Sonntag, 26. November 2006

Nachtwächter

Céline - 1;1 Jahre
Abends ging es dann noch zu Céline, die aber schon schlief, als ich ankam. Ich finde das ja nicht ideal, weil das Kind sich bei eventuellem nächtlichen Aufwachen natürlich sehr erschreckt, wenn nicht Mama da ist, auch wenn es den Babysitter gut kennt.
Tatsächlich ist Céline auch aufgewacht, aber mit einem neuen Schnuller, dem Zurechtlegen im Bett (hatte sich etwas verknotet icon_wink) und ein bisschen Köpfchenstreicheln schnell wieder eingeschlafen, wenn auch danach noch etwa eine Stunden leichte Unruhe zu verzeichnen war (das Babyphon überträgt alle Geräusche - auch die, die man nicht hören will...). Aber da sie mich nicht gesehen hat bei der ganzen Aktion und ich auch relativ stumm blieb, war das wohl für sie okay. Ich hatte dann 7 Stunden Zeit, mich eingehend mit DVDs, Büchern und meinem Notebook zu befassen, bis ich um 3 Uhr erlöst wurde. Aber ich hatte vorher gewusst, dass es so lange dauern würde, von daher kein Problem.
Célines Mutter hat mir noch erzählt, dass es mit der Eingewöhnung bei der Tagesmutter super läuft, allerdings bleibt sie auch bisher nicht alleine dort, die erste Trennung von Mama steht dann kommende Woche an, aber ich glaube gar nicht mal, dass es noch schlimm werden wird. Und dann will sich ihre Mama Ende der Woche bei mir melden, na, mal sehen, vielleicht sehen wir uns also doch noch ab und zu.

Einfach vergessen

Lukas - 3;1 Jahre
Die nervige Flaute bei den Teilzeit-Minis hält zwar insgesamt an, aber es sind Zeichen einer Besserung auszumachen. Und zwar war ich ganz überraschend gestern morgen mal wieder bei Lukas. Dort war ich seit Juli nicht gewesen, bloß auf dem Spielplatz hatten wir uns mal getroffen, wo Lukas' ungebrochene Babysittereuphorie aber auch erneut offensichtlich geworden war icon_wink. Habe mich dann auch etwas gewundert, dass seine Familie sich im September nicht gemeldet hat (im August waren sie nicht in der Stadt), weil Lukas' Mutter bei der Gelegenheit auf dem Spielplatz ebenfalls sehr angetan von ihren Beobachtungen von mir mit Clara und Chris erschien. Gestern dem Vater ein unverbindliches "lange nicht gesehen..." hingeworfen und die verlegene Antwort erhalten, man habe in letzter Zeit irgendwie ganz vergessen, dass man einen Babysitter habe (wobei die Mutter mir in ihrer Mail noch schrieb, dass Lukas "immer nach mir fragt". Der hat mich offenbar nicht vergessen icon_warn). Na Gratulation, dass es doch wieder eingefallen ist!
Lukas war auf jeden Fall hochbegeistert von meinem Besuch, was zunächst aber vor allem seine von mir noch hinter der Wohnungstür hörbaren freudigen Begeisterungsschreie "Das ist Malin! Malin kommt!" vermuten liessen. Zum Öffnen der Tür war er dann doch zu scheu, Papa musste ran, Lukas rannte derweil durch den hinteren Teil der Wohnung und wollte wohl so tun, als hätte er nicht mitbekommen, dass ich da sei: "Ich bin beschäftigt! Ganz beschäftigt!" Auf mein Näherkommen hin schmiss er sich erstmal auf sein Bett und verkroch sich hinter seinen Fäusten (kleine Kinder meinen oft noch, dass sie nicht mehr zu sehen sind, wenn sie nur selbst nichts mehr sehen, und halten sich deshalb die Augen zu, wenn sie am liebsten verschwinden möchten). Ich habe dann einfach schonmal angefangen, mit seiner Holzeisenbahn zu spielen und vorgegeben, die Lok nicht fahren lassen zu können. Auf diesen Hilfeschrei hin ist er dann ganz schnell wieder aufgetaut und hat mir den richtigen Knopf gezeigt, und von da an haben wir einträchtig 2 Stunden gespielt, als hätten wir uns nicht 3,5 Monate nicht gesehen. Verändert hat Lukas sich nicht sehr, gewachsen ist er jedenfalls nicht icon_wink. Aber er spricht schon wirklich gut, lispelt zwar noch immer, aber das ist okay. Und er sagt inzwischen natürlich "ich" statt "Lukas". Was sich nicht verändert hat, ist, dass er zwischendurch immer wieder gerne fragt "Gehst du jetzt nach Hause?". Dann muss man ihm immer versichern, dass noch Zeit sei, etwas Neues zu spielen (er fragt meist dann, wenn eine Spielsituation abgeschlossen ist), woraufhin er dann enthusiastisch in seinem Regal auf der Suche nach einem weiteren Spiel oder einem Buch herumwühlt. Achja, ein Bild habe ich auch noch von ihm geschenkt bekommen, das aber seine Mama für mich gemalt hat, denn: "Ich habe geweint, weil ich nicht malen kann, hat dann Mama gemalt für dich!"
Zum Abschied gab es wiedermal Schoki icon_wink. Nun, mal sehen, ob zukünftig die Vergesslichkeit wieder zuschlägt!

Freitag, 17. November 2006

Und schon wieder ein Abschied

Céline - 1;1 Jahre
Jetzt kommen mir aber Schlag auf Schlag die regelmäßigen Termine abhanden! Céline wird nämlich ab nächste Woche jeden Tag zu einer Tagesmutter gehen. Es steht zwar noch nicht ganz fest, inwieweit ich dann noch gebraucht werde, aber man hat da ja so seine Erfahrungen gesammelt. Z.B. mit Leon. Als der in die Krippe kam, hieß es auch erst, dass ich ihn trotzdem einen Nachmittag pro Woche nehmen sollte, ihn mal von dort abholen usw.. Dann stellte sich aber heraus, dass Leon mit den ganzen Trennungen von seiner Mama gar nicht klarkam, und wir strichen den Nachmittag mit mir. War ja auch erstmal verständlich, da er ja seine ganze Energie für die Krippe brauchte und dann nachmittags wirklich seinen Frieden mit Mama verdient hatte. Aber selbst später, als Leon dann gut in der Krippe integriert war und wieder richtig fit, hat es dann nicht mehr geklappt - weil nun seine Mama ein paar Trennungsproblme hatte und ihn nicht noch mehr abgeben wollte. Obwohl sie zugegeben hat, dass sie nach der Arbeit dann manchmal schon genervt ist und gerne noch etwas für sich wäre, aber ein zu schlechtes Gewissen hätte, Leon dann schon wieder abzugeben. Naja, kann man ja irgendwie alles verstehen. Ich schweife ab! Also, ich schätze daher, mit Céline wird es ähnlich laufen. Ich denke schon, dass sie auf mich zurückkommen werden, wenn mal mehr Arbeit ansteht oder ähnliches, aber regelmäßig wird das nicht mehr sein. So schade, ich bin immer so gerne zu Céline gegangen in den letzten 8 Monaten. Es war so spannend, ihre Entwicklung mitzuerleben, vom kleinen, unbeweglichen und immer aufgeregten Baby mit den riesigen Kulleraugen zu dem mobilen Kleinkind, das sie jetzt schon ist. Sie läuft zwar noch nicht, klettert aber wie ein Weltmeister und hat gerade eine neue Fortbewegungsmethode entdeckt, die wohl irgendwie der Übung des Gleichgewichts dient: sie krabbelt auf den Knien, hält sich dabei aber aufrecht wie beim Gehen, mit freien Händen. Das geht langsamer als das richtige Vierfüßlerkrabbeln, gefällt ihr aber besser. Wahrscheinlich hat sie schon gut beobachtet, dass Menschen aufrecht gehen und probiert das jetzt erstmal auf ihre Weise icon_wink Auf den Füßen stehen kann sie aber natürlich auch, also sie weiß, dass sie Füße hat icon_yes. Auch ohne Festhalten geht das inzwischen, wenn auch nicht gerade leidenschaftlich. Und mit der Sprache geht es meiner Meinung nach auch bald ab. Ihre Mama wirkt da immer etwas skeptisch, ich glaube, sie sieht die sprachlichen Leistungen nicht so, weil Céline noch keine Wörter sagt. Aber sie "redet" die ganze Zeit vor sich hin und unterhält sich auch sehr gerne mit einem. Wenn man sie nachahmt, wenn sie z.B. "dadada" sagt, macht sie danach direkt weiter, wenn man dann variiert und etwa "nanana" sagt, kommt auch das direkt zurück von ihr. Von da aus ist es nicht mehr weit bis zum ersten richtigen Wort. Sie sagt auch öfter mal "mamaaa", denkt dabei aber wahrscheinlich (?) noch nicht wirklich an Mama. Irgendetwas habe ich sie auch heute gefragt, leider habe ich vergessen, was es war, aber es war keine rhetorische Frage, also schon etwas, auf das man antworten kann. Und Céline hat passenderweise "jaa" gesagt! Sehr überraschend, war wohl doch Zufall. Vielleicht auch nicht.
Ansonsten waren wir bei dem anhaltend schönen Wetter nochmal auf dem Spielplatz. Leider kamen die ganzen anderen Kinder erst, als wir schon wieder gehen mussten. Dabei liebt Céline Action icon_hurra.
Zuhause habe ich ihre Mutter dann auf ihre Frage hin noch etwas zum Thema Eingewöhnung in die Tagesbetreuung beraten. Sie macht sich Sorgen, aber ich glaube, dass Céline dort gut klarkommen wird, sofern sie feinfühlig eingewöhnt wird (sie ist sehr kontaktfreudig, hat eigentlich nie ein Problem mit der Trennung, kann ihre Bedürfnisse sehr deutlich äußern und ist, was essen und schlafen angeht, ein eher pflegeleichtes Kind) und es vielleicht auch für ihre Mama keine kleine Aufgabe wird, sich daran zu gewöhnen.

Donnerstag, 16. November 2006

Oh nein!

Marie - 1;10 Jahre
Ich gebe zu: ich hatte heute überhaupt keine Lust, zu Marie zu gehen. Das hatte aber nichts mit ihr zu tun, sondern ausschließlich mit meiner müden Stimmung. Aber wie das immer so ist - wenn man erstmal da ist, macht es doch wieder Spaß! Und bei dem tollen Frühlingswetter kann man sich doch auch eigentlich nur freuen. Endlich konnten wir wieder für länger als 10 min. auf Maries geliebten Spielplatz gehen. Wir waren dort, bis es dunkel wurde, d.h. erst wurde es ganz toll orange, wunderschönes Abendlicht.

Marie kann jetzt dank genauester Beobachtungen ganz prima Handlungen von Erwachsenen imitieren, was sie auch nur zu gerne tut. Objekt ihrer dabei zutage geförderten Mütterlichkeit ist ihre verehrte Kuschelmaus, die ja schon seit längerem überall hin mit muss. Heute hat sie sie z.B. auf die Schaukel gesetzt, wo ich sie etwas festgeklemmt habe, damit sie Maries Anschubsern gewachsen ist. In der anderen Schaukel saß auch ein kleines Mädchen, das von seinem Vater Anschwung bekam, der Vater und ich standen jeweils an einen Pfosten der Schaukel gelehnt. Marie hat das alles schon sehr oft genauso beobachtet und es perfekt reproduziert: der Maus Anschwung geben, dabei etwas kindgerecht herumflöten ("schaukelschaukelschaukel"; "einzeidei"), dann zur Seite treten und sich lässig an den Pfosten lehnen, bis die Maus "mehrmehr" fordert. Sehr erstaunlich, wenn man das eigene Verhalten so unverhofft gespiegelt bekommt!
Die nächste Imitationsnummer mit Maus spielte sich dann auf dem Allein schieben! (älteres Bild)Heimweg ab. In der Dämmerung losgegangen, waren wir erst im Stockfinstern zu Hause, weil Marie lieber Maus in den Kinderwagen schnallte und selbst schob. Da sie aber nur sehr knapp und auf Zehenspitzen an die Griffe des Kiwa heranreicht, wurde daraus eine längerdauernde Aktion... und wehe, ich schob klammheimlich an der Seite etwas mit - das hat sie sofort gemerkt und mich mit "ohnein" getadelt icon_warn Überhaupt, dieses "ohnein" - einfach wunderbar icon_megagrin "Nein" gibt es nicht mehr, alles ist "ohnein": die Maus fällt in den Sand? - "Ohnein". Marie möchte nicht aus der Schaukel aussteigen? - "Ohnein". Der Wasserhahn soll nicht zugedreht werden? - "Ohnein". Ohnein, ohnein, OHNEIIIIN! Meistens wird das Wort nichtmal gebrüllt, sondern ganz normal gesagt, mit Betonung auf "oh", aber nur ganz kurz. Einfach zu niedlich icon_liebhab

So, und nun fährt mir die Marie auch noch weg! Drei Wochen Urlaub - na klasse, bald sind alle Teilzeit-Minis weg icon_no Aber Marie kommt ja wenigstens wieder.

Dienstag, 14. November 2006

Viertletztes Mal

Clara - 8;3 Jahre & Chris - 4;11 Jahre
Chris erzählt mir: "Weißt du waahaas? Papa ist heute in Chino!"
Clara: "In ChinA! Papa ist in China!"
Da Chris den Namen schon so schön abgewandelt hat, interessiert mich, was er sonst noch über "Chino" weiß: "Aha! Und was ist das, Chris?"
Chris: "Na China, das ist... [an dieser Stelle denke ich, dass er das Gespräch gleich schweigend abbrechen oder aber etwas wie "China ist China" sagen wird]...na das ist ein Land, wo man arbeiten kann!" *staun*


Und nun ist es amtlich: Clara und Chris werden bestenfalls noch drei Mal von mir abgeholt werden, im Dezember nämlich. Clara hat mit mir noch immer nicht darüber geredet, obwohl ihr Umzug öfter mal Thema ist. Im Bus heute haben wir darüber gesprochen, dass ihre Mama die beiden morgen abholen wird. Da hat sie gefragt, ob ich sie jetzt immer nur noch dienstags abhole. Deshalb dachte ich, sie weiß sonst noch nichts. Aber am Abend hat ihre Mutter mir eine Mail geschrieben, dass Clara schon Bescheid weiß, aber nicht viel darüber reden möchte. Und - positiv auch für mich - sie musste Clara versprechen, dass ich weiterhin ab und zu mal abends komme, wenn die Eltern weggehen. Auf diese Weise müssen wir uns im Dezember nicht endgültig verabschieden. Ich freue mich darüber, denn ich würde schon gerne weiter mitbekommen, wie sich die beiden entwickeln, und es sind ja auch so liebe, unkomplizierte Kinder.

Donnerstag, 9. November 2006

Krank

Marie - 1;10 Jahre
Der plötzliche Herbsteinbruch hat überall seine Spuren hinterlassen. Eigentlich ist doch zur Zeit jeder irgendwie verschnupft oder anderweitig geschwächt. Marie auch, aber ich war trotzdem bei ihr. Die Ärmste konnte durch die Nase gar nicht atmen und war dementsprechend schnell aus der Puste bei jedweder Aktivität, was sie selbst auch ziemlich irritiert hat.
Aber frische Luft muss dennoch sein - obwohl die heute seeeehr frisch, und vor allem schnell, nämlich stürmisch, war. Wir haben mit dem Dreirad einen Abstecher zum Spielplatz gemacht, weil Marie danach gefragt hatte. Dort durfte sie dann etwas schaukeln, und es kamen sogar noch zwei weitere Kleinkinder, aber wir sind dann trotzdem nach Hause gegangen, weil Maries Augen enorm getränt haben von dem Sturm. Aber Dreiradfahren klappt inzwischen schon ganz gut. Natürlich schiebe ich sie noch an der Stange, aber sie kann das Lenkrad gerade halten, wenn sie nach vorne schaut, bzw. kann die Richtung korrigieren, wenn wir vom Weg abgekommen sind.
An Straßenübergängen "trainiere" ich schon seit einiger Zeit mit ihr das Achten auf den Verkehr (der dort nicht sehr stark ist). Wir bleiben stehen, ich frage, ob ein Auto kommt, Marie guckt auf die Straße (mal links, mal rechts, mal beides) und sagt "ja" oder "nein". Wenn "nein", sage ich, dass wir ja dann jetzt rübergehen können, bei "ja" erkläre ich ihr, dass das Auto erst vorbeifahren darf und danach wir dran sind. Klar, dass sie noch nicht wirklich versteht, dass man immer erst gucken muss, bevor man auf die Straße geht, oder wie genau man schauen muss um sich abzusichern, aber ich glaube trotzdem, dass man gerade in der Großstadt nicht früh genug damit anfangen kann, den Kindern das Vorhandensein des Verkehrs bewusst zu machen und ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Sogar Céline - in deren Wohngegend sehr viel mehr Verkehr ist - erkläre ich schon an der Ampel, dass wir bei rot warten müssen und die Autos fahren dürfen und bei grün gehen dürfen. Eines Tages verstehen die Kinder, wenn sie es immer wieder hören, was gemeint ist (z.B. wenn sie Farben kennen icon_wink).

Nach dem ziemlich kurzen Ausflug in den Sturm haben Marie und ich uns zu Hause mit Eisenbahnspielen und Bücher angucken vergnügt. Und mit einem Plüschtier haben wir Fußball gespielt. Letzte Woche habe ich spaßeshalber Maries Teddy ihre Haussocken angezogen, weil sie sie nicht anziehen wollte. Das hatte sie bereits sehr amüsiert, und noch heute hatte der Teddy die Socken an - und außerdem trug der Plüschtiger Prada ihre Hausschläppchen. Das wiederum hat mich entzückt, und so habe ich den Tiger mit seinen enormen Füßen Fußball mit Luftballons spielen lassen. Und Marie wusste vor lauter Lachen und Kreischen gar nicht mehr, wo noch hin icon_- Sie hat eine ganze Weile richtig mit dem Tiger interagiert, also nicht mich angeguckt, wenn "er was gesagt hat", sondern ihn. Und so haben die beiden sich ein langes Fußballduell geliefert.

10.11.06: Nachtrag zum Thema "krank": Heute ist Céline krank icon_krank Wirklich schade, hatte mich schon auf sie gefreut. Hoffentlich sind wir nächste Woche beide gesund, denn ich bin sicher auch bald dran...

Dienstag, 7. November 2006

Abschied auf Raten

Clara - 8;3 Jahre & Chris - 4;11 Jahre
Habe vorhin mal auf den Kalender geschaut und ganz schockiert festgestellt, dass ich Clara und Chris nur noch ca. 6 bis max. 12 Mal abholen werde! Denn Ende des Jahres, also mit Beginn der Weihnachtsferien, ist Schluss damit. Ihre Eltern haben ein Haus gekauft, wohin sie auch in 2 Wochen ziehen werden, und wollen nun weniger arbeiten und die Kinder selbst abholen (kommt mir so bekannt vor, hatte ich das doch schon berichtet???). Damit haben sie auch schon angefangen, denn oft muss ich die beiden jetzt nur noch dienstags abholen, statt wie in den letzten fast 2 Jahren dienstags und mittwochs. Also ein scheibchenweiser Abschied. Ich glaube, die Kinder wissen noch nichts davon; ich bin sicher, Clara hätte es sonst erwähnt. Tja, beim Blick in den Kalender wurde mir jedenfalls schon etwas mulmig. Man gewöhnt sich ja mit der relativ langen Zeit auch ganz schön an die Kinder, und ich finde es auch schade, ihre Entwicklung nicht mehr weiterverfolgen zu können. Schön wäre es, wenn wir irgendwie weiterhin etwas in Kontakt bleiben könnten.

Clara kam heute nochmal auf die unverkennbaren Unterschiede zwischen Großtadt- und Landleben zu sprechen, als ich ihr erzählte, dass ich in der Nähe der Lüneburger Heide - die sie ja von ihrem Urlaub kennt - aufgewachsen bin.
Clara: "Bad Bevensen ist so eine schöne kleine Stadt! Und die Leute sind da so nett! Die sagen immer einfach so "Guten Morgen" oder "Hallo", wenn man auf die Straße geht! ... Und da ist es auch nicht so hektisch wie hier, alles ist so gemütlich, richtig schön!"
Clara ist einfach ein seeeehr sympathisches Kind icon_lol

Heute gab es seit langem mal wieder Tränen (okay, mal abgesehen von Chris' gelegentlichen Trotztränen), aber auch aus gutem Grund. Chris war im Badezimmer und fuhrwerkte sich mit dem Zahnbürstenstiel im Mund herum. Ich kam mit Clara dran vorbei und fragte ihn, was er da mache. Chris, ganz kalt: "Ich spiele!" [icon_megagrin] Clara fand das zwar auch lustig, erinnerte ihn dann aber an den für ihn noch ausstehenden Nachtisch (der immer ganz wichtig ist). Chris stob sofort ganz aufgeregt hoch, schmiss die Zahnbürste weg und wollte sich die Hände hastig abtrocknen. Clara und ich standen noch in der Badezimmertür, die Handtücher hängen innen an der Tür. Chris war ganz wild und haute die Tür von innen, um an die Handtücher zu kommen, etwas zu ungestüm zu - und leider, leider hatte Clara ihre Finger offenbar im Türrahmen gehabt. Aua! Die Tür hat richtig geknallt und Clara natürlich laut geweint.icon_frown Ich kann mich gut an die Art Schmerz erinnern, die Quetschungen verursachen, und sie tat mir so leid. Chris hatte das natürlich nicht absichtlich getan, und ihm war es auch sichtlich unangenehm. Bevor ich allerdings eine Chance hatte, Clara zu trösten, kam schon ihre Mama nach Hause, die das dann übernahm. Chris hat auf ihre Frage, was passiert sei, auch gleich zugegeben: "I did it!". Clara hat sich dann bald beruhigt, aber ihre Finger waren blau und geschwollen. Trotzdem konnte sie mir, schon wieder ganz tapfer, noch Tschüß sagen, wobei sie sich noch eine Trostumarmung abholen wollte. icon_knuddel

Freitag, 3. November 2006

Outdoor und Indoor

Céline - 1;1 Jahre
An zwei Freitagen hatten wir uns nicht gesehen, aber heute ging es endlich wieder zu Céline. Das ist ganz schön spannend im Moment, denn sie wird sicher in nächster Zukunft anfangen zu laufen. Heute aber noch nicht icon_wink Als ich ankam, war sie gerade etwas am Quengeln, hat sich dann aber schnell für mich interessiert und dafür gesorgt, dass sie im Mittelpunkt steht (dort hätte sie natürlich sowieso gestanden, aber ihre Eltern berichten, dass sie sofort ihre Show abzieht, wenn viele Menschen um sie herum sind und die Aufmerksamkeit richtig genießt; etwas Ähnliches habe ich vor ein paar Monaten auch zum ersten Mal bemerkt, als sie sich immer auf der Wiese an ihrem Kinderwagen hochgezogen hat und dann laut gekreischt und gequietscht hat, als wollte sie es allen zeigen icon_yes). Und was bin ich froh, dass ich mich für den dicken Schal plus Handschuhe entschieden hatte - denn ihre Eltern wollten zu Hause ihre Ruhe haben ("Papierkram", hehe) und schickten uns raus in die Kälte, sehr viel weniger übervorsichtig als Maries Mama gestern. Céline war zwar in eine dicke Jacke und Mütze und natürlich in ihren Kinderwagensack gemummelt, hat aber bisher weder Handschuhe noch richtige Schuhe (nur diese Lederschläppchen, da sie ja noch nicht läuft). Um ihre Händchen habe ich mir dann auch unterwegs auch einige Sorgen gemacht, da sie die auch gar nicht unter der Decke oder in dem Jackenärmel lassen wollte und die deshalb schon rot wurden icon_cold Gestört hat sie sich aber nicht daran, sondern war 1,5 Stunden zufrieden und hat die ganze Welt um sie herum in sich aufgesogen. Mehr zufällig haben wir auch einen Spielplatz entdeckt, den ich noch nicht kannte. Davon war Céline total begeistert und alle schlechte Laune von zuvor war vergessen, es wurde in der Schaukel gelacht und gequietscht, in den kleinen Holzhäuschen verstecken gespielt, sich in den roten Klettertauen verheddert und in den Laubhaufen fast versunken. Macht ja so Spaß mit einem so begeistert-entdeckungsfreudigen Kleinkind! Entsprechend war aber auch die Reaktion beim Zurücksetzen in den Kinderwagen *bwuuuäääh*. Aber ihren Händen und Füßen zuliebe konnten wir einfach nicht mehr länger bleiben.
Zuhause haben wir dann noch geschlagene zwei Stunden in Célines Zimmer gespielt. Ihre Eltern waren zwar auch da, haben sich aber unsichtbar gemacht, und das hat prima geklappt. Es war das erste Mal, dass ich mit Céline so lange drinnen zusammen war, seit sie 6 Monate alt war, und es war eine ganz tolle Erfahrung, weil sie drinnen ganz anders auf mich reagiert als draußen. Auf dem Spielplatz oder im Park ist sie immer so abgelenkt und beschäftigt mit den anderen Menschen, Kindern und Geräuschen, dass sie mich fast gar nicht braucht icon_nixweiss. In ihrem Zimmer aber hat sie sich richtig ausführlich mit mir befasst. Wir haben lange verstecken ("Kuckuck - da!") unter einer Decke gespielt, Bücher angesehen, uns zeitweise auf den Boden gelegt und gekuschelt, "Hoppehoppe Reiter" und andere sportliche Übungen gemacht und alle anwesenden Taschen als Rucksack ausprobiert. Céline liebt es, sich Taschen mit großen Trageschlaufen als Rucksack aufzusetzen. Es dauert zwar, bis das klappt, ist aber spannend zu beobachten, und sie gibt nicht auf. Außerdem hat sie sich im Laufen geübt, indem sie ihr Babytrapez vor sich hergeschoben hat. Marie hat das auch immer gemacht, bevor sie frei lief. Aber bei Céline sieht es noch etwas seltsam aus, da sie noch sehr vornüber gebeugt und mit breiten Beinen und ausgestellten Füßen läuft. Sie ist wohl noch nicht so weit. Aber manchmal kann sie frei stehen, wenn sie nicht drüber nachdenkt icon_wink. Insgesamt war es richtig schön, Céline mal im ruhigen Rahmen zu genau beobachten und mit ihr interagieren zu können. Man sieht viel mehr, was sie alles schon kann und wie schön sie sich schon völlig quengelfrei und zufrieden beschäftigt.
Zum Abschied hat sie das erste Mal gewunken. Ihre Mama hat gesagt: "Jatzt sagen wir Tschüß." und kaum zu Ende gesprochen, wurde ich rausgewunken icon_cool

Und off-Thread, wenn auch nicht ganz off-Topic: in der U-Bahn stand ein Pärchen mit kleinem Jungen, etwa 2 Jahre alt, der bei Papa auf den Schultern saß. Irgendwann zog der Junge sich die Mütze vom Kopf, daraufhin wurden Mama und Papa gleich ganz streng: "Setz die Mütze wieder auf!" usw.. Der Kleine wollte aber nicht. Schließlich Mama argumentativ: "Schau, Papa hat auch eine Mütze auf!" Schlau, wie die Kleinen schon sind, zog der Junge aber seine ganz eigene Schlussfolgerung - und zog Papa unter ihm einfach auch die Mütze vom Kopf icon_2thumbs.

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
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Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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