Mittwoch, 23. Mai 2007

Buddeln!

Hanna - 1;4 Jahre
Kennt jemand den Buddelkasten-Blues? Nein? Ich kannte ihn auch nicht, bis vorhin. Da hat Hanna ihn mir beigebracht. Die saß im Kinderwagen, Eimer mit Buddelzeugs vor sich zwischen den Beinen und sang ihn den ganzen Weg: "Schaufel! Haaake! Snnnecke! Haaake! Schaufel! Eimma! Schauuuufel! Haake!..." usw.. icon_biggrin. Auf dem Spielplatz wurde sch dann darauf verlegt, immer wieder festzustellen, dass wir nur "Goße(n)" dabei hatten, nicht aber die "(K)leinen" - Schaufeln und Harken nämlich. Ausgestaltet mit dieser Achselzucken- "Weg!"-Geste icon_nixweiss. Und dann hat auch noch ein offenbar des Deutschen nicht mächtiges kleines Mädchen sich die "Goßen" gemopst als wir anderweitig beschäftigt waren, was Hanna zwar erzählt hat ("Määäßen Goßen! Haake!"), aber scheinbar nicht so schlimm fand. Aber ich fand gar nicht toll, dass das Mädchen anfing, mit Sand und Förmchen rumzuwerfen, als Hanna sich ihren (!) Eimer, den das Mädchen aktuell nicht nutzte, wiederholen wollte, diese ihn aber nicht hergeben wollte und ich daraufhin versuchte, ihr zu sagen, dass das Hannas Eimer sei und sie ihn jetzt eben auch haben möchte. Sie war zwar noch klein, aber dafür gibt's ja Mütter. Wenn sie denn nicht telefonierend abseits sitzen und sich für nichts weniger als für ihr Kind interessieren....

Na ganz toll

Paul - 1;4 Jahre
Gerade einen Anruf auf dem AB von Emmas und Pauls Vater gehabt: ob ich kommenden Mittwoch und/oder Donnerstag tagsüber auf Paul aufpassen könnte, denn er hat die WINDPOCKEN!!! Hastige Internetrrecherche ergab: Windpocken sind auch schon 2-3 Tage vor Ausbruch infektiös - zur Erinnerung: ich war vorgestern bei ihm. Und ich hatte als Kind keine Windpocken. Das wird ja toll, jetzt muss ich die 2-3 Wochen Inkubationszeit abwarten, ob's mich auch erwischt. Das soll ja nicht so toll sein als Erwachsener. Wobei ich vielleicht Glück haben könnte, weil ich mich Montag relativ entfernt von Paul gehalten habe, weil ich ja dachte, der schleppt mir die Magen-Darm-Viren von seiner Mama ein. Nun ist ja übrigens auch klar, warum er am Montag noch etwas phlegmatischer war als sowieso des öfteren icon_krank. Armer kleiner Kerl. Achso, natürlich gehe ich nächste Woche dann nicht hin!

Dienstag, 22. Mai 2007

Stündchen

Céline - 1;7 Jahre
Nach einigen Monaten mal wieder ein Stündchen mit Céline verbracht. Sie sind umgezogen - aber in der Stadt geblieben (wäre ja auch langsam unheimlich, die dritte Familie am Stück wegen Wegzug zu verlieren!). Nun haben sie sich eingelebt und es wird wieder den ein oder anderen Termin mit meinem kleinen Wildfang geben icon_klatsch. Heute habe ich sie zusammen mit ihrer Mama vom Kinderladen abgeholt, weil die mir zu Hause ganz viel Neues (das beste: endlich ein Fahrstuhl! WOW! Mit Schlüssel, aber nur einen halben QM groß...) zeigen musste. Echt witzig übrigens, wie unterschiedlich da die Mütter sind (nicht immer nur die Kinder, höhö): manche zeigen einem alles bis ins Detail und wollen einen auf keinen Fall überfordern, man weiß exakt, welcher Schlüssel wo passt (könnte man ja auch einfach ausprobieren), das Essen für's Kind wird rausgestellt und eine Anleitung zur Zubereitung dazugelegt, undundund. Nichts wird dem Zufall überlassen. Auch irgendwie süß, jedenfalls auf die Art, wie "meine" bestimmten Eltern das machen, also nicht irgendwie bevormundend oder misstrauisch. Andere dann wieder das krasse Gegenteil: ein Anruf, Kind irgendwo irgendwann abholen, wo man noch nie zuvor gewesen ist, irgendwo hinbringen, kein Kommentar zum Verkehrsweg oder -mittel, keine Vorschriften, mach du mal wie du denkst, ach du findest das schon, mal sehen, wann wir wiederkommen, ach kauf doch bitte noch was zu essen ein...und so weiter. Hat auch was. Nun gut, Célines Mutter jedenfalls ging auf Nummer Sicher, also nun weiß ich genau Bescheid. Allerdings weiß sie offenbar nicht, dass mein Orientierungssinn mehr als schlecht ist ohne Stadtplan, so dass ich den neuen Spielplatz, den sie mir heute gezeigt hat, sowieso nicht wiederfinden werde am Freitag icon_blush1. Macht aber nix, der alte ist auch doch schön und ebenfalls nicht weit weg.
Noch zu der kleinen Hauptperson: Céline hat mich eindeutig wiedererkannt (und sie macht auch kein Geheimnis draus, wie etwa Paul) und sich richtig gefreut. Sie ist wirklich gewachsen in den letzten Wochen, ist jetzt 20 Monate alt, sieht aber, abgesehen von der Größe, vom Laufstil ("gehen" gibt es bei Céline nicht, ALLES wird gerannt) und der "Haarpracht" her jünger aus. Aber sie fängt jetzt an zu sprechen, sagt Wörter nach und, naja, mitteilen, was sie will, konnte sie ja schon immer recht eindringlich icon_wink. Mit ihrem Französisch läuft es wohl dagegen noch nicht so. Sie kann aber sehr schön "nonnonnon" sagen, und das klingt wirklich französisch, also nicht als wenn das ein Deutscher sagt. So, nun sehen wir uns am Freitag, freu mich schon!

Montag, 21. Mai 2007

Ich bin ja soooo müde...

Paul - 1;4 Jahre & Emma - 3;7 Jahre
...wie konnte ich seit letzten Sommer - oder besser gesagt, seit letztem Herbst - vergessen, wie anstrengend jede Aktion mit Kindern bei 30 Grad im Schatten und 60 Grad in der Bahn ist??? Gestern abend jedenfalls habe ich mich noch richtig auf heute nachmittag mit Emma und Paul gefreut, der sogar bis zum Abend verlängert werden sollte. Dachte, bei dem schönen! Sommer!Wetter! bleiben wir sicher lange draußen, treffen evtl. auch wieder unser Partnerbabysitter/Kinder-Gespann und machen uns einen netten Tag. Tja, erste Abstriche, als Emmas und Pauls Mutter morgens anrief um mitzuteilen, dass sie leider mit einer Magen-Darm-Sache flachliegt, nicht arbeitet, daher die abendliche Verlängerung für mich ausfällt, sie aber andererseits zu schwach ist, Paul von seiner ja nun weit entfernten Tagesmutter abzuholen. Also sollte ich das erledigen und auch Emma mitbringen. Ganz wohl war mir aber dabei nicht, denn mit so einem Mist steckt man sich doch immer an, und womöglich tragen es die Kinder schon mit sich rum. Naja, habe dann beschlossen, mich so fern wie möglich von ihnen zu halten und sie ansonsten bei ihnen zu Hause nur kurz reinzuschieben und mich schnellstmöglichst zu verabschieden - am besten ohne einzuatmen. Und jaaa, ich weiß, ich bin ein Phobiker icon_scared.
Hinfahrt zu Paul lief jedenfalls super dank klimatisiertem Bus. Vor seinem Kinderladen angekommen, kam gerade die neu dazugekommene Tagesmutter (die Mutter seiner eigentlichen Tagesmutter) mit ihm und einem weiteren Kind raus, ich trete heran, sage "Hallo" zu ihr und Paulchen und berühre ihn dabei. Sie guckt mich an wie vom anderen Stern - bis ihr - besser spät als nie - einfällt, wer die Frau ist, die das Kind antatscht icon_light. Paul hat natürlich sowieso kein Anzeichen des Erkennens von sich gegeben, wie es ja nunmal seine Art ist. Nunja, ihr war es im Nachhinein peinlich, aber sie hatte mich auch vor zwei Wochen das erste Mal, und seitdem nicht mehr, gesehen.
Die Busfahrt mit Paulchen war auch sehr in Ordnung, weil Pause und schön kühl. Er blieb freiwillig eine halbe Stunde in seinem Wagen, starrte Leute an und gab sonst nichts von sich, ich saß gemütlich daneben und kühlte aus. Aus lauter Langeweile habe ich dann nochmal auf mein Handy geschaut: Pauls Mama hatte angerufen, dass sie Emma nun doch selbst abholen wolle (wieviel Energie haben eigentlich Mütter???), weil sie sowieso noch einkaufen müsse. Dumm für mich, weil es verkehrstechnisch schwieriger ist, zu ihnen nach Hause zu kommen, als zu Emmas Kindergarten. Mussten wir also leider in die S-Bahn umsteigen. Kein Fahrstuhl da!!! Aber dafür eine Mutter mit Buggy, die auch eigentlich etwas ratlos die Treppen hochblickte. Habe ihr vorgeschlagen, uns mit dem Tragenhelfen abzuwechseln. Sie war einverstanden, aber im Nachhinein habe ich ein schlechtes Gewissen, denn, nachdem sie mir mit Pauls Kiwa geholfen hatte, stellte ich fest, dass ihr kleiner Junge die Treppen bereits selbst gehen konnte und sie nur den Buggy tragen musste, was natürlich auch gut alleine zu schaffen ist. Ich durfte dann zur Gewissensberuhigung den kleinen Jungen an die Hand nehmen icon_blush1. Sprechen wir nicht über die Bahn, die voll bis zum Rand war, genauso roch und speziell nach der Treppenaktion mindestens 50 Grad zu heiß für mich war. Und am Zielort angekommen: kein Fahrstuhl! Jedenfalls kein funktionierender. Menschen machen sich übrigens erstaunlich schnell aus dem Staub, wenn es nach Arbeit riecht. Oder stecken ihre Köpfe in Bücher, aber der Typ war erst recht dran icon_fies. Zähneknirschend ließ er sich dazu hinreißen, den oberen Teil des Kiwas mit einer Hand zu stützen, während ich mich am schwereren unteren tippelschrittweise die Treppe runterquälte. Sehr hilfreich, aber danke und weg. Männer sind Helden, oder??? (icon_ironie)
Bei Paul zu Hause angekommen, bin ich dann lieber gleich im Garten geblieben. Erstens wollte ich mir die Virenhöhle nicht antun (*übertreib*), zweitens nicht noch mehr Treppen. Und im Schatten war es auch eigentlich nett. Paul ist dann auch mal aufgetaut, ich weiß echt nicht, warum der kleine Kerl oft so abgeschaltet ist. Ich meine, ist ja recht praktisch unterwegs, aber irgendwie kinduntypisch. Im Sand, mit Schubkarre und Puppenwagen war er aber wieder in seinem Element, bis seine Mama mit Emma kam. Aber wäre ich bloß schneller abgehauen. Aber man will ja nicht unhöflich sein, fragt nach dem Befinden, erzählt etwas, und dann kommt Emma: "Ich muss ganz schnell k...". Ihre Mutter hatte gerade Paul an der Brust, also: "Malin geht mit dir hoch." Achso? Na toll. Musste ich also doch rein und einatmen. Und auch noch ins Bad! Und Emma helfen. Das nennt sich Konfrontationstherapie icon_ahhh.
Wieder unten, konnte ich mich schließlich loseisen, versorgt noch mit zwei Trinkflaschen für die beiden Kinder, die ich doch bitte montags jetzt im Sommer immer mitnehmen soll. Und achja, neuestens wird mir die Fahrtzeit zu Pauls Tagesmutter mitbezahlt. Das finde ich sehr aufmerksam. Andererseits ist mir momentan Zeit mehr wert als Geld, und Gesundheit sowieso, also hoffentlich haben alle drei ihre Viren für sich behalten!

P.S.: Habe heute einen Anruf von einer Frau bekommen, die meine Nummer von Leons Mutter hat und einen Babysitter sucht. Freu mich zwar, wenn ich weiterempfohlen werde, habe aber keine Zeit für zusätzliche Termine. Naja, vielleicht ist es eine einmalige Sache, die in meinen Zeitplan passt, werde sie mal morgen zurückrufen.

Mittwoch, 16. Mai 2007

"Tag!"

Hanna - 1;4 Jahre
Tun wir mal so, als wäre heute Mittwoch. Letzter Woche. Gut, heute ist Montag, aber ich datiere mal diesen Eintrag zurück, denn eigentlich war ich am Mittwoch bei Hanna. Mir ist da jetzt doch noch etwas Niedliches eingefallen, das ich noch posten will (trotz Müdigkeit).
Also am Mittwoch sollten Hanna und ich auf dem Hausspielplatz spielen, weil sie wohl die Nachbarskinder besser kennenlernen soll. Auf dem Gartenweg dahin fand sich zunächst mal ein Dreirad mit einem Anhänger voller Matschepatschewasser. Das hat uns etwas aufgehalten. Darin schwamm übrigens eine Spinne, die Hanna sich an den Finger schmierte und mir zur Entfernung entgegenhielt - bääääh!
Dann kam ein älterer Mann vorbei, zu dem ich "Tag!" sagte, Hanna brüllte noch schnell "Hallo!" hinterher. Einige Meter weiter stand eine Frau in ihrem Garten, die nun ich mit "Hallo!" grüßte - und Hanna, klein, zart und nicht zwangsläufig so sprachgewaltig aussehend wie sie nunmal aber schon ist, schaute die Dame freundlich an und quakte: "Tag!". Die Frau war platt und sehr amüsiert. Kommt jetzt hier nicht so ideal rüber, aber das war einfach 1a, wie dieser winzige Punkt wie eine Große grüßt icon_lol. Die Dame meinte übrigens, die Kleine sei ja schon so freundlich, und dass die Kinder wohl heutzutage schon besser sprechen, weil die Eltern mehr Zeit für sie hätten. Wenn sie sich da mal nicht täuscht, was die Allgemeinheit angeht (sowohl betreffs Zeit der Eltern als auch bezüglich früher Sprachfertigkeiten der Kinder).
Auf dem Hausspielplatz selbst haben wir es leider nicht lange ausgehalten. Die drei Kinder haben Hanna nicht sonderlich interessiert, einmal rutschen und etwas buddeln, und dann kam der böse Rasenmäher nebenan. Der war nicht wirklich laut, aber Hanna fühlte sich sehr gestört, guckte empört, lief klagend im Kreis, wann immer das Teil wieder ansprang und fing schließlich an zu weinen und "Mama" zu verlangen. Naja, Mama war ja nicht weit, also haben wir uns doch wieder auf den Weg nach drin gemacht, wo das Weinen zwar längst verklungen und Mama auch nicht weiter gewürdigt wurde icon_wink, aber was soll man machen? Hm, irgendwie scheint Hanna der Hausspielplatz in meiner Gegenwart nicht so zuzusagen, denn ich erinnere mich, dass sie im Winter, als wir uns gerade kennenlernten. auch nach einigen Minuten dort anfing zu jammern. Damals habe ich es noch auf die Fremdheit zurückgeführt, aber diesmal kann das eigentlich nicht sein. Und da sie immer genau dann meckerte, wenn der Rasenmäher lief (er starb öfter mal ab), nehme ich den jetzt mal als Grund... Sooo gut spricht sie dann ja doch noch nicht, dass sie mir die wirkliche Ursache verraten konnte.
Drin war es aber auch ganz schön, mit Malen, mit ihrer Puppe und mit Schlafenspielen. Ich durfte mich hinlegen und wurde mit Handtuch zugedeckt und mit Entzug desselben wieder erweckt. Außerdem hat Hanna viele Streicheleinheiten verteilt, wann immer sie meine Hand im Blickfeld hatte, wurde erstmal "ei" gemacht.
So, und nun wird "Heia" gemacht!

Donnerstag, 10. Mai 2007

Wunder Kind

Hanna - 1;4 Jahre
Ich bin gerade ganz fasziniert von den riesigen Entwicklungsunterschieden zwischen den kleinsten Teilzeit-Minis! Inzwischen habe ich ja insgesamt schon einige Einjährige erlebt, und jedes einzelne von ihnen hat sich mir aufgrund ganz spezifischer Eigenarten besonders eingeprägt bzw. ich habe jedes Kind über einen bestimmten "Entwicklungskanal" (nein, dieses Wort gibt es nicht wirklich in der Entwicklungspsychologie) besonders stark wahrgenommen. Bei Hanna ist dieser Kanal ihre Sprachentwicklung. Wenn ich mir nach einem Termin überlege, worüber sich zu bloggen lohnt, ist es bei Hanna meistens die Sprache. Das sind natürlich oft Kleinigkeiten, für die sich dann kein ganzer Blogbeitrag lohnt, deshalb werden hier heute auch mal wieder zwei zusammengeworfen.
Vor zwei Wochen z.B. liefen wir im Entenpark herum, und daran, dass Hanna prima Löcher ("Lock"), Stöcke ("Tock" und "Töcke"), Enten ("gag-gag" gestern aber auch mit korrektem Q "quaakquaak"), Brot ("Bot"), Autos und sonstiges kleinkindalltagkompatibles Zeug sprachlich identifizieren kann, habe ich mich trotz ihres verhätnismäßig jungen Alters schon gewöhnt. Aber als sie "Amßel" sagte und dabei auf einen schwarzen Vogel deutete, hat es doch etwas gedauert, bis ich fassen konnte, dass sie in ihm die Amsel erkannt hat. Gehört ja nicht sooo häufig zu den ersten Worten eines Kindes icon_razz. Klar, für sie ist "Amßel" wahrscheinlich einfach ein anderes Wort für Vogel, vielleicht sind sogar alle Vögel für sie "Amßel" (weiß ich nicht). Trotzdem wirkte es in der Situation natürlich, als hätte sie den Vogel korrekt als Amsel kategorisiert.
Weiter nutzt sie Wörter mittlerweile nicht mehr nur als
Bezeichnungen von gegenwärtig sichtbaren Objekten, sondern auch zur kommunikativen Mitteilung und Erzählung. So hat sich neulich ein etwas jüngeres Mädchen an sie heran gewagt und sie mit den Worten "ei, ei" gestreichelt. Hanna war erstmal nicht begeistert und guckte mich reichlich empört an. Ein oder zwei Minuten nachdem das Mädchen gegangen war, fing Hanna an zu erzählen: "Mä-ßen ei! ... Mä-ßen! ... Eiei!" und fasste sich an die Stelle, wo sie zuvor gestreichelt worden war, als wollte sie nochmal zusammenfassen, was vor kurzem Ungeheuerliches icon_sauer passiert war.
Gestern hat sie auch irgendetwas erzählen wollen, das ich aber leider nicht nachvollziehen konnte. Es beinhaltete etwas auf dem Spielplatz, das offenbar "gooßes" war - groß, wie ihre Geste mit den Armen über dem Kopf verhieß. Es war ganz deutlich, dass sie gerne noch mehr dazu gesagt hätte, wofür dann aber doch noch die Worte fehlten.
Zu ihrer niedlichen Hunger-Geste (Finger in den Mund zeigen) kam gestern auch der Befehl: "Essen!", und zwar ohne, dass ich sie gefragt hätte, ob sie was essen will, einfach so aus dem Spiel heraus.
Ansonsten kennt sie neben vielen Baby-Alltagsbegriffen Wörter wie "Mora" (Motorrad), "Buggy" und natürlich spielplatzrelevante Begriffe wie "Eimer" und "Sieb". Mit ihrer Redegewandtheit bringt sie auf dem Spielplatz auch schonmal anwesende Mütter zum Staunen. "Wie alt ist sie denn?" (nagut, zuvor die obligatorische Frage, ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handele) - "Oh, die ist aber schon gut dabei mit dem Sprechen!" Ja stimmt, wenn man mal in Sprachentwicklungsübersichten schaut, dann ist sie der sogenannten "Norm" einige Monate voraus, zumindest was den Wortschatzumfang angeht.
Zum Vergleich: Paul liegt wohl ziemlich genau in der Norm - jedenfalls, wenn er sich in den nächsten 2 Monaten mal zu den nächsten 2-10 "sinntragenden Äußerungen" entschließen kann. Paul übrigens nehme ich viel über seine Anhänglichkeit, Sensibiltät und körperliche Unaufgeregtheit wahr. Feinmotorisch ist er auch ziemlich fit und geduldig. Céline ist der Wirbelwind mit viel Temperament und ausgeprägtem eigenen Willen mit deutlichem, lebhaften und häufigem emotionalen Ausdruck (ein Kanal, der bei Paul nur sehr selten zum Tragen kommt; er wirkt emotional oft recht reserviert). Marie war mir vor allem über ihre ansteckende und überschießende Fröhlichkeit, den klaren Emotionsausdruck besonders bei positiven Gefühlen und ihre allgemeine Zuneigung, wahrnehmbar.
Leon ähnelte mit einem Jahr von der Grundstimmung her Paul, war aber motorisch viel aktiver. Emma, Pauls Schwester, glich im zweiten Lebensjahr ebenfalls ihm, war aber sprachlich auch eher fit, motorisch aber sehr viel ängstlicher als er.
Spannend zu sehen, ob sich solche Entwicklungsunterschiede später in Form von Persönlichkeitsunterschieden verfestigen werden!

Dienstag, 8. Mai 2007

Dienstag

Clara - 8;9 Jahre & Chris - 5;5 Jahre
Heute war mal wieder einer der selten gewordenen Termine mit Clara und Chris. Aber seitdem sie seltener sind, machen sie auch viel mehr Spaß icon_yes. Vorher waren die zwei wöchentlichen Abholtermine oft eher ein wirklicher Job für mich als ein Vergnügen, jetzt freue ich mich immer mindestens genauso sehr auf die beiden wie sie sich auf mich. Zeigen kann das zwar nur Clara ganz toll durch Worte und kleine Gesten, aber ich weiß, dass Chris es zumindest auch nicht schlecht findet, wenn ich ihn abhole. Heute hat er mich aber ganz förmlich mit Handschlag und begleitendem "Hallo Malin!" begrüßt. Übrigens scheint seine schlechte-Laune-Phase langsam ein Ende zu finden; heute kam sie nur noch selten in Form von geringer Frustrationstoleranz und übersteigertem Machtgebahren zum Ausdruck. Zum Ausgleich hat er auch gleich im Bus für den ersten Lacher gesorgt, als wir neben einem Zirkus an einer roten Ampel hielten. Clara hat aufgeregt rausgezeigt und gebrüllt: "Da! Ich sehe ein Kamel!" Chris drehte sich hektisch herum (kann ja nicht angehen, dass Clara alleine so etwas Attraktives erblickt!) guckt raus und entdeckte schließlich das liegende Kamel: "Wo denn???...Ach da! ... Aber man sieht nur die Busen!" icon_jumpgrin
Ein weiteres Tier des Tages: ein toter großer Vogel auf dem Weg, zerfetzt, mit rundem Loch im Bauch, herumliegende Federn (habe zu spät dran gedacht, ein Foto für Frau Zwilobit zu machen). Die Kinder waren fasziniert ("Dürfen wir den anfassen?") und phantasierten sich eine Geschichte zurecht, derzufolge der Vogel nachts von einem herumstreunenden Fuchs überrascht wurde. Chris lässt die Sache daraufhin gar nicht mehr los, und er will die Story mit uns nachspielen: "Ich bin der Fuchs und du bist der Vogel!" Clara wollte sich aus geschwisterinternen, taktischen Gründen nicht zum Vogel degradieren lassen, also musste ich herhalten. Naja, ich lebe.
Nach so viel Abenteuer hatten die beiden einen enormen Hunger und verlangten schon vor der Abendbrotzeit nach Toast. Clara kündigte bereits unterwegs an, dass sie ihren mit Erdnussbutter essen werde. Chris war echt richtig angewidert und empört (und schon wieder den Zornestränen nahe), weil er das Zeug nicht mal riechen kann (wer kann es ihm verdenken...). Mein Vorschlag, dass Clara ausnahmsweise an einem anderen Tisch essen könne als er, traf aber wohl dann doch wieder den Trotz-Nerv und Chris verlangte: "Neii-iin! Clara soll ausziehen!" Später zu Hause hat Clara aber die günstige Gelegenheit beim Schopf ergriffen und ihr Erdnussbutter-Sandwich glücklich in ihrem Zimmer gegessen - das darf sie bei ihren Eltern wohl ganz offensichtlich nicht icon_razz. Alle weiteren Toasts des Abends - und das waren noch einige - wurden dann aber friedlich vereint am gemeinsamen Tisch gegessen.

Montag, 7. Mai 2007

Unterwegs

Emma - 3;7 Jahre & Paul - 1;4 Jahre mit M. (4) & R. (2;5)
Ob man mit diesem einen Wort von nun an jeden Montag fast alles über meine Zeit mit Emma und Paul sagen kann?? Wahrscheinlich, zumindest für das nächste halbe Jahr. Denn bis Januar ist Paul nun in seinem neuen Kinderladen, weil seine Tagesmutter dort jetzt "mitmischt" und er mitgehen sollte, um sich nicht nochmal an eine neue Betreuung gewöhnen zu müssen. Aber es ist sooo weit dahin! Ich weiß - habe gar keinen Grund zum Jammern, schließlich muss ich ihn dort nur einmal die Woche abholen, ganz im Gegensatz zu den Eltern, die ihn sonst immer bringen und holen müssen. Naja, ich fahre also mindestens 20 Minuten mit zwei Bussen hin, laufe 10 Minuten in einer grässlichen Gegend rum, packe Paul ein (der sich heute bei meinem Anblick erstmals zu einem wirklichen Lächeln hat hinreißen lassen), schiebe zurück zum Bus, dann fahren wir 30 Minuten, müssen umsteigen und dabei auch noch rumlaufen, weil hier ominöserweise Buslinien, die in dieselbe Richtung fahren, noch lange nicht von derselben Haltestelle abfahren, und für 5 Minuten in den nächsten Bus. Dann sind wir "schon" fast an Emmas Kita. Und dann wird elternseitig noch versucht, mich früher zu Emma zu locken, denn "sonst ist sie ja die Letzte, das muss ja auch nicht sein"icon_rolleyes. Neenee, ich hole sie kurz vor halb 5, und nicht früher, bei der Vorlaufzeit mit Paul! Und die Letzte ist sie auch nie, und etwas ausmachen tut es ihr schonmal gar nicht. Wenn ich früher komme, will sie sowieso immer warten, bis kurz vor halb auch M. und R. vom Babysitter abgeholt werden und wir zusammen gehen können.

So, nun mal die Details icon_wink. Paul scheint in der neuen Umgebung ziemlich glücklich zu sein, er sah jedenfalls so aus, hatte wohl auch viel geschlafen und war vergnügt. Dass jetzt mehr Kinder als vorher um ihn herum sind, macht ihm wohl nichts aus. Aber der Kinderladen sieht auch gut aus, die haben wandhohe Regale mit Büchern und eine eingebaute zweite Ebene mit Treppe (Paul liebt Treppen) und alles, was das Kinderherz begehrt. Dabei habe ich nur einen der Räume gesehen!
Weil er nun gerade erst geschlafen hatte, war leider nicht zu erwarten, dass er die lange Busfahrt verpennt. Aber noch lässt er sich dabei ganz gut beschäftigen. Rausgucken interessiert ihn aber nicht wirklich, viel spannender sind die ganzen Schilder überall, auf die gefühlte hundert Mal gezeigt wird "DA!", die Knöpfe, auf die man nicht drücken darf, und mein Portemonnaie, das ebenfalls schöne Druckknöpfe hat. Und dann kann man ja auch immerzu so prima hin und her klettern zwischen Kinderwagen und Babysitterschoß. Die neuen Busse haben nämlich Klappsitze neben der "Parklücke für Kinderwagen". Hat wohl eine Mutter designt (das Wort gibt es nicht, oder?). Kurz: trotz Verkehrströdelei ging alles ohne Nörgelei ab. In Emmas Kindergarten angekommen, wurde Paul direkt von M. überfallen, die ihn andauernd rumschleppen und abknutschen will, was ihm nicht ganz so gut gefällt. Kann schließlich alleine laufen! M.s und R.s Babysitter war auch schon da, also ab Richtung Heimat mit der Kinderkarawane, die nebst Kinderwagen, Kinderschirm und Kinderfahrrad schonmal den ganzen Gehweg einnimmt, incl. Grünstreifen. Während Emma und M. immer vorrennen (aber zuverlässig an jeder Straße stehenbleiben, und es sind auch nur wenig befahrene Kopfsteinpflasterstraßen), bzw. fahren, kommt R. überhaupt nicht voran, so dass wir seeeehr lange für den Weg brauchen. Zwischendurch haben wir auch noch R.s. Rucksack verloren, der unter dem Kinderwagen klemmte. Glücklicherweise hat uns eine Frau darauf aufmerksam gemacht, dass sie einen Rucksack gesehen hätte, und ob das wohl unserer sei? Ja schon, aber leider mehrere Hundert Meter zurückliegend, wie es aussah, denn mein Partner-Sitter brauchte ziemlich lange zum Holen. Wenigstens R. blieb freiwillig bei mir, denn wenn er auch noch mit zurück gegangen wäre, wären wir jetzt noch nicht zu Hause. Emma und M. vergnügten sich derweil einige Meter vor uns vor einer Baustelle, die sie faszinierte.
Irgendwann waren wir dann doch auf dem Spielplatz angekommen. Da könnte man als Sitter wie als Eltern sicher eine ziemlich ruhige Kugel schieben, wenn man nur Kindergartenkinder dabei hätte. Unsere drei beschäftigten sich nämlich super mit sich selbst. Während also die L. (der Babysitter; dieses Namenschaos nervt etwas) auf der Bank pausierte, musste ich hinter Paul her, der gar nicht einsah, warum man auf die pfütznasse und matschige Rutsche heute nicht drauf kann. Aber mit der Aussicht auf einen kleinen Snack kam er doch gerne mit zu unserer Pausenbank und schaute sich die mittlerweile verregnete Spielplatzwelt von meinem Schoß aus an. Obwohl Paul noch nichts Wesentliches sagen kann, versteht er übrigens eine Menge. Man kann ihm immer sagen, was er tun soll, und er tut es (Bsp.: Babyrutsche zu Hause steht zu nah an der Wand. "Paul, es ist zu eng zum Rutschen." - Paul zieht die Rutsche mit allen Kräften zurück.); mit Emma habe ich ein Buch gelesen, während Paul ganz anderweitig beschäftigt war. Schließlich fällt das Wort "Kühlschrank" im Buch - und Paul zeigt in die Küche! Man sieht, es besteht berechtigte Hoffnung auf baldige tiefgehende Gespräche icon_2thumbs.
Und abschließend geschah ein Wunder: wir waren um halb 6 aufgrund des Regens oben in der Wohnung angekommen, schon incl. nasse Klamotten wechseln usw.. Und um 6 klingelt das Telefon und der Hausherr spricht auf Band, dass er in einigen Minuten da sei, aber gerade im zähfließenden Verkehr stecke. WOW! Und ein paar Minuten später ruft er wieder an, diesmal gehe ich dran, und er teilt mit, dass er soeben am Spielplatz vorbeigefahren sei - also in ca. 2 Sec. Autofahrzeit da sein wird! Doppel-WOW! Okay, einschränkend ist anzumerken, dass ich ihn heute mittag telefonisch explizit um Pünktlichkeit gebeten hatte, aber das ist ja kein Problem, werde ich sicher weiterhin tun, wenn das Resultat so einwandfrei ausfällt.

So, nächsten Montag ist Kitaschließtag, also sind wir erst wieder in zwei Wochen "unterwegs".

P.S.: Auf meinem Heimweg, den ich ja dank neulich abends mit meinem vor dem Haus seit damals wartenden Fahrrad antreten musste, schüttete es aus Kübeln, und ich war quietschnass, als ich hier ankam. Nur mal so erwähnt, zum Thema "Die Leiden des jungen (höhö) Sitters." icon_motzschild

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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