Marie - 2;3 Jahre
Das war es dann mit der Süßen! Heute vormittag habe ich Marie das letzte Mal gesehen. Und sie hat mir den Abschied nicht gerade leicht gemacht - schon im Treppenhaus das vertraute Quietschen "
Malin tommt!", kaum oben, sprang sie mir in die Arme und wollte knuddeln. Aber natürlich will ich mich nicht beschweren! Freue mich doch über eine schöne Abschlusserinnerung. Wir sind dann noch einmal mit Dreirad und Mausi zum Spielplatz getrabt. Mausi wurde allerdings zunächst vergessen, was Marie zwei Etagen später merkte: "
Mausi einklich mit!" [eigentlich] Mein Vorschlag, Mausi heute mal in Ruhe zu Hause schlafen zu lassen, fand keinen Anklang, also wieder hoch und Mausi holen!
Habe ich nicht letztes Mal noch geschrieben, Marie würde das mit dem Treten beim Dreirad nicht kapieren? Oh doch, sie kann es sehr wohl, wie sie heute bewiesen hat, als ich nicht schnell genug bei der Stange war. Zwar geht es offenbar sehr schwer, aber sie hat das Prinzip nun verstanden. Nachdem sie genug Lob eingeheimst hatte, wollte sie aber doch wieder geschoben werden.
Auf dem Spielplatz steht Buddeln zur Zeit hoch im Kurs. Irgendwo vor der Schaukel ließ sie dann aber ihre Schippe achtlos fallen und beschäftigte sich anderweitig. Eine halbe Stunde später, Marie saß auf der Wippe, fand ein jüngeres Mädchen die Schippe und furchtelte damit herum. Marie bekam sofort Stielaugen, äußerte selbstbewusst "
Meins!" und stratzte zielstrebig auf das Kind zu um ihm die Schippe zu entreißen
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Auf dem Rückweg durfte ich sie heute schieben, was die Sache enorm abkürzte. Allerdings musste wieder eine Hand voll Sand als Souvenir mit. Diese war sogar noch recht vollständig, als wir in der Wohnung ankamen, wo ich Marie direkt zum Balkon dirigierte. Da flog der Sand dann übers Geländer. Man frage nicht nach dem Sinn.
Weil das Wetter toll war, sind wir gleich draußen auf dem Balkon geblieben. Ich hatte Marie zur Feier des Tages Seifenblasen mitgebracht, die sie als "Luftblasen" kennt. Wunderbar, dass dieses quietschfidele Lachen und Kreischen, das aus der Rumblaserei resultierte, meine letzte Erinnerung an meine Zeit mit Marie sein wird! Ich kenne kein weiteres Kind, das sich so ausgelassen, laut, sonnig und ausdauernd freuen kann (ohne albern zu werden, worin Emma Spezialistin ist). Nach einigen Versuchen hat sie es auch selbst geschafft, Blasen zu produzieren und hat jedes Mal, wenn es geklappt hat, stolz gefragt: "
Hast du die 'sehn?" So hatten wir wirklich einen richtig tollen Abschiedstag, der noch einmal viel Spaß gemacht hat. Überhaupt bin ich die ganzen, hm... 17 Monate immer gerne zu Marie gegangen. Sie hat sich auch von Anfang an, also sobald sie mich kannte, immer gefreut, mich zu sehen, was immer intensiver wurde. Marie ist aber auch ein prima Kind. Ich kann mich an keine einzige Situation in dieser Zeit erinnern, wo Marie gequengelt oder grundlos geweint hätte - nur, wenn sie sich mal wehgetan hatte, aber auch dann ließ sie sich immer gut, gerne und schnell trösten. Wenn ein Kind, dann so eines, bitte
.
Als ihre Mama zurückkam, nahte dann der Abschied, von dem Marie selbst aber wohl nichts weiß. Sie würde ein "Malin kommt nicht mehr" wohl auch noch nicht verstehen. Ich denke aber, dass sie demnächst nach mir fragen wird, das hat sie in ihren Urlauben auch immer getan, und dann wird sie es vielleicht im Zusammenhang damit, dass sie dann in der neuen Stadt/Wohnung sein wird, eher verstehen - bei so viel Veränderung ist eine weitere ja auch nicht estaunlich. Außerdem wird sie sicher auch bald einen neuen Babysitter bekommen (auf den ich jetzt schon ganz eifersüchtig bin
). So bekam ich zwar ein Abschiedsküsschen und -Knuddler,aber sonst war für Marie alles wie immer. Ihrer Mutter fiel es deutlich schwerer. Sicher nicht so speziell auf mich persönlich bezogen, aber wahrscheinlich zehren die vielen Abschiede zur Zeit an den Nerven. Ich war auf jeden Fall sehr traurig, aber der Abschied war trotzdem ein schöner. Ich habe ihnen noch ein kleines Abschieds-Erinnerungs-Geschenk gegeben - ein Mini-Fotoalbum mit Fotos von Marie und ein bisschen Text, schön bunt gestaltet, worüber vor allem die Mama sehr begeistert war. Sie hat sich ganz oft bedankt und meinte, dass sie es immer ganz toll fand, wenn ich mit Marie zusammen war. Wir wollen in Kontakt bleiben, was mich total freut. Ich denke nämlich mal, der Babysitter hat ja für die Familien nie so eine besondere Bedeutung wie umgekehrt, da finde ich es schön, wenn die Beziehung zum Kind, die nunmal in der Zeit entstanden ist, auch etwas gewürdigt und respektiert wird (jedenfalls wenn man selbst auch zufrieden mit der Betreuerin war
). Ich fände es toll, ab und zu mal zu hören, wie es Marie geht, wie sie aussieht und natürlich wie es mit ihrem kleinen Geschwisterchen wird!
Ansonsten: Blogkapitel "Marie" abgeschlossen
!