Freitag, 26. Januar 2007

Kleiner Schelm

Marie - 2;0 Jahre
Heute mit Marie einen entspannten Nachmittag verbracht. Erst dachte ich, dass uns die drei Stunden lang werden könnten, da wir trotz schönen Winterwetters nicht raus gehen konnten, weil Maries Mutter leider den Schlüssel nicht dagelassen hatte. Natürlich haben wir in letzter Zeit öfter den ganzen Nachmittag drin verbracht, aber das ist anstrengender zu gestalten jetzt mit der zweijährigen Marie als noch letzten Winter/Frühjahr (bevor wir mit den Spielplatzbesuchen anfangen konnten) mit der Einjährigen. Einjährige könne sich ja noch für so vieles total begeistern und lange Zeit mit einer Beschäftigung in der hundertachtundreissigsten Wiederholung verbringen, bzw. finden ganz schnell etwas Neues, das sie interessiert. So war es letztes Jahr auch bei Marie der Fall. Inzwischen muss man sich schonmal was einfallen lassen, damit das Kind in Begesiterungsstürme ausbricht oder sich deutlich amüsiert icon_headstand. Wobei Marie auch eine ganze Weile mit ihrer Eisenbahn bauen und spielen kann oder ihre neue große Tafel beschmieren und ganz besonders lange im Badezimmer mit Waschbeckenplanscherei und Zahnbürstenaussaugen verbringen kann. Aber die Aktivitäten sind eben oft schon mehr auf ein Gegenüber ausgerichtet, auf das Zusammenspielen. Und man will ja nun auch kein langweiliger Spielpartner sein, also!
Aber wie gesagt, wir hatten dann eine nette Zeit mit der Eisenbahn, der Tafel, Büchern, dem Waschbecken und mehrmaligem Umziehen - nasse Ärmel toleriert Marie nicht, aber das neue T-Shirt muss auch das Richtige sein. Wenn mein Vorschlag nicht zusagte, wurde es entweder einfach weggepfeffert oder mit dem entschiedenen Hinweis "Legen!" (zusammenfalten und in den Schrank damit!) zurückgegeben. Nachdem das zweite Shirt nass war (zwischen durch hatten wir etwas anderes gespielt - ich ziehe sie natürlich nicht um, wenn das Wasserspiel noch nicht beendet ist), wollte sie auch auf keinen Fall das erste, inzwischen getrocknete wieder anziehen. Und als ich meine Strickjacke mit der Erklärung, mir sei kalt, überzog, fand Marie es auch kalt und brauchte ebenfalls eine Strickjacke. Auch mit Strickjacken kann man sich eine ganze Weile beschäftigen. Marie übt, mit dem Reißverschluss umzugehen, kann ihn zwar meist hoch und runter ziehen, aber noch nicht ganz alleine unten zusammenfügen, obwohl sie es schon richtig angeht.
Ebenfalls feinmotorisches Üben war mit ihren Scheren angesagt. Es handelt sich dabei um 4 Exemplare mit jeweils unterschiedlichem Schnittmuster. Leider sind diese ausgerechnet ziemlich schwer auseinanderzuziehen. Wenn ich die Finger ihrer rechten Hand in die Scherenlöcher stecke und ihr zeige, wie sie die Hand auseinanderziehen muss, damit die Schere vorne auf und zu geht, reicht Maries Kraft in der Hand fast nicht aus, um die Schere zu öffnen, weshalb sie schnell wieder aufgibt. Sie versucht dann, die Schere mit zwei Händen zu bedienen, wobei sie natürlich Schwierigkeiten bekommt, das Blatt Papier festzuhalten. Von daher klappt es mit dem Schneiden noch nicht, aber dann wird eben gerissen icon_2thumbs.
Ganz neu bei Marie sind kleine Clownereianfälle. Manchmal guckt sie extra-schelmisch wenn sie Quatsch macht, läuft auf gestellt-alberne Weise durch die Wohnung, zieht Grimassen, weil ich darüber lachen muss und hat eine irgendwie wunderbar triumphierend-dreckige Lache entwickelt (z.B. wenn sie so richtig schön mit Wasser rumspritzt), habe ich vorher noch nie von ihr gehört icon_megagrin. Ich nehme an, sie wird sich auch langsam ihrer Einwirkung auf andere Menschen bewusster und wird dadurch lebendiger und vielfältiger im Ausdruck.
Reingelegt hat sie mich auch noch: plötzlich verlangte sie "Taumzutter", was ich gleich als "Traubenzucker" verstand, weil ich zufällig zuvor die Packung in der Küche gesehen hatte. Da Marie ab und zu eine Süßigkeit haben darf, habe ich ihr auch einen gebeben (sie ist auch noch nicht in dem Stadium angekommen, wo ihr einfallen wird, dass man doch auch MEHR davon verlangen könnte), den sie glücklich gekaut hat. Später habe ich dann von ihrer Mutter durch Zufall erfahren, dass Marie nur dann einen Traubenzucker bekommt, wenn sie zuvor die 4 Stockwerke zur Wohnung alleine hochgegangen ist. Dieses Lockmittel ist wohl nötig geworden, weil Marie gerne ein bisschen faul ist (wäre ich auch gerne, was Treppen angeht) und im Treppenhaus hilfsbedürftig die Arme hochstreckt bzw. alle Bewohner zusammenbrüllt, wenn ihre Mutter sich weigert, sie hochzutragen. Wenn sie oben aber ein Traubenzucker erwartet, schafft sie die Treppen icon_razz. Nunja, ich bin nicht sicher, ob Marie wirklich schon so weit gedacht hat: "ach, Malin weiß ja nicht, dass ich Traubenzucker nur kriege, wenn ich Treppen laufe, also versuche ich jetzt mal, von ihr einen zu kriegen". Und ich hoffe, ich habe mit dieser Traubenzuckerausnahme nicht das weitere Funktionieren der Treppentherapie gefährdet icon_anonym.

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Malin (Gast) - Fr, 24. Okt, 22:18
ja, das wäre auch meine...
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mandy (Gast) - Fr, 24. Okt, 21:35
Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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