie gerade noch gewickelt wurde. Es wurde gekreischt und gelacht, gewunken und gestrampelt, mein Name gebrüllt und Mama mehrmals eindringlich informiert: "Mama, Malin wieder!!!" icon_hurra. Hat mich auch gefreut icon_yes. Dann wollten sie mich auch noch gleich in eine ihrer Umzugskisten packen, aber soweit geht die Liebe ja dann doch nicht icon_wink.
Dann ging es gleich nochmal ab zum Spielplatz, per Dreirad, wie immer in letzter Zeit. Das Kinderwagen-Kellertreppe-Hochschleppen war auch nie so unbedingt mein Hobby geworden. Auf dem Dreirad muss man die kleine Dame aber noch immer an der Stange schieben - aber immerhin nicht mehr anheben, denn Lenken klappt meist alleine. Aber das mit dem Treten kapiert sie einfach noch nicht.
In den letzten drei Wochen, in denen ich sie nicht gesehen habe, hat sie aber sprachliche Fortschritte gemacht. Sie plappert zwar noch immer vieles direkt nach, was man zu ihr sagt, auch wenn sie es unmöglich in seinem Sinn erfasst haben kann, aber sie bildet jetzt auch selbst richtige Sätze. Besonders beeindruckt hat mich dieser, als wir einen Hubschrauber hörten, ihn aber zunächst nicht sehen konnten und ich das auch so sagte. Maries Antwort: "Doch, Marie sieht den Hubsrauber!". DEN Hubschrauber, wow!
Und sie singt gerne. Manches kann man nicht verstehen oder wiedererkennen, aber "Hoppe Hoppe Reiter" klingt phonetisch recht ähnlich. Zumindest kennt sie irgendwie den ganzen Text, bloß dass manche Wörter eben nicht wirklich genau als Wörter zu erkennen sind sondern als Lautgebilde, das dem Original stark ähnelt. Das liegt wohl auch noch daran, dass sie den Inhalt des Liedes nicht komplett versteht, wer weiß schon mit 2, was ein Sumpf ist!
Auch kann sie etwas zählen. Auf jeden Fall bis 3 (beim Schaukelanschwung geben), aber auch manchmal weiter bis 6 (Treppensteigen).
Auf dem Spielplatz war wider Erwarten außer uns kein Mensch (Marie: "Keine Kinder da." - später gehen zwei ältere Leute über den Platz, Marie: "Doch Mens(ch)en da!"), da konnten wir uns richtig austoben. Und Maries geliebte Stoffmaus durfte jedes einzelne Gerät ganz in Ruhe ausprobieren. Überhaupt, diese Maus! Marie behandelt sie wie ihr eigenes Kind, gibt ihr zu essen ab, zeigt ihr die Gegend ("Guck da, ein Fugzeut!") und passt auf sie auf, wenn sie Karussel fährt: "Aber festhalten!!!" icon_liebhab.
Al wir uns auf den Heimweg machten, wollte Marie unbedingt eine Hand voll Sand mitnehmen. Ich hab sie erstmal gewähren lassen, weil ich sowieso davon ausging, dass sie den unterwegs verliert. Aber ganz falsch, sie hatte noch was Wichtiges damit vor! Den ganzen Nachhauseweg ist sie zu Fuß gegangen - das erste Mal bei mir - was eine Dreiviertelstunde für einen 7-Minuten-Weg gedauert hat, denn: in jeden einzelnen Garten auf dem Weg hat Marie durch den Zaun geguckt und schließlich jeweils ein winziges Sandkorn durch die Löcher gesteckt. Auf die Dauer wurde es ziemlich anstrengend, sich das anzugucken. Zwanghaftigkeit soll ja ein psychisches Merkmal Zweijähriger sein... Ich habe keine Ahnung, was sie sich dabei vorgestellt hat, was in ihrem kleinen Kopf vorging. Gegen Ende der Straße hin hat sie zusätzlich noch etwas Imaginäres von den Torklinken der Zäune entfernt, mir in die Hand gedrückt, auf mein "Danke" gewartet um dann zum Zaun zurückzugehen und schließlich das Sandkorn (das am Ende des Weges auch eher imaginär vorhanden war) reingesteckt icon_neutral. Aber letztendlich war es ganz gut, dass wir so lange unterwegs waren, denn zu Hause haben wir später auch nicht mehr viel zum Spielen vorgefunden - alles schon verpackt. Marie kann mit der ganzen Sache nicht so richtig was anfangen - jedenfalls blieb sie stumm, als ich sie fragte, warum Mama jetzt alles in Kartons packt. Na klar, das Konzept "umziehen" kann sie ja auch nicht verstehen, aber sicher hat sie von Mama davon gehört, und ich dachte, da kann sie vielleicht etwas von nachplappern. Wollte sie aber nicht icon_nixweiss.

Zweimal Hanna

Hanna - 1;3 Jahre
Gut, dass die beiden Mitwochs/Mittwoche/Mittwöche (wie lautet die Mehrzahl?) mit Hanna ziemlich ähnlich waren, so ist es nicht so wild, dass ich das Bloggen letzte Woche verpasst habe.
Jetzt bei dem schönen Wetter haben wir schon ein kleines Ritual entwickelt und gehen immer als erstes die Enten besuchen. Hanna, das kleine Sprachwunder, sagt ja schon ziemlich lange "gaggag" oder so ähnlich, kann aber inzwischen auch immerhin "(e)nnnte" aussprechen. Enten werden ihr scheinbar auch gar nicht langweilig. Ich nehme mal an, dass sie die Tierchen auch an anderen Tagen füttern geht, aber begeistert ist sie immer wieder, wenn sie sie auf dem Teich oder auf der Wiese entdeckt. Das mit dem Füttern klappt aber noch nicht so reibungslos. Gerne isst sie das Brot/Toast selbst, aber manchmal will sie durchaus etwas abgeben, hält es von sich weg, lässt es aber nicht fallen. Nach einem Moment wendet sie sich dann an mich, hält mir das Brot hin und zeigt auf die Ente, die es bekommen soll (jedesmal eine andere, geht hier ganz fair zu). Werfen ist scheinbar noch nicht drin. Fallenlassen würde allerdings bei den gierigen Flossern auch schon genügen, die rupfen es einem ja fast schon aus der Hand.

Hanna ist fast den ganzen Weg zum Teich und zurück gelaufen. Ganz geduldig, dabei erzählend und hin und wieder ein interessantes Objekt genauer betrachtend oder sich rittlings auf winzige Steinkanten - z.B. um Grünzeug herum - setzend um "hoppehoppe" zu machen. Pflegeleicht: sie protestiert nicht, wenn sie zwecks Straßenüberquerung auf den Arm genommen wird oder in Gebieten mit Straßenverkehr zurück in den Wagen muss - ganz im Gegensatz zu Céline. Vielleicht liegt das sogar daran, dass sie schon besser versteht, wenn ich gestikulierend erkläre, dass sie auf der anderen Seite allein weiterlaufen darf?

An die Entenbesichtigung anschließend: der Spielplatzbesuch. Zur Zeit Hannas Lieblingsbeschäftigung dort: buddeln. Rutsche und Klettergerüst interessieren sie gerade nicht sonderlich. Erst nach einer ganzen Weile im Sand klettert sie aus der Kiste und läuft auf den "große-Kinder-Teil" des Spielplatzes, wo es auch eine tolle Röhre zum Durchkriechen und "Kuckuck"-Spielen gibt. Dadrin wälzt sie sich dann mit Begeisterung herum, purzelt vom Bauch auf den Rücken, krabbelt rein und raus und umrundet das Teil. Dnach gehen wir dann nach Hause. Bisher hat sie diese Spielabfolge Sandkiste-Röhre immer eingehalten, und zeitlich passte es dann auch immer gut. Das Uhrwerk im Kind icon_wink.

Was sie momentan ebenfalls noch nicht sonderlich zu interessieren scheint, sind andere Kinder. Sie beobachtet sie nicht besonders ausdauernd, und auch, wenn mal eines bei uns mitspielen möchte, ist keine spezifische Reaktion feststellbar. Gerade jetzt am Mittwoch fand sie es aber dann immerhin doch blöd, als ein anderes Kleinkind sich einfach mit ihrer Schaufel entfernte! Hinterher! Als ein anderes Kind ihr später genau das Förmchen wegnahm, das sie gerade am Wickel hatte, hat sie auch einen echt bösen Blick aufgesetzt und sich das Teil zurückerobert. Ich finde ja, Sandzeug teilen ist okay (und die ganz Kleinen können ja nun auch noch nicht fragen), aber natürlich nicht gerade das, was man selbst aktuell benutzt, von daher hatte Hanna schon recht, sich darüber aufzuregen. Meist sind ja dann auch die dazugehörigen Mütter parat und sorgen dafür, dass ihr Kind sich sozial adäquat verhält (oder zumindest so tut).

Endlich Nachtrag: Clara und Chris 30.3.07!

Clara - 8;8 Jahre & Chris - 5;4 Jahre
Wohlweislich habe ich mir neulich Notizen zu diesem Tag gemacht, denn gerade im Moment würde mir ansonsten glaube ich gar nichts mehr einfallen. So aber kann ich berichten: wir hatten einen schönen Frühlingsnachmittag. Clara hat sich sehr gefreut, dass ich sie schon wieder abholen kam, aber sie meint, ich soll das doch wieder jeden Dienstag und Mittwoch machen - warum denn nicht, und so. Gab eine längere Diskussion, denn meinen arbeitstechnischen Gründen möchte sie nicht wirklich folgen und sucht nach Ausflüchten wie "Du kannst das doch im Bus mit uns schreiben" und ähnlichem. Süß, aber ab und zu abholen der beiden reicht mir persönlich eigentlich auch icon_yes.
Chris hingegen lässt eigentlich bezüglich meines Kommens oder Fortbleibens keine emotionale Regung erkennen (außer, dass er vehement das Alleinspiel meinerseits mit ihm einfordert und mir Bilder malt). Zur Zeit hat er auch sowieso irgendwie schlechte Laune. Hatte ich ja neulich schon erzählt - alles muss nach seiner Nase gehen, wenn nicht, wird gejammert oder rumgekloppt. Wie heute, wo er einen "Stock" (Chris kann keinen Stock unangefasst auf dem Boden liegen lassen), der mehr ein Stamm war, gefunden hat und ihn immer wieder bedrohlich in Richtung Clara schwenkte; erst recht, wenn sie wagte, seinen Launen nicht Folge zu leisten (solchen wie "Man darf hier nicht aufs Trampolin!"). Da musste ich erstmal schimpfen. Das nächste Mal war es so weit, als Chris in einer ruhigen, dörflichen Wohngegend mit Einfamilienhäusern mit Gärten einen Tannenzapfen vom Bürgersteig aufhob und ihn tatsächlich über eine nicht durchschau- oder überblickbare Hecke in einen Garten warf, wo der Zapfen auf irgendetwas Hartes auftraf. Glück gehabt, dass trotz Sonnenwetters offensichtlich niemand im Garten gesessen hatte! Und dass es nur ein Tannenzapfen und kein Stein gewesen war, der möglicherweise die Scheibe getroffen hätte... icon_warn

Sehr viel amüsanter fand ich ein Gespräch, das wohl von Chris initiiert, aber von Clara erst interessant gemacht wurde.
Chris (mit dem Stock herumtrottend): "Ich bin ein gestorbener Mann." Keine Reaktion unsererseits. Weiter: "Ich bin ein gestorbener Mann." ... "Ich bin ein gestorbener Mann." Nungut, offenbar wollte er uns irgendwas damit sagen und nicht nur Monologe führen, wie ich erstmal vermutet hatte.
Ich: "Aha, dann bist du wohl ein Geist?"
Chris: "Nein, ich bin ein gestorbener Mann."
Clara: "Ja, dann bist du ein Geist - es gibt Geister, wirklich! Die gehen aus den Toten raus und in die neuen Babys rein, das sind die Seelen! Stimmt's, Malin? [Buddhismus für Drittklässler???]"
Ich (religiös leicht unterbelichtet): "Ähm ja, manche Leute glauben das. Manche glauben aber auch was anderes."
Clara: "Ja, aber was glaubst DU?"
Ich: "Hmmm...ich glaube eher, dass die Seelen von den Toten irgendwo hingehen und dableiben und sich dort alle wiedersehen, die gestorben sind. Aber ich weiß es natürlich auch nicht wirklich."
Clara: "Nein, das kann man ja auch nie wissen, weil wenn man tot ist, kann man es niemandem mehr sagen! (ganz begeistert ob dieser Erkenntis)"
Ich: "Ja, das ist das Problem..."
Clara: "Aber wenn ich gestorben bin, dann sage ich dir, wie es ist, ja?"
Ich: "Hahaha, das ist nett, aber wird wohl eher umgekehrt sein, bei den ... Jahren Altersunterschied zwischen uns!"
Clara: "Naja, aber ich könnte auch zuerst sterben, vielleicht verletze ich mich oder so..."
icon_2thumbs

Der Rest des Tages verlief dann weniger makaber. Zum Abendbrot gab es Rühreier à la Clara (will heißen, ohne Salz oder sonstige Gewürze und in der Mikrowelle gestockt icon_baeh), und danach waren wir noch etwas auf dem Garagenhof und die beiden haben mir ihre Fahrradfahrkünste gezeigt. Während Clara erst mit 6;5 Radfahren gelernt hat, konnte Chris es wohl "schon" letzten Sommer mit 4;5, hatte aber in ihrer früheren Wohnumgebung keine häufige Gelegenheit zum Fahren. Nun haben sie etwas Platz auf dem Grundstück, und können sich austoben.

Abschließend noch ein kluger Kommentar von Chris: "Warum heißen Tortellini Tortellini, wenn das gar keine Torte ist?" (übrigens schon wieder leichter Nörgelunterton, so von wegen: ich will Torte essen, keine Nudeln)

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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