Donnerstag, 2. November 2006

Das Ende der Spielplatzsaison

Marie - 1;10 Jahre
Bei nur noch 5 Grad war ich schon bei meiner Ankunft bei Marie schockgefrostet (ist ja ungewohnt, diese Kälte), und so sind wir dementsprechend nur noch für ein halbes Stündchen spazieren gegangen, Marie dick eingemummelt in ihrem Fell im Kinderwagen. Für ein bisschen Aufwärmsport im Sinne von Rumlaufen war sie auch nicht zu begeistern. Auf meine Frage, ob sie denn mal raus möchte aus dem Kiwa, kam zwar ein "ja", kaum draußen zog sie aber bereits an meinen Hosenbeinen herum, um auf den Arm zu kommen. Besonders gut fortbewegen kann sie sich nämlich in ihren dicken Klamotten noch nicht - muss man sich ja auch erst dran gewöhnen, im ersten Winter mit Laufkompetenz icon_wink Obwohl Marie nach dem Spielplatz gefragt hat und wir auch dran vorbei kamen, haben wir uns dort nicht aufgehalten. War sowieso niemand da und alle Geräte sicher knitterkalt, ebenso der Sand. Ihre Mama wollte das wohl auch nicht unbedingt, wie ich zuvor rausgehört hatte.

Marie und ich hatten eine Woche Pause gehabt (ihre Mutter hat übrigens erzählt, dass Marie letzte Woche, als es nachmittags geklingelt habe, direkt meinen Namen kreischend zur Tür gelaufen sei - und enttäuscht den Briefträger entdeckt habe icon_nixweiss) , aber mir ist heute nichts Neues an ihr aufgefallen. Außer, dass sie mir bereits im Hausflur die Koseform meines Namens zurief, den sie sich selbst ausgedacht haben muss, denn ihre Mutter sagt den nicht. Und das, obwohl sie doch meinen kompletten Namen schon ganz gut sagen kann. Ich fand's niedlich icon_liebhab Achja, und sie korrigiert sich jetzt selber, wenn sie beim Spielen "Mama" zu mir sagt, bzw. meistens ruft sie das ja, wenn sie Hilfe braucht. Heute hat sie dann bei solchen gelegentlichen Irrtümern gleich meinen Namen hinterher geschoben.

Wieder zurück im Warmen haben wir mit ihrer Holzeisenbahn gespielt, gemalt, geschaukelt und Marie hat die Riesenschuhe ihres Vaters anprobiert. Zum Schießen!
Auch hat sie versucht, mit beiden Beinen vom Boden hochzuspringen (also nicht mit den Schuhen natürlich!), was ihr aber noch nicht gelingt. Sie kommt nicht vom Boden weg. Bin mir jetzt aber nicht so sicher, in welchem Alter das normalerweise klappt.

So, und nun muss ich zugeben, dass ich zwar bezüglich des mir beim letzten Mal von Maries Mutter geschilderten Problems recherchiert habe, aber heute vergessen habe, ihr meine Ergebnisse mitzuteilen. Ganz toll icon_sauer! Werde ich nachholen, aber wenigstens hier kann ich ja schonmal zusammenfassen, was ich aus Gesprächen mit ehemaligen Kommilitonen und einer Erziehungsberaterin rausziehen konnte:
Ganz wichtig: die Erwachsenen-Interpretationsbrille abnehmen. Marie ist genau in dem Alter, in dem ein körperliches Ausagieren von Emotionen durch hauen, kratzen, beißen sehr typisch ist und keinerlei "abweichendes" Verhalten darstellt. Die geschilderten Verhaltensweisen dienen dem Kleinkind zur Spannungsabfuhr und haben nullkommanull mit "böse sein" oder andere bzw. sich selbst bestrafen wollen zu tun! Das finde ich einen ganz bedeutsamen Punkt, weil man als Erwachsener, der vielleicht keine entwicklungspsychologische Vorbildung hat, dazu neigt, solche Verhaltensweisen als "böse" einzustufen und das Kind entsprechend tadelnd zu behandeln. Ich glaube, durch solche Missverständnisse und Fehldeutungen können schon früh Beziehungsprobleme zwischen Eltern und Kind entstehen und die Zuschreibung von Attributen an das Kind, die zwar nicht den Tatsachen entsprechen, es aber dauerhaft negativ prägen können.
Zurück zu Marie: es gibt also zwei Ansatzpunkte bei der "Behandlung". Zum einen kann man sich fragen, warum das Kind so viel Spannung aufbaut (was müßig sein kann, weil man das, was in einem so kleinen, auch noch vorsprachlichem Kind vorgehen mag, einfach als Erwachsener nie komplett kapieren kann icon_confused) und dann versuchen, diese Anstauung zu verhindern. Vorschläge, die ich gehört habe: viel Bewegung, auch mit Musik, Massagen zur Entspannung, Rituale. Außerdem ist es wichtig, das richtige Reizniveau für den jeweiligen Entwicklugsstand des Kindes zu finden, damit es sich weder über- noch unterfordert fühlt. Speziell was Marie angeht, denke ich, dass die Bewegung der Knackpunkt sein könnte. Marie hat einfach unheimlich viel Energie, die irgendwo hin muss. Vielleicht könnte man da ansetzen.
Zum anderen geht es darum, wie man in der Akutsituation mit Verhaltensweisen wie hauen und (sich selbst) beißen umgehen kann. Hier könnte man sich je nach konkreter Situation Reaktionen vorstellen, die vom Nicht-Beachten (damit sich das Verhalten nicht verselbständigt und irgendwann zielgerichtet zur Aufmerksamkeitslenkung eingesetzt wird) über das Ablenken hin zum Anbieten von Ersatzgegenständen, die gebissen werden können (Apfel; Teddy) reichen. Wenn das Kind haut, kann man seine Hand kurz (!) nehmen und deutlich "nein" sagen, denn selbst wenn man in der Lage ist zu verstehen, dass es für das Kind um Spannungsreduktion geht, muss ihm doch verdeutlicht werden, dass solches Verhalten nicht geduldet wird, auch wenn es noch nicht aggressiv gemeint ist. Hierbei ist es übrigens besser, nicht zu sagen "das macht man nicht" sondern "ich möchte nicht, dass du das machst", weil das kleine Kind mit Generalisierungen wie "man" nichts anfangen kann, während es sich normalerweise schon dafür interessiert, was die Mutter meint. Die Situationen, in denen das Verhalten auftritt, könnten z.B. auch gut als Rollenspiel zwischen Kuscheltieren nachgespielt werden, um das Thema etwas aus der Eltern-Kind-Beziehung zu externalisieren und bewusster zu machen.
Ansonsten halte ich es noch für eine gute Idee, dem Kind seine eigenen Gefühle deutlicher zu machen, indem man sie verbalisiert. Man muss ja daran denken, dass ein so kleines Kind nur fühlt, aber nicht weiß, was und warum es fühlt. Erst wenn es seine eigenen Gefühle erkennen und einordnen kann, kann es mit ihnen gut umgehen. Wenn sich das Kind z.B. über etwas Misslungenes ärgert, spürt es nur dieses heftige Gefühl in sich aufsteigen, weiß aber im Grunde gar nicht, warum es sich plötzlich so ungut und zerrissen fühlt. Man könnte dann z.B. sagen: "Ohje, bist du aber wütend! [das und das hat nicht geklappt] und du bist richtig wütend darüber!" Das ist jedenfalls besser, als die Gefühle des Kindes herunterzuspielen ("Reg dich doch nicht so auf! Das ist doch gar nicht schlimm!". Sicher gibt es auch Situationen, wo eine solche Beruhigung und Herunterregulierung der Gefühle durch die Erwachsenen nötig sein kann, aber das sind in der Regel andere, als die, um die es hier geht.)
So viel erstmal dazu! Mal sehen, ob Maries Mutter mit meinen/unseren Überlegungen etwas anfangen kann.

Dienstag, 24. Oktober 2006

Happy Birthday...

Clara - 8,2 Jahre & Chris - 4,11 Jahre
...hat mir Clara gesungen, nachdem wir zu Hause angekommen waren und uns auf ihren Befehl hin auf dem Sofa versammelt hatten. Und dann gab's das Geschenk icon_party Sehr schön verpackt und beschriftet, hat es auch Chris erneut begeistert, der sich an mein Ohr warf und aufgeregt flüsterte "Da ist eine Ente drin!". Clara hasst es, wenn Chris Überraschungen vorher verrät, und er tut das oft, aber heute hat sie sich am Riemen gerissen und nur angemerkt, dass ich ja nicht wüsste, was für eine Ente es sei. Auch Auspacken durfte ich nicht alleine: "Zusammen auspacken!" forderte Chris. Ich glaube, ich habe das Geschenkpapier nichtmal berührt icon_razz Und da war sie dann schon, die ENTE, oder besser gesagt, der superflauschige ERPEL:
erpel
Enten sind meine Leidenschaft, und Clara weiß spätestens seit ihrem Besuch bei mir, dass ich Enten in aller Form sammele - war wohl nicht zu übersehen icon_headstand Nun hat sie also dadurch gleich das perfekte Geburtstagsgeschenk für mich gefunden icon_biggrin

Später, als ich mit Clara ihre Mathehausaufgaben erledigt habe (wobei sie eigentlich konzentrierter ist, wenn ich nicht daneben sitze, aber sie besteht immer drauf), hat Chris sich fast eine Stunde lang mit dem Zerschneiden von Papierblättern zu unzähligen Schnipseln beschäftigt, was Clara schließlich zuerst entdeckte und Chris empört zurecht wies: "Was machst DUUUUU denn da???!!! Oh nein! Das ist doch Papierverschwendung!" Ich wollte schon einstimmen, dann jedoch fiel mir ein, dass die Aktion sicher für Chris ihren Sinn gehabt hat und demnach nicht als Verschwendung (oder nicht ausschließlich) bezeichnet werden konnte. Ich habe dann auch versucht, meine Geddanken Clara zu verdeutlichen, von wegen, dass Chris ja noch klein sei und das Schneidenlernen mit der Schere für ihn gerade sehr wichtig sei und das Papier deshalb nicht verschwendet wird, sondern für einen guten Zweck herhält. Und dass ich ja auch Claras erste Schreibversuche, die pro Wort auch schon mal ein halbes Blatt einnehmen konnten, auch nicht als "Papierverschwendung" abqualifizert hätte, nur weil ich selbst schon besser und effizienter das vorhandene Papier nutzen könne. Ich glaube, sie hat das (kindgerechter formuliert als zuvor icon_razz) schon kapiert. Kurz danach verteilte Chris allerdings die Schnipselchen in der ganzen Wohnung, so dass ich doch noch eingreifen musste, aber als ich später in der Küche war, hörte ich ihn mit sich selbst reden: "Leo und Justin werden morgen staunen, dass ich wohl viel mehr Schnipsel habe als die!", während er die Teilchen in seinem Kindergartenrucksack verstaute. Wie es aussieht, war Chris' Ehrgeiz der tiefere Sinn hinter der Kleinschneiderei. Der lässt nichts auf sich sitzen icon_lol.

Donnerstag, 19. Oktober 2006

Emotionsregulation

Marie - 1,9 Jahre
...ist das Stichwort, das mir inzwischen wenigstens eingefallen ist zu den Problemen mit Marie, von denen mir Maries Mutter heute besorgt erzählt hat. Ich werde zwar nicht ins Detail gehen, weil das doch etwas zu vertraulich zur Veröffentlichung ist, aber grob gesagt: Marie kneift und beißt zur Zeit oft ohne ersichtlichen Grund andere Kinder, was ihr hinterher leid tut, sie haut ihre Mutter, wenn irgendwas nicht nach ihrem Willen läuft und - was ich bisher, ohne nötige Recherche, am besorgniserregendsten finde - sie beißt sich selbst in die Hand bis zum Bluten, wenn ihr etwas misslingt, wenn z.B. ihre Kuschelmaus im Laufen ihre Windel verliert.
Ich bin um Rat gefragt worden, bin aber ratlos. Ich finde die ersten beschriebenen Verhaltensweisen normal, da Marie bald 2 Jahre alt und somit in der "ich-entdecke-meinen-eigenen-Willen-und-setze-ihn-durch-Phase" ist. Marie ist eben ein temperamentvolles Kind, bei dem diese Phase dann eben entsprechend heftiger ausfällt als bei einem ruhigen Kind wie Emma. Klar, dass sich die Kleinen, die sich ja auch noch nicht mit Worten enigen können, sich in die Haare geraten, wenn einer dem anderen etwas wegnimmt oder etwas tut, was sie gerade nicht möchten. Bloß, dass Marie auch einfach so draufloszubeißen scheint, wenn das andere Kind keine negative Aktion vorgenommen hat (aber wer weiß, wie manches in Maries Augen aussieht), finde ich befremdlich, ebenso wie die Selbstverletzung im Frustfall. Es sieht so aus, dass sie ihre in dem Moment überschießenden Emotionen nicht unter Kontrolle bringen kann, weder sich selbst noch anderen gegenüber. Vielleicht sind ihre Emotionen einfach so viel stärker als die der meisten Kinder, so dass man sowas so selten bei anderen erlebt? Immerhin sind auch ihre positiven Gefühlsäußerungen immer sehr deutlich, sei es, dass sie einem zeigt, wie sehr sie einen mag oder sei es, dass sie einfach so laut drauflos lacht und quietscht. Aber selbst wenn es so sein sollte, wie geht man damit um? Ich muss dazu sagen, dass ich sie so extrem noch nie erlebt habe. Zwar konnte ich, wie ich ja auch berichtet habe, öfter beobachten, dass sie anderen Kindern gegenüber eher rigoros ist icon_wink, aber dass sie mich haut oder sich selbst beißt, habe ich noch nicht erlebt.
Ich finde, wie ihre Mutter ihren Erzählungen zufolge damit umgeht, schon sehr richtig und habe sie dahingehend bestärkt (z.B. weiterhin deutliche Grenzen zu setzen beim Umgang mit anderen Kindern sowie mit ihrer Mama, und ihr andere Möglichkeiten zu zeigen, mit ihrer Frustration umzugehen, statt sich zu beißen, z.B. ein Kissen hauen oder die Maus werfen). Trotzdem würde ich gerne besser verstehen, wie es dazu kommt, dass sie sich selbst da auch so angreift und was man da noch machen kann. Ich denke mir auch, wenn man vielleicht zu stark oder panisch darauf reagiert, merkt Marie das irgendwann und setzt es dann vielleicht bewusst ein, nach dem Motto: "wenn ich das jetzt nicht kriege, dann beiße ich mich wieder selbst, und das willst du nicht, also gib es mir lieber!"

Hat also jemand einen Literatur-/Linktipp oder Erfahrungen mit solchem Verhalten?

So, über Maries und meinem Nachmittag gibt es aber wieder nur Positives zu berichten. Wir waren auf dem Spielplatz, aber vielleicht das letzte Mal so ausführlich, denn das Wetter wird ja zusehends schlechter, am Ende habe ich ziemlich gefroren (Marie war ja winterlich eingepackt). Es waren nur jüngere Kinder da, die gerade mal so mit Festhalten stehen konnten (davon aber eine ganze Menge), so dass sich auch keine Reibepunkte zwischen Marie und den Kleinen entwickelten. Auch "Jonathas", wie Marie den kleinen Jonathan, den wir schon oft getroffen haben, nennt, war wieder da, und Marie freut sich auch richtig, wenn er sich für ihr Tun interessiert. Meinem Vorschlag, ihm doch auch etwas von ihrem Buddelzeug anzubieten (während sie gerade alles zusammenraffte aus Angst, er könne etwas wegnehmen), konnte sie zweimal nachkommen und ich habe sie dafür gebührend gelobt. Zu meinem Lieblingsthema Entwicklung habe ich den ersten Dreiwort-Satz von ihr gehört: "Jonathas da sitzt". Applaus!
Und zu Hause habe ich sie im Umgang mit einem großen Spiegel beobachtet. Sie läuft fröhlich quietschend darauf zu, lacht sich an und weiß, dass das Marie ist dort im Spiegel. Ich habe nämlich nachgefragt icon_yes Auch weiß sie, dass die andere Person im Spiegel Malin ist. Und wenn ich sie vor dem Spiegel frage, wo Maries Nase ist, drückt sie sich auf die eigene Nase, nicht auf die im Spiegel.

Also, ich kann wiedermal guten Gewissens sagen, dass ich supergern zu Marie gehe! Sie ist so ein aufgewecktes, lebendiges und trotzdem gar nicht nerviges Kind. Meistens macht sie einem die Arbeit auch wirklich leicht, ist im allgemeinen sehr kooperativ und verständig (lässt sich zum Beispiel brav im Liegen wickeln und unterhält sich dabei mit einem, statt ein Mordstheater zu veranstalten wie etwa Céline icon_rolleyes) und kann einem so schön zeigen, dass sie einen mag icon_knuddel
So, das musste mal als Ausgleich für die eher negativen Erzählungen am Anfang sein!

Dienstag, 17. Oktober 2006

Einfach Clara

Clara - 8;2 Jahre & Chris - 4,11 Jahre
Clara hat heute so interessante Dinge vom Stapel gelassen, dass ich schon während des Nachmittags mehrmals ans abendliche Bloggen denken musste und mir schließlich auf der Heimfahrt in der Bahn Notizen gemacht habe, um nichts von all dem zu vergessen. Leider war mir zu dem Zeitpunkt aber bereits eine Äußerung entfallen, die es sich zu behalten gelohnt hätte. Immerhin - das weiß ich noch; und dass sie in der Küche fiel, während wir Kakao zubereiteten. Aber mir will auf Teufel komm raus nicht mehr einfallen, worüber wir gesprochen haben, geschweige denn, was Clara gesagt hat, das ich mir unbedingt für das Blog merken wollte. Vielleicht bin ich aber auch auf der ganz falschen Spur und eigentlich hat Chris den Vogel abgeschossen? Ich muss darüber nochmal etwas sinnieren... icon_confused Bis dahin aber erstmal der Rest:

Beim Warten an der Bushaltestelle betrachtet Clara meinen Ring an der linken Hand: "Bist du mit deinem Freund verlobt?"
Ich: "Ja, stimmt."
Clara: "Wollt ihr mal heiraten?"
Ich: "Ja klar, irgendwann schon, deshalb sind wir doch verlobt."
Clara: "Was heißt verlobt?"
Ich: "Man verspricht sich mit den Ringen, dass man sich bald heiraten will und zusammen bleiben will. Und wenn man geheiratet hat, kommt der Ring an die andere Hand."
Clara: "Magst du deinen Freund sehr?"
Ich: "Ja sicher, sonst wäre ich doch nicht mit ihm zusammen."
Clara: "Gibst du ihm auch was zum Valentinstag?" [Offenbar der Gipfel der Liebe in Claras Vorstellung :::]
[...]
Clara: "Kann man sich auch wieder nicht verheiratet sein?"
Ich: "Du meinst, ob man wieder auseinandergehen kann, obwohl man verheiratet ist? Ja, das nennt man dann Scheidung."
Da Clara sehr nachdenklich aussieht und ich überlege, ob sie sich wohl durch irgendwas in ihrem familiären Umkreis dafür interessiert, füge ich ausführlicher hinzu: "Wenn man sich scheiden lassen will, weil man sich nicht mehr lieb hat, muss man erstmal lange Zeit getrennt leben, also nicht mehr zusammen wohnen und so. Und erst dann kann man sich scheiden lassen, ist dann nicht mehr verheiratet und kann jemand anderen heiraten, wenn man will."
Clara tatsächlich: "Kann Mama sich auch scheiden?"
Ich: "Ja schon, aber Mama hat Papa doch lieb."
Clara: "Hm-hmmm...aber nicht immer."
Ich: "Nein, aber das ist ja normal. Manchmal hat man sogar die Menschen nicht so lieb, die man sonst ganz lieb hat, weil man sich streitet oder sich über den anderen ärgert. Das kennst du sicher auch."
Clara [wendet sich Chris zu]: "Ja, eigentlich liebe ich Chris, aber manchmal mag ich ihn auch gar nicht." [gibt ihm ein Handküsschen]

Clara war mit ihren Großeltern im Urlaub in der Lüneburger Heide. Als wir darüber reden, sage ich [Landei]: "Dort war es sicher auch viel schöner als hier [in der Großstadt]."
Clara: "Jahaaa, und die Leute waren dort auch viel netter!"
Ich muss lachen, weil das klingt, als hätte ich ihr die Worte in den Mund gelegt und finde es erstaunlich, dass ein so junger Mensch bereits genau das ganz von alleine feststellt, was ich bisher für eine kleine Macke meinerseits oder ein bisschen trotzige Einbildung verursacht durch meinen Antigroßstadtspleen gehalten habe. Clara bestärkt deshalb: "Doch, wirklich! Wenn man da was macht, dann sagen die nicht gleich so 'wooahwooah-ey' und sowas, die sind immer ganz freundlich!"

Hinter uns geht eine alte Dame mit einem riesigen teddyhaften Hund. Clara fragt: "Darf ich die Frau fragen, ob ich den Hund streicheln darf?"
Ich: "Naja, aber die ist doch so weit hinter uns. Wenn sie uns überholt, kannst du sie ja fragen."
Clara wird daraufhin natürlich immer langsamer und Chris' übliche Trödelei kommt ihr auch sehr entgegen, so dass sie sich schließlich
an die Frau wenden kann: "Hallo! Darf ich den Hund streicheln?"
Frau: "Hallooo! Ja, den kann man immer streicheln."
Clara flauscht ihm das lange Fell und freut sich. Später glücklich: "Siehst du, gut, dass ich sie gefragt habe!"
Gut, ich gebe zu, das war kein besonders beeindruckendes Zitat, aber ich fand es wirklich toll, wie mutig Clara auf die Dame zugegegangen ist und sich mit ihrem feundlichen 'Hallo' die richtigen Voraussetzungen für eine positive Reaktion geschaffen hat. Ich glaube nicht, dass ich das in Claras Alter noch fertiggebracht hätte. Als noch jüngeres Kind schon, da man ja dann noch nicht mit Ablehnung oder komischem Verhalten der Erwachsenen rechnet. Clara ist wirklich ein sozial ziemlich kompetentes Kind, wie ich nicht zum ersten Mal festgestellt habe.

Und zum Abschluss eine irgendwie rührende Situation zwischen Clara und Chris. Da Clara die Ältere, Vernünftigere und Erfahrenere ist, kommt es schonmal öfter vor, dass sie Chris zurechtweist, kritisiert oder ihm etwas verbietet, so ganz erzieherhaft. (Meistens hat sie auch Recht mit ihren Einwänden) Diesmal war es aber umgekehrt.
Clara hat ihr Abendbrot aufgegessen: "Ich bin schon feeertig!"
Chris mit Blick auf Claras volles Glas: "Nein, du musst noch trinken!"
Ich habe wirklich überhaupt nicht damit gerechnet, aber: Clara guckt Chris etwas schuldbewusst an, so in etwa, wie sie auch ihre Mama ansieht, wenn sie von ihr zurechtgewiesen wird, nimmt brav ihr Glas und trinkt! Einfach ganz süß, wie die beiden beinahe richtig aufeinander aufpassen und sich auch gegenseitig respektieren [können icon_liebhab].

Sonntag, 15. Oktober 2006

"Mama soll in die Mitte liegen"

Moritz - 5,4 Jahre & Lotta - 3,2 Jahre
Obiger Satz war alles, was ich heute abend, so gegen Mitternacht, von Lotta zu hören bekam. Sie schlief nämlich bereits, als ich um 19 Uhr ankam, weil die Familie schwimmen gewesen war und Lotta demnach völlig platt war. Also habe ich mit Moritz noch ein Stündchen gespielt, aber auch er war schon sehr müde und entsprechend gedämpft (was ja nicht das Schlechteste in Hinblick auf unproblematisches Ins-Bett-bringen ist icon_angel). Trotzdem hielt ich es wieder für geraten, das verhasste Zähneputzen und Umziehen an den Anfang zu legen. Beim Zähneputzen hatte Moritz aber sogar richtig Spaß, denn die Schaumproduktion war enorm.
Da Lotta im Elternschlafzimmer schlief, wäre Moritz alleine im Kinderzimmer gewesen, was er aber mit dem Argument, dass das in der Hauptstraße stattfindende Straßenfest zu laut zum Schlafen sei, gerade noch verhindern konnte icon_-. Zwar blieb er erstmal in seinem Bett, kaum saß ich aber im Wohnzimmer, kam er wieder angetapst und meinte dass das "beschissene Fest" (O-Ton!) zu laut sei und er ins ruhigere Schlafzimmer wolle. Naja, einen Versuch war es wert- meinerseits, meine ich. Habe ihn dann ins Schlafzimmer gebracht, wo Lotta noch immer schnarchte, bin dann aber gleich wieder ins Wohnzimmer gegangen. Aber kaum saß ich auf der Couch: tapstapstaps, Moritz wieder. Diesmal: "Komm mit, du sollst dableiben!". Recht hat er ja, normalerweise bleibe ich ja im Kinderzimmer, bis die beiden schlafen, dachte aber, dass das eher wegen Lotta nötig ist, die auch immer darum bittet. Offenbar braucht Moritz das aber auch, also habe ich mich ein paar Minuten aufs Bett gesetzt ("Du kannst dich ruhig hier hin legen!" - aber wer legt sich schon gern in fremde Betten???) und Moritz schlief dann schnell ein.
Tja, und dann war Ruhe bis Mitternacht, wo Lotta schreiend erwachte, nach Mama rief, sich aber sofort beruhigte, als ich sie berührte. Ich schätze, sie war nicht wirklich wach, sondern hatte nur geträumt. Dann allerdings äußerte sie noch obigen Wunsch, dass doch "Mama in die Mitte" soll. Die folgenden halbe Stunde war sie eher im Halbschlaf, aber weitgehend ruhig. Entweder sie hat nicht gemerkt, dass Mama nicht da ist oder es war ihr egal in dem Moment. Als ihre Eltern nach Hause kamen (mit entsprechendem Geräuschpegel vor der Schlafzimmertür) schlief sie aber offenbar tief und fest, denn sie äußerte sich nicht mehr.
Übrigens ein rührendes Bild, zwei völlig kraftlose, schlafende Kinder in einem großen Ehebett eingekuschelt zu sehen icon_sleep.

Freitag, 13. Oktober 2006

Menschwerdung

Céline - 1,0 Jahre
Was mich am heutigen Park-Tag mit Céline am meisten beschäftigt hat, hat nicht direkt mit Céline zu tun (aber auch dazu nachher mehr). Vielmehr haben es mir die diversen Erziehungsstile angetan, die ich im allgemeinen oft und heute im besonderen auf dem Baby-Spielplatz demonstriert bekam. Langsam drängt sich mir die Schlussfolgerung auf, dass der Erziehungsstil stark bezirksabhängig sein muss. Wenn ich an dieser Stelle die Stadt und die bekannten Bezirksnamen nennen würde, könnten sich viele Leser möglicherweise schon ein Bild machen von der dort wahrscheinlicherweise vorherrschenden Art, der Kleinsten "Geist und Charakter zu bilden". Wie dem auch sei, in Célines Bezirk greift offenbar der demokratische, wenn nicht gar der egalitäre Stil der Erziehung um sich. So fand Céline sich heute wieder in einer ähnlichen Lage wie vor ein paar Wochen schon einmal - unten an der Rutsche stehend und versuchend, diese zu erklimmen. Nebenbei bemerkt, natürlich könnte ich sie dort wegnehmen mit dem Gedanken, dass eine Rutsche zur Benutzung von oben nach unten vorgesehen ist und Céline sich daran zu halten hat. Ich finde aber, das kann sie am besten selbst herausfinden, indem sie immer wieder probiert, die Rutsche von unten zu erklimmen, bis sie einsieht, dass sie das (noch) nicht kann. Außerdem ist doch ein Spieplatz zum Spielen da, was ja streng zweckgerichtete Aktionen aus- und Experimente einschließt. Jedenfalls waren wieder zwei ältere Kinder ebenfalls an der Rutsche zugange, der Junge etwa 5 Jahre alt. Im Unterschied zu der letzten ähnlichen Situation waren aber die Eltern (Mama und Papa!) dabei und standen daneben. Gut, die hatten noch ein älteres Mädchen und ein Krabbelkind dabei, aber gesehen haben sie schon, was der Junge wiederholt tat: er kletterte vor Céline die Rutsche hoch, wobei seine schlitternden Füße sie nur knapp verfehlten und rutschte mehrmals exakt an der Stelle (dazu muss gesagt werden, dass es eine breite Rutsche ist, auf die mind. 2 Kinder nebeneinander passen und Céline ganz links stand) hinunter, an der unten Céline stand - obwohl er sie natürlich gesehen hat, rutschte er ihr quasi mitten ins Gesicht mit den Füßen! Wenn ich sie nicht hochgerissen hätte, wäre ein Unglück passiert. Mal abgesehen davon, dass man vom einem Fünfjährigen - der noch dazu auch ein kleines Geschwisterchen hat - erwarten könnte, dass er sowas nicht mehr macht, sondern einfach 50cm weiter rechts runterrutscht, waren es die Eltern, die mich so richtig irritierten. Standen daneben, reagierten erstmal null auf den Beinahe-Unfall, sagten dann leise säuselnd, als der Junge erneut die Rutsche hinaufkletterte und fast wieder mit seinen Füßen Céline traf, dass da unten ein Baby sei. Unklar, ob der das überhaupt gehört hat, ernst genommen hat er es jedenfalls - welch Wunder - kein bisschen und weiter ging's. Die Eltern sahen weiter schweigend zu und dann zum Jungen - Erziehungszitat des Tages: "Duu, könnten wir uns drauf einigen, dass du an der anderen Seite rutschtst? Hier sitzt doch das Baby." HALLLOOO??!! Darauf einigen??? icon_explode Meiner Meinung nach brauchte der Junge mal eine klare Ansage à la: "das geht so nicht, du tust dem Baby weh, wenn du genau da rutschst! Komm hier rüber!" Und zwar in einem entsprechend entschiedenen Tonfall. Bei sowas, wo es z.B. um Gefährdung anderer Kinder geht, kann es einfach keine Diskussionen oder demokratische Entscheidungen geben. Finde ich. Die Freiheit eines Menschen hört nunmal dort auf, wo die des anderen beginnt. Und weil ein Kind das nicht wissen kann, müssen wir Erwachsenen es ihm sagen, zeigen und vorleben.

Auch zum Thema Erziehung, aber weniger krass: ein älteres Mädchen, vielleicht auch 5 Jahre alt, war mit ihrer Oma da und shaukelte ausgiebig, dabei die diversen Kleinkinder beobachtend. Céline entdeckte den kleinen Puppenbuggy des Mädchens und näherte sich vorsichtig an, immer wieder zu mir schauend und anscheinend ganz aufgeregt. Als die Oma das bemerkte, fragte sie ihre Enkelin, ob Céline das mal angucken dürfe. Das Mädchen stimmte zu und hielt sich auch in der ganzen folgenden Szenerie komplett raus. Nachdem ich Céline also signalisiert hatte, dass sie sich den Buggy ansehen darf, krabbelte sie hin, betastete die Einzelteile vorsichtig und machte bei der Puppe "eiei". Schließlich stand sie mit Hilfe der Griffe des Buggys auf und wären wir nicht im Sand gewesen, wäre sie sicher losmarschiert. Dann allerdings kam ein neues Mädchen dazu, etwa 2 Jahre oder etwas älter und schnappte sich sehr resolut den Buggy und stob damit quer über den Spieplatz hinweg icon_flucht (was Céline zwar erstaunte, aber nicht aus der Fassung brachte). Die Mutter des Mädchens saß auf einer entfernten Bank, sah zu und reagierte gar nicht. Auch die Oma des Mädchens, dem der Buggy gehörte, wusste gar nicht, was sie so schnell sagen sollte. In Ordnung finde ich das nicht, wenn Kinder einfach etwas nehmen, was ihnen nicht gehört und damit weggehen. Ich meine, dass sie herumliegendes Sandspielzeug untereinander benutzen, ist kein Problem, so lange es nicht weggeschleppt wird. Aber selbst da und noch viel mehr bei solchen Sachen sollte man doch als Aufsichtsperson eingreifen oder zumindest abchecken, ob das "Besitzerkind" bzw. seine Begleitung das Ausleihen okay findet. Meiner Meinung nach hätte die Mutter der Zweijährigen aufstehen müssen, zu ihrem Kind gehen und ihm erklären - dafür ist die Kleine ja auf jeden Fall alt genug gewesen - dass das nicht ihr Buggy sei und sie deshalb erst fragen müsse, bevor sie ihn einfach entwendet. Dann hätte sie gemeinsam mit dem Kind den Buggy zurückbringen und die Besitzerin fragen sollen. Wie, wenn nicht so, soll man denn sonst Kindern den Respekt vor dem Besitz anderer beibringen? Damit muss früh angefangen werden, auch wenn die Kleinen die Argumentation dahinter noch nicht wirklich verstehen sollten. Auch Céline erkläre ich sowas in entsprechenden Situationen schon. Natürlich brüllt sie dann trotzdem, wenn ein Kind sich seinen rechtmäßigen Besitz zurückholt, aber nur so kann sie doch irgendwann verstehen, wie das läuft. Das wird zwar noch dauern - selbst Marie sieht die Sache ja noch nicht ein - aber irgendwie muss man ja anfangen.

So viel zum Thema Erziehung in etepetete-Bezirken icon_rolleyes.
Ansonsten war es aber sehr schön mit Céline. Kaum im Kiwa ist sie zwar erstmal augenblicklich eingeschlafen und musste beim Aufwachen etwas meckern, aber spätestens auf dem Spieplatz war alles wieder okay und sie hat noch viel gelacht. Inzwischen reagiert sie übrigens viel empfindlicher auf fremde Menschen als noch vor ein paar Wochen. Verspätetes Fremdeln? Bisher hat sie so ziemlich jeden angelächelt und sich über Kontaktaufnahme gefreut. Heute auf dem Spieplatz waren ihr einige Erwachsene dann aber definitv zu nah dran, da kriegt sie Angst. A propos: kurz nach dem Aufwachen saß sie auf einer Bank neben mir und war wie gesagt noch knatschig. Ich habe sie dann auf einen Hund aufmerksam gemacht, der mit seinem Frauchen vorbeiging. Das Frauchen fühlte sich animiert, sich uns zu nähern und quatschte Céline, sich zu ihr hinab beugend, an. Sicher sehr nett gemeint, aber Céline konnte das gerade gar nicht verkraften, verzog schaurig ihr Gesicht icon_scared und fing verzweifelt an zu weinen . Mist, dabei wollte ich sie doch gerade ablenken mit dem Hund! Die Frau hat sich eine Weile lang nicht beirren lassen und weiter auf Céline eingeredet. Schließlich hatte sie aber ein Einsehen und zog ab.

Nun sehe ich Céline erst wieder in drei Wochen und hoffe, dass sie mich bis dahin nicht einschließt in die Gruppe der Fremden, mit denen sie nichts zu tun haben will icon_warn...

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Konfliktreiche Freundschaft

Marie - 1;9 Jahre
Mariechen war heute nicht nur optisch knallbunt, sondern auch auf dem Spielplatz mal wieder bekannt wie ein bunter Hund icon_color Und ich habe Kind Nummer 3 aus ihrer Krabbelgruppe kennengelernt, den N.. Leider scheinen N. und Marie ein eher angespanntes Verhältnis zueinander zu haben. Sie haben sich zwar beide gefreut, einander zu sehen, aber schnell gab es Ärger, eigentlich ohne Grund. Bei anderen Kindern war es bisher immer so, dass Marie sich mit ihnen vielleicht über die Benutzung eines Buddelspielzeugs nicht einigen konnte und deshalb an den Sachen gerissen wurde oder ähnliches. Aber mit N. hat sie sich gehakelt, ohne dass ein Konfliktgrund vorlag. Zunächst hat sie beharrlich ignoriert, dass er ihr seine Schaufeln und etwas zu essen anbieten wollte, dann hat sie seine Hand unsanft gedrückt oder vielleicht gekratzt, jedenfalls hat N. gebrüllt. Daraufhin hat N.s Mutter erzählt, dass das ja gegen gestern noch harmlos sei, wo Marie N. gebissen habe. Ich erkenne mein Mariechen gar nicht wieder! Schließlich hat sie N. nochmal irgendwie wehgetan (ich habe schon vergessen, wie) und dann ist sie einfach weggelaufen als wir empört mit ihr geschimpft haben. Ich hinterher, und sie stellt noch fest: "Weint!" Ich habe ihr dann erklärt, dass er weint, weil sie ihm wehgetan hat und dass sie jetzt mal "ei" machen müsse, damit er aufhört. Da ist sie auch tatsächlich umgedreht, zu ihm zurückgestratzt und hat ihn gestreichelt (er allerdings zuvor sie icon_wink), dann waren beide am Lachen und für die nächsten Minuten Frieden auf der Rutsche angesagt. Später haben sie auch noch ganz schön zusammen gespielt, aber dann hat N. mal testweise angefangen, Marie einfach zu ärgern und zu versuchen sie zu kneifen. Seine Mutter hat gemeckert, aber er hat sie nur forschend angesehen und Marie weiter getriezt. Die hat aber auch eher interessiert reagiert und nicht geheult. Ich glaube, die Kleinen testen ganz schön aus, was man darf und was nicht, und was passiert, wenn man es trotzdem macht.
Zu mir war Marie aber wieder lieb wie eh und je. Meinen Namen sagt sie jetzt öfter einfach so aus Vergnügen. Das geht dann imer so hin und her zwischen uns:
Marie: "Maaalin!"
Ich: "Marie!"
Marie: "Malin..."
Ich: "Mari-ie..."
usw. :::
Und wenn sie kuscheln will, wirft sie sich auch mit einem geseufzten "Malin" an meinen Hals. Auch sonst geht es mit der Sprachentwicklung voran. Zwar quasselt sie beim Spielen nicht unbedingt so viel vor sich hin wie manch andere Kinder, aber sie versteht und antwortet auf vieles, wiederholt Wörter, die sie von mir oder anderen Kindern hört und merkt sich schnell Namen. Körperteile kann sie auch schon gut benennen und an sich und anderen zeigen: Beine, Nase, Ohren, Bauch... Und: es scheint, sie fängt nun an, sich selbst als "Marie" zu bezeichnen, also im Sinne von "Marie will das oder das tun" oder "das ist Maries". Sie sagt zwar meist nur einfach "Marie" und den Rest muss man sich dann denken, weil es für das zweite Wort noch nicht reicht, da Zweiwortäußerungen noch nicht ihr Ding sind, aber immerhin will sie über sich selbst sprechen, was ein wichtiger Schritt in der Ich-Entwicklung ist.

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Klabauter (Gast) - Sa, 13. Dez, 23:44
Danke :)
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Malin (Gast) - Fr, 24. Okt, 22:18
ja, das wäre auch meine...
herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles...
mandy (Gast) - Fr, 24. Okt, 21:35
Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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