Freitag, 6. April 2007

Das vorletzte Mal Marie :(

Marie - 2;3 Jahre
Das nenn' ich pünktlich: gestern noch bei Marie, heute schon in unserem Blog!
Käse beiseite, Marie habe ich gestern das vermutlich vorletzte Mal gesehen. Als kleine Entschädigung hat sie sich unbändig gefreut, als ich ins Badezimmer kam, wo sie gerade noch gewickelt wurde. Es wurde gekreischt und gelacht, gewunken und gestrampelt, mein Name gebrüllt und Mama mehrmals eindringlich informiert: "Mama, Malin wieder!!!" icon_hurra. Hat mich auch gefreut icon_yes. Dann wollten sie mich auch noch gleich in eine ihrer Umzugskisten packen, aber soweit geht die Liebe ja dann doch nicht icon_wink.
Dann ging es gleich nochmal ab zum Spielplatz, per Dreirad, wie immer in letzter Zeit. Das Kinderwagen-Kellertreppe-Hochschleppen war auch nie so unbedingt mein Hobby geworden. Auf dem Dreirad muss man die kleine Dame aber noch immer an der Stange schieben - aber immerhin nicht mehr anheben, denn Lenken klappt meist alleine. Aber das mit dem Treten kapiert sie einfach noch nicht.
In den letzten drei Wochen, in denen ich sie nicht gesehen habe, hat sie aber sprachliche Fortschritte gemacht. Sie plappert zwar noch immer vieles direkt nach, was man zu ihr sagt, auch wenn sie es unmöglich in seinem Sinn erfasst haben kann, aber sie bildet jetzt auch selbst richtige Sätze. Besonders beeindruckt hat mich dieser, als wir einen Hubschrauber hörten, ihn aber zunächst nicht sehen konnten und ich das auch so sagte. Maries Antwort: "Doch, Marie sieht den Hubsrauber!". DEN Hubschrauber, wow!
Und sie singt gerne. Manches kann man nicht verstehen oder wiedererkennen, aber "Hoppe Hoppe Reiter" klingt phonetisch recht ähnlich. Zumindest kennt sie irgendwie den ganzen Text, bloß dass manche Wörter eben nicht wirklich genau als Wörter zu erkennen sind sondern als Lautgebilde, das dem Original stark ähnelt. Das liegt wohl auch noch daran, dass sie den Inhalt des Liedes nicht komplett versteht, wer weiß schon mit 2, was ein Sumpf ist!
Auch kann sie etwas zählen. Auf jeden Fall bis 3 (beim Schaukelanschwung geben), aber auch manchmal weiter bis 6 (Treppensteigen).
Auf dem Spielplatz war wider Erwarten außer uns kein Mensch (Marie: "Keine Kinder da." - später gehen zwei ältere Leute über den Platz, Marie: "Doch Mens(ch)en da!"), da konnten wir uns richtig austoben. Und Maries geliebte Stoffmaus durfte jedes einzelne Gerät ganz in Ruhe ausprobieren. Überhaupt, diese Maus! Marie behandelt sie wie ihr eigenes Kind, gibt ihr zu essen ab, zeigt ihr die Gegend ("Guck da, ein Fugzeut!") und passt auf sie auf, wenn sie Karussel fährt: "Aber festhalten!!!" icon_liebhab.
Al wir uns auf den Heimweg machten, wollte Marie unbedingt eine Hand voll Sand mitnehmen. Ich hab sie erstmal gewähren lassen, weil ich sowieso davon ausging, dass sie den unterwegs verliert. Aber ganz falsch, sie hatte noch was Wichtiges damit vor! Den ganzen Nachhauseweg ist sie zu Fuß gegangen - das erste Mal bei mir - was eine Dreiviertelstunde für einen 7-Minuten-Weg gedauert hat, denn: in jeden einzelnen Garten auf dem Weg hat Marie durch den Zaun geguckt und schließlich jeweils ein winziges Sandkorn durch die Löcher gesteckt. Auf die Dauer wurde es ziemlich anstrengend, sich das anzugucken. Zwanghaftigkeit soll ja ein psychisches Merkmal Zweijähriger sein... Ich habe keine Ahnung, was sie sich dabei vorgestellt hat, was in ihrem kleinen Kopf vorging. Gegen Ende der Straße hin hat sie zusätzlich noch etwas Imaginäres von den Torklinken der Zäune entfernt, mir in die Hand gedrückt, auf mein "Danke" gewartet um dann zum Zaun zurückzugehen und schließlich das Sandkorn (das am Ende des Weges auch eher imaginär vorhanden war) reingesteckt icon_neutral. Aber letztendlich war es ganz gut, dass wir so lange unterwegs waren, denn zu Hause haben wir später auch nicht mehr viel zum Spielen vorgefunden - alles schon verpackt. Marie kann mit der ganzen Sache nicht so richtig was anfangen - jedenfalls blieb sie stumm, als ich sie fragte, warum Mama jetzt alles in Kartons packt. Na klar, das Konzept "umziehen" kann sie ja auch nicht verstehen, aber sicher hat sie von Mama davon gehört, und ich dachte, da kann sie vielleicht etwas von nachplappern. Wollte sie aber nicht icon_nixweiss.

Zweimal Hanna

Hanna - 1;3 Jahre
Gut, dass die beiden Mitwochs/Mittwoche/Mittwöche (wie lautet die Mehrzahl?) mit Hanna ziemlich ähnlich waren, so ist es nicht so wild, dass ich das Bloggen letzte Woche verpasst habe.
Jetzt bei dem schönen Wetter haben wir schon ein kleines Ritual entwickelt und gehen immer als erstes die Enten besuchen. Hanna, das kleine Sprachwunder, sagt ja schon ziemlich lange "gaggag" oder so ähnlich, kann aber inzwischen auch immerhin "(e)nnnte" aussprechen. Enten werden ihr scheinbar auch gar nicht langweilig. Ich nehme mal an, dass sie die Tierchen auch an anderen Tagen füttern geht, aber begeistert ist sie immer wieder, wenn sie sie auf dem Teich oder auf der Wiese entdeckt. Das mit dem Füttern klappt aber noch nicht so reibungslos. Gerne isst sie das Brot/Toast selbst, aber manchmal will sie durchaus etwas abgeben, hält es von sich weg, lässt es aber nicht fallen. Nach einem Moment wendet sie sich dann an mich, hält mir das Brot hin und zeigt auf die Ente, die es bekommen soll (jedesmal eine andere, geht hier ganz fair zu). Werfen ist scheinbar noch nicht drin. Fallenlassen würde allerdings bei den gierigen Flossern auch schon genügen, die rupfen es einem ja fast schon aus der Hand.

Hanna ist fast den ganzen Weg zum Teich und zurück gelaufen. Ganz geduldig, dabei erzählend und hin und wieder ein interessantes Objekt genauer betrachtend oder sich rittlings auf winzige Steinkanten - z.B. um Grünzeug herum - setzend um "hoppehoppe" zu machen. Pflegeleicht: sie protestiert nicht, wenn sie zwecks Straßenüberquerung auf den Arm genommen wird oder in Gebieten mit Straßenverkehr zurück in den Wagen muss - ganz im Gegensatz zu Céline. Vielleicht liegt das sogar daran, dass sie schon besser versteht, wenn ich gestikulierend erkläre, dass sie auf der anderen Seite allein weiterlaufen darf?

An die Entenbesichtigung anschließend: der Spielplatzbesuch. Zur Zeit Hannas Lieblingsbeschäftigung dort: buddeln. Rutsche und Klettergerüst interessieren sie gerade nicht sonderlich. Erst nach einer ganzen Weile im Sand klettert sie aus der Kiste und läuft auf den "große-Kinder-Teil" des Spielplatzes, wo es auch eine tolle Röhre zum Durchkriechen und "Kuckuck"-Spielen gibt. Dadrin wälzt sie sich dann mit Begeisterung herum, purzelt vom Bauch auf den Rücken, krabbelt rein und raus und umrundet das Teil. Dnach gehen wir dann nach Hause. Bisher hat sie diese Spielabfolge Sandkiste-Röhre immer eingehalten, und zeitlich passte es dann auch immer gut. Das Uhrwerk im Kind icon_wink.

Was sie momentan ebenfalls noch nicht sonderlich zu interessieren scheint, sind andere Kinder. Sie beobachtet sie nicht besonders ausdauernd, und auch, wenn mal eines bei uns mitspielen möchte, ist keine spezifische Reaktion feststellbar. Gerade jetzt am Mittwoch fand sie es aber dann immerhin doch blöd, als ein anderes Kleinkind sich einfach mit ihrer Schaufel entfernte! Hinterher! Als ein anderes Kind ihr später genau das Förmchen wegnahm, das sie gerade am Wickel hatte, hat sie auch einen echt bösen Blick aufgesetzt und sich das Teil zurückerobert. Ich finde ja, Sandzeug teilen ist okay (und die ganz Kleinen können ja nun auch noch nicht fragen), aber natürlich nicht gerade das, was man selbst aktuell benutzt, von daher hatte Hanna schon recht, sich darüber aufzuregen. Meist sind ja dann auch die dazugehörigen Mütter parat und sorgen dafür, dass ihr Kind sich sozial adäquat verhält (oder zumindest so tut).

Endlich Nachtrag: Clara und Chris 30.3.07!

Clara - 8;8 Jahre & Chris - 5;4 Jahre
Wohlweislich habe ich mir neulich Notizen zu diesem Tag gemacht, denn gerade im Moment würde mir ansonsten glaube ich gar nichts mehr einfallen. So aber kann ich berichten: wir hatten einen schönen Frühlingsnachmittag. Clara hat sich sehr gefreut, dass ich sie schon wieder abholen kam, aber sie meint, ich soll das doch wieder jeden Dienstag und Mittwoch machen - warum denn nicht, und so. Gab eine längere Diskussion, denn meinen arbeitstechnischen Gründen möchte sie nicht wirklich folgen und sucht nach Ausflüchten wie "Du kannst das doch im Bus mit uns schreiben" und ähnlichem. Süß, aber ab und zu abholen der beiden reicht mir persönlich eigentlich auch icon_yes.
Chris hingegen lässt eigentlich bezüglich meines Kommens oder Fortbleibens keine emotionale Regung erkennen (außer, dass er vehement das Alleinspiel meinerseits mit ihm einfordert und mir Bilder malt). Zur Zeit hat er auch sowieso irgendwie schlechte Laune. Hatte ich ja neulich schon erzählt - alles muss nach seiner Nase gehen, wenn nicht, wird gejammert oder rumgekloppt. Wie heute, wo er einen "Stock" (Chris kann keinen Stock unangefasst auf dem Boden liegen lassen), der mehr ein Stamm war, gefunden hat und ihn immer wieder bedrohlich in Richtung Clara schwenkte; erst recht, wenn sie wagte, seinen Launen nicht Folge zu leisten (solchen wie "Man darf hier nicht aufs Trampolin!"). Da musste ich erstmal schimpfen. Das nächste Mal war es so weit, als Chris in einer ruhigen, dörflichen Wohngegend mit Einfamilienhäusern mit Gärten einen Tannenzapfen vom Bürgersteig aufhob und ihn tatsächlich über eine nicht durchschau- oder überblickbare Hecke in einen Garten warf, wo der Zapfen auf irgendetwas Hartes auftraf. Glück gehabt, dass trotz Sonnenwetters offensichtlich niemand im Garten gesessen hatte! Und dass es nur ein Tannenzapfen und kein Stein gewesen war, der möglicherweise die Scheibe getroffen hätte... icon_warn

Sehr viel amüsanter fand ich ein Gespräch, das wohl von Chris initiiert, aber von Clara erst interessant gemacht wurde.
Chris (mit dem Stock herumtrottend): "Ich bin ein gestorbener Mann." Keine Reaktion unsererseits. Weiter: "Ich bin ein gestorbener Mann." ... "Ich bin ein gestorbener Mann." Nungut, offenbar wollte er uns irgendwas damit sagen und nicht nur Monologe führen, wie ich erstmal vermutet hatte.
Ich: "Aha, dann bist du wohl ein Geist?"
Chris: "Nein, ich bin ein gestorbener Mann."
Clara: "Ja, dann bist du ein Geist - es gibt Geister, wirklich! Die gehen aus den Toten raus und in die neuen Babys rein, das sind die Seelen! Stimmt's, Malin? [Buddhismus für Drittklässler???]"
Ich (religiös leicht unterbelichtet): "Ähm ja, manche Leute glauben das. Manche glauben aber auch was anderes."
Clara: "Ja, aber was glaubst DU?"
Ich: "Hmmm...ich glaube eher, dass die Seelen von den Toten irgendwo hingehen und dableiben und sich dort alle wiedersehen, die gestorben sind. Aber ich weiß es natürlich auch nicht wirklich."
Clara: "Nein, das kann man ja auch nie wissen, weil wenn man tot ist, kann man es niemandem mehr sagen! (ganz begeistert ob dieser Erkenntis)"
Ich: "Ja, das ist das Problem..."
Clara: "Aber wenn ich gestorben bin, dann sage ich dir, wie es ist, ja?"
Ich: "Hahaha, das ist nett, aber wird wohl eher umgekehrt sein, bei den ... Jahren Altersunterschied zwischen uns!"
Clara: "Naja, aber ich könnte auch zuerst sterben, vielleicht verletze ich mich oder so..."
icon_2thumbs

Der Rest des Tages verlief dann weniger makaber. Zum Abendbrot gab es Rühreier à la Clara (will heißen, ohne Salz oder sonstige Gewürze und in der Mikrowelle gestockt icon_baeh), und danach waren wir noch etwas auf dem Garagenhof und die beiden haben mir ihre Fahrradfahrkünste gezeigt. Während Clara erst mit 6;5 Radfahren gelernt hat, konnte Chris es wohl "schon" letzten Sommer mit 4;5, hatte aber in ihrer früheren Wohnumgebung keine häufige Gelegenheit zum Fahren. Nun haben sie etwas Platz auf dem Grundstück, und können sich austoben.

Abschließend noch ein kluger Kommentar von Chris: "Warum heißen Tortellini Tortellini, wenn das gar keine Torte ist?" (übrigens schon wieder leichter Nörgelunterton, so von wegen: ich will Torte essen, keine Nudeln)

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

 Alles weitere über dieses Blog

Aktuelle Beiträge

Schwer
Auf Wiedersehen zu sagen ist so schwer! ich habe letzte...
Leila (Gast) - Mi, 29. Sep, 11:52
Bilder?
Ich bin sicher dass du jetzt voll gebucht mit dein...
mariane (Gast) - Mi, 29. Sep, 11:40
Advent Advent ein Kindlein...
Mönsch Malin, das ist ja eine super Adventsüberraschung!...
Klabauter (Gast) - Sa, 13. Dez, 23:44
Danke :)
...für Eure Glückwünsche! Vollzeitminiblog? Eher nicht,...
Malin (Gast) - Fr, 24. Okt, 22:18
ja, das wäre auch meine...
herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles...
mandy (Gast) - Fr, 24. Okt, 21:35
Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

Babysitterblog abonnieren


xml version of this page (summary)
xml version of this page