ehemals: Clara & Chris

Dienstag, 8. Mai 2007

Dienstag

Clara - 8;9 Jahre & Chris - 5;5 Jahre
Heute war mal wieder einer der selten gewordenen Termine mit Clara und Chris. Aber seitdem sie seltener sind, machen sie auch viel mehr Spaß icon_yes. Vorher waren die zwei wöchentlichen Abholtermine oft eher ein wirklicher Job für mich als ein Vergnügen, jetzt freue ich mich immer mindestens genauso sehr auf die beiden wie sie sich auf mich. Zeigen kann das zwar nur Clara ganz toll durch Worte und kleine Gesten, aber ich weiß, dass Chris es zumindest auch nicht schlecht findet, wenn ich ihn abhole. Heute hat er mich aber ganz förmlich mit Handschlag und begleitendem "Hallo Malin!" begrüßt. Übrigens scheint seine schlechte-Laune-Phase langsam ein Ende zu finden; heute kam sie nur noch selten in Form von geringer Frustrationstoleranz und übersteigertem Machtgebahren zum Ausdruck. Zum Ausgleich hat er auch gleich im Bus für den ersten Lacher gesorgt, als wir neben einem Zirkus an einer roten Ampel hielten. Clara hat aufgeregt rausgezeigt und gebrüllt: "Da! Ich sehe ein Kamel!" Chris drehte sich hektisch herum (kann ja nicht angehen, dass Clara alleine so etwas Attraktives erblickt!) guckt raus und entdeckte schließlich das liegende Kamel: "Wo denn???...Ach da! ... Aber man sieht nur die Busen!" icon_jumpgrin
Ein weiteres Tier des Tages: ein toter großer Vogel auf dem Weg, zerfetzt, mit rundem Loch im Bauch, herumliegende Federn (habe zu spät dran gedacht, ein Foto für Frau Zwilobit zu machen). Die Kinder waren fasziniert ("Dürfen wir den anfassen?") und phantasierten sich eine Geschichte zurecht, derzufolge der Vogel nachts von einem herumstreunenden Fuchs überrascht wurde. Chris lässt die Sache daraufhin gar nicht mehr los, und er will die Story mit uns nachspielen: "Ich bin der Fuchs und du bist der Vogel!" Clara wollte sich aus geschwisterinternen, taktischen Gründen nicht zum Vogel degradieren lassen, also musste ich herhalten. Naja, ich lebe.
Nach so viel Abenteuer hatten die beiden einen enormen Hunger und verlangten schon vor der Abendbrotzeit nach Toast. Clara kündigte bereits unterwegs an, dass sie ihren mit Erdnussbutter essen werde. Chris war echt richtig angewidert und empört (und schon wieder den Zornestränen nahe), weil er das Zeug nicht mal riechen kann (wer kann es ihm verdenken...). Mein Vorschlag, dass Clara ausnahmsweise an einem anderen Tisch essen könne als er, traf aber wohl dann doch wieder den Trotz-Nerv und Chris verlangte: "Neii-iin! Clara soll ausziehen!" Später zu Hause hat Clara aber die günstige Gelegenheit beim Schopf ergriffen und ihr Erdnussbutter-Sandwich glücklich in ihrem Zimmer gegessen - das darf sie bei ihren Eltern wohl ganz offensichtlich nicht icon_razz. Alle weiteren Toasts des Abends - und das waren noch einige - wurden dann aber friedlich vereint am gemeinsamen Tisch gegessen.

Freitag, 20. April 2007

Ein Vulkan namens Chris

Clara - 8;8 Jahre & Chris - 5;4 Jahre
Mal wieder die beiden Großen von Kita und Schule abgeholt. "Groß" trifft ja vor allem auf Chris zu - der ist im letzten halben Jahr enorm gewachsen und sieht aus wie ein Schulkind. Leider nur äußerlich icon_headstand. Seine schlechte Laune, oder das, was ich dafür halte, hält an, er ist ständig unleidlich und neigt zur Aggressivität (wenn auch meist Menschen gegenüber nur angedeutet; getreten werden dann Hecken und Büsche, dauernd wird irgendwas mit Schmackes in der Gegend herumgeworfen...). Clara merkt das wohl auch. Ihre erste Frage: "Müssen wir heute Chris abholen?" (die zweite Frage, kaum auf der Straße: "Wann kommst du wieder?"). Mehrmals hat sie sich auch beschwert, dass Chris immer gemein zu ihr sei. Sie rächt sich natürlich auch auf ihre Art, was nicht gerade zum geschwisterlichen Frieden beiträgt. In ein paar Monaten soll Chris in die Schule kommen - ob das gut wird? Momentan kann ich ihn mir da nicht so gut vorstellen. Er ist zwar in der Lage, sich an Regeln zu halten und gehorcht auch meistens, ist auch intellektuell sicher weit und interessiert genug, aber emotional wirkt er doch oft noch, und zur Zeit besonders, kleinkindhaft. Frustrationen kann er nur ganz schwer verkraften, steigert sich schnell in etwas rein und wird sofort weinerlich. Zum einen in der Interaktion mit Clara (da entstehen dann sinnlose Gespräche wie: Chris: "Du sollst nicht auf das Tramoplin!" - Clara: "Doch, gehe ich jetzt aber!" - Chris: "Dann musst du mir einen Schokoladenkuchen kaufen, nur für mich!" - Clara: "Nein, das kann ich nicht." - Chris: "Dooo-hoooch, musst du aber [heulheul]!"), zum anderen bezüglich Tatsachen, die nunmal überhaupt nicht und von niemandem zu ändern sind. Beispiel: Chris liebt Pusteblumen. Gibt es zur Jahreszeit eher wenig. Auf dem Nachhauseweg findet er doch eine, die aber nicht genügt - es wird auf dem ganzen restlichen Weg nach weiteren Pusteblumen gejammert und gewimmert: "Ich will eine Pusteblume!" - "Chris, die wachsen im Moment nicht so viel." - "Ich will aber eine Pusteblume!!" - "Aber es ist doch keine da!" - "Ich WILL aber!" icon_explode Das Drama lässt sich noch ins Umermessliche steigern, wenn Clara zuerst eine entdeckt und sie Chris stolz und etwas gemein vorführt. Überhaupt fühlt sich Clara durch Chris' häufiges Gemecker und Getrotze ziemlich animiert, ihn zu provozieren, wo es nur geht. Keine Deeskalationsfähigkeiten, das Kind icon_wink.
Zu Hause ging der Spaß gleich weiter, als Chris den Anschein erweckte, in seinem Zimmer am Schreibtisch ausmalen zu wollen (seine Mutter hatte ihm ein Bild vorgemalt, auf dem viele seiner Bekannten als "Super(wo)man" zu sehen sind - unter anderem auch ich. Chris: "Meine ganze Familie!"). Clara wollte mit mir Kindermonopoly spielen, und da das Spiel in Chris' Schrank ist, blieben wir gleich dort auf dem Fußboden sitzen. Chris wollte aber nicht mitspielen, also: "Ihr sollt nicht in meinem Zimmer sein!" Clara schnappt sich völlig genervt das Spiel und will es in ihrem Zimmer aufbauen, ich erhebe mich und will mitgehen, Chris: "Neiiiiiin! Nur Clara soll weggehen!" Aaaargh! icon_help Leider weiß ich nicht, wie die Situation ausgegangen wäre, denn ich hatte schließlich Clara zugesagt, mit ihr zu spielen, eben weil alles so aussah, als ob Chris jetzt lieber alleine malen möchte. Dann kam aber überraschend schon seine Mutter nach Hause, worauf Chris vorschlug, dass Clara jetzt mit Mami spielen solle. Ich habe noch versucht, ihm zu erklären, dass ich jetzt erstmal das Spiel mit Clara spiele und dass er gerne mitspielen kann ("Nein, Clara soll nicht!"). Daraufhin wollte seine Mutter ihn vor der Explosion aus der Situation entfernen und schlug vor, mit ihm zu spielen. Chris: "Dann will ich aber fernsehen!" - und weg war er. Puh!
(Fortsetzung: nach unserem Spiel kommen wir runter, Chris prahlt, er habe ferngesehen - und Schokolade hatter er auch! Clara läuft quasi rot an und wendet sich wutschnaubend an ihre Mutter, sie wolle jetzt gefälligst auch fernsehen und Schokolade, weil Chris durfte ja auch! Ich habe mich dann mal verabschiedet icon_angel...)

P.S.: Vielleicht wird es allmählich Zeit für Ursachensuche. Jedes Kind hat ja mal "schlechte" Phasen, aber diese von Chris dauert offenbar an. Meine erste Idee ist, dass er vielleicht irgendwie das Gefühl hat, zu kurz zu kommen - sei es im Vergleich mit Clara, sei es allgemein von der Aufmerksamkeit und dem Zeitbudget seiner Familie her. Er wirkt einfach unzufrieden. Klar, dass er das noch nicht anders äußern kann als auf die revoltierende Art. Aber wirklich beurteilen kann ich das Problem natürlich nicht, es kann ja so viele familieninterne Ursachen geben, die Einfluss auf ihn haben könnten. Oder doch einfach nur die Entwicklung?

Freitag, 6. April 2007

Endlich Nachtrag: Clara und Chris 30.3.07!

Clara - 8;8 Jahre & Chris - 5;4 Jahre
Wohlweislich habe ich mir neulich Notizen zu diesem Tag gemacht, denn gerade im Moment würde mir ansonsten glaube ich gar nichts mehr einfallen. So aber kann ich berichten: wir hatten einen schönen Frühlingsnachmittag. Clara hat sich sehr gefreut, dass ich sie schon wieder abholen kam, aber sie meint, ich soll das doch wieder jeden Dienstag und Mittwoch machen - warum denn nicht, und so. Gab eine längere Diskussion, denn meinen arbeitstechnischen Gründen möchte sie nicht wirklich folgen und sucht nach Ausflüchten wie "Du kannst das doch im Bus mit uns schreiben" und ähnlichem. Süß, aber ab und zu abholen der beiden reicht mir persönlich eigentlich auch icon_yes.
Chris hingegen lässt eigentlich bezüglich meines Kommens oder Fortbleibens keine emotionale Regung erkennen (außer, dass er vehement das Alleinspiel meinerseits mit ihm einfordert und mir Bilder malt). Zur Zeit hat er auch sowieso irgendwie schlechte Laune. Hatte ich ja neulich schon erzählt - alles muss nach seiner Nase gehen, wenn nicht, wird gejammert oder rumgekloppt. Wie heute, wo er einen "Stock" (Chris kann keinen Stock unangefasst auf dem Boden liegen lassen), der mehr ein Stamm war, gefunden hat und ihn immer wieder bedrohlich in Richtung Clara schwenkte; erst recht, wenn sie wagte, seinen Launen nicht Folge zu leisten (solchen wie "Man darf hier nicht aufs Trampolin!"). Da musste ich erstmal schimpfen. Das nächste Mal war es so weit, als Chris in einer ruhigen, dörflichen Wohngegend mit Einfamilienhäusern mit Gärten einen Tannenzapfen vom Bürgersteig aufhob und ihn tatsächlich über eine nicht durchschau- oder überblickbare Hecke in einen Garten warf, wo der Zapfen auf irgendetwas Hartes auftraf. Glück gehabt, dass trotz Sonnenwetters offensichtlich niemand im Garten gesessen hatte! Und dass es nur ein Tannenzapfen und kein Stein gewesen war, der möglicherweise die Scheibe getroffen hätte... icon_warn

Sehr viel amüsanter fand ich ein Gespräch, das wohl von Chris initiiert, aber von Clara erst interessant gemacht wurde.
Chris (mit dem Stock herumtrottend): "Ich bin ein gestorbener Mann." Keine Reaktion unsererseits. Weiter: "Ich bin ein gestorbener Mann." ... "Ich bin ein gestorbener Mann." Nungut, offenbar wollte er uns irgendwas damit sagen und nicht nur Monologe führen, wie ich erstmal vermutet hatte.
Ich: "Aha, dann bist du wohl ein Geist?"
Chris: "Nein, ich bin ein gestorbener Mann."
Clara: "Ja, dann bist du ein Geist - es gibt Geister, wirklich! Die gehen aus den Toten raus und in die neuen Babys rein, das sind die Seelen! Stimmt's, Malin? [Buddhismus für Drittklässler???]"
Ich (religiös leicht unterbelichtet): "Ähm ja, manche Leute glauben das. Manche glauben aber auch was anderes."
Clara: "Ja, aber was glaubst DU?"
Ich: "Hmmm...ich glaube eher, dass die Seelen von den Toten irgendwo hingehen und dableiben und sich dort alle wiedersehen, die gestorben sind. Aber ich weiß es natürlich auch nicht wirklich."
Clara: "Nein, das kann man ja auch nie wissen, weil wenn man tot ist, kann man es niemandem mehr sagen! (ganz begeistert ob dieser Erkenntis)"
Ich: "Ja, das ist das Problem..."
Clara: "Aber wenn ich gestorben bin, dann sage ich dir, wie es ist, ja?"
Ich: "Hahaha, das ist nett, aber wird wohl eher umgekehrt sein, bei den ... Jahren Altersunterschied zwischen uns!"
Clara: "Naja, aber ich könnte auch zuerst sterben, vielleicht verletze ich mich oder so..."
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Der Rest des Tages verlief dann weniger makaber. Zum Abendbrot gab es Rühreier à la Clara (will heißen, ohne Salz oder sonstige Gewürze und in der Mikrowelle gestockt icon_baeh), und danach waren wir noch etwas auf dem Garagenhof und die beiden haben mir ihre Fahrradfahrkünste gezeigt. Während Clara erst mit 6;5 Radfahren gelernt hat, konnte Chris es wohl "schon" letzten Sommer mit 4;5, hatte aber in ihrer früheren Wohnumgebung keine häufige Gelegenheit zum Fahren. Nun haben sie etwas Platz auf dem Grundstück, und können sich austoben.

Abschließend noch ein kluger Kommentar von Chris: "Warum heißen Tortellini Tortellini, wenn das gar keine Torte ist?" (übrigens schon wieder leichter Nörgelunterton, so von wegen: ich will Torte essen, keine Nudeln)

Dienstag, 27. März 2007

Die zwei Großen

Clara - 8;7 Jahre & Chris - 5;3 Jahre
Heute habe ich nach laaaanger Zeit mal wieder Clara und Chris von der Schule und aus dem Kindergarten abgeholt (für neue Leser: 2 Jahre lang habe ich das zweimal pro Woche gemacht). Wow, sind die groß geworden! Nicht unbedingt optisch, aber sie haben sich schon sonst ziemlich verändert. Bei Clara fällt vor allem auf, dass sie sich langsam in so ein kleines Cliquengirlie verwandelt. Bis vor kurzem war sie noch recht kindlich in ihrem Verhalten und ihrer Denkweise, irgendwie immer lieb und nett, inzwischen will sie "cool" sein ("Malin, findest du, ich bin cool?"). Nach 10 Minuten hemmungslosen Rumspringens, Rumalberns und Quatschredens auf einem Trampolin draußen bemerkte sie beim Weggehen, dass zwei Erwachsene in der Nähe standen und gerade in unsere Richtung guckten: "Oh nein, standen die die ganze Zeit da? Ist ja peinlich, die gucken ja!" Viele findet sie jetzt einfach doof und sagt das auch so: ihre ehemalige Freundin ist nun gar nicht mehr ihre Freundin, die ist nämlich 'ne Zicke, und dann hat sie Clara auch noch im Vorlesewettbewerb geschlagen! Ihre jüngere Cousine ist albern UND zickig, eingebildet und will immer im Mittelpunkt stehen, und deren Eltern, Claras Onkel und Tante, sind auch eh doof, denn die nennen Claras Nintendo "Ding" - "mach doch mal das Ding jetzt aus!". Sowas geht ja gaaaaar nicht! Ach, und Jungs sind blöd. Erstklässler auch, die dürfen nicht mehr mitspielen. Spruch des Tages: "...und dann haben wir da zwei Käfer aufeinander gesehen, die haben S...[sie hat das Wort aus drei Buchstaben ausgesprochen] gemacht, und die Erstklässler haben gefragt, was die machen, aber das konnten wir ihnen natürlich nicht sagen! Wie sollten wir denen denn das erklären??"
Najaaa, aber sonst ist sie immer noch eben Clara! Sie hat sich gefreut, mich zu sehen und wollte nicht, dass ich wieder gehe, aber wir sehen uns am Freitag ja nochmal.
Chris hatte entweder schlechte Laune oder er hat mal wieder eine seiner gelegentlichen unausstehlich-Phasen. Er wollte heute grundsätzlich alles bestimmen und fing an zu greinen, wenn das nicht so klappte, und hatte dauernd Angst, zu kurz zu kommen gegenüber Clara ("o menno, wieso hat mein Keks einen Riss??"). Als wir eine Art Lottospiel machten, legte er die Regeln fest, schmiss sie wieder um, als sie dann zu seinem Nachteil ausgelegt werden mussten, und argumentierte, als Clara bereits mehr Karten hatte als er: "Man darf das nicht!" - "Was nicht? Doch, das Spiel geht so, man versucht, alle Karten zu kriegen." - "Aber Clara darf das nicht!"
Dafür hat Chris aber seiner offenbar kreativen Ader nach dem Abendbrot Ausdruck verliehen und ein wirklich erstaunliches Bild von einer Giraffe gemalt:
giraffe
Auf meine ehrliche Begeisterung hin hat er dann noch speziell eines für mich draufgelegt: natürlich Enten:
enten

Sonntag, 28. Januar 2007

Wie Weihnachten im Januar

Clara - 8;5 Jahre & Chris - 5;1 Jahre
Gestern haben Clara, Chris und ich sozusagen Weihnachten nachgefeiert. Seit ich die beiden nicht mehr zwei Mal pro Woche von der Schule und dem Kindergarten abhole, haben wir uns gestern das erste Mal wiedergesehen. Vor allem Clara hatte sich ja gewünscht, dass ich dann wenigstens ab und zu abends zu ihnen komme, wenn die Eltern weggehen. Gestern war es dann also soweit, allerdings schon am sehr frühen Abend (damit es sich auch lohnt icon_wink). Clara hat sich wie vorherzusehen auch total gefreut und kam mir gleich in die Arme gesprungen. Chris war zuerst ziemlich zurückhaltend und hat seinen "sprich-mich-bloß-nicht-an"-Blick aufgesetzt. Er sah aus, als ob es wieder eine seiner geliebten Routinen zerstören würde, wenn ich plötzlich zu ihnen nach Hause käme statt mit ihnen zusammen dort einzutreffen. Und groß ist er geworden! /Tantenmodus off/
Sobald wir aber unterwegs in die Kinderzimmer waren, wo ich mir alle Weihnachtsgeschenkeattraktionen ansehen durfte, ist Chris aufgetaut und hat versucht, die Aufmerksamkeit auf sich und sein Spielzeug zu lenken. Und schon war wieder alles wie "früher"! Ich habe dann noch Weihnachtsgeschenke von Clara und der Familie auspacken dürfen: Clara hat einen Duftengel gebastelt, der sicher kommendes Weihnachten am Baum zum Einsatz kommen wird (nur ob er dann noch duftet??), einen Ring aus Perlen, den ich natürlich den ganzen Abend stolz getragen habe, und einen Glückskäfer aus Ton plus Glücks-Cent. Die Pralinen von den Eltern - ebenfalls sehr weihnachtlich duftend - wollte ich mit Clara und Chris teilen, und während Clara gleich begeistert war, meldete Chris Bedenken an: "Das sind doch deine! Das geht doch nicht!" (sehr gut erzogen icon_look). Clara fuhr ihm aber gleich über den Mund: "Doo-hooch!!! Man kann Geschenke teilen, das ist höflich!". Ich stimmte ihr zu und Chris war auch spätestens dann einverstanden, als er den Inhalt der Packung sah: "Oh, das sind viel mehr als ich dachte!". Jeder hat also eine Praline bekommen, und Chris meinte dann: "Das reicht, die musst du noch mit deiner Familie teilen."
Dann hat Chris endlich sein Geburtstagsgeschenk von mir bekommen (er hatte noch vor Weihnachten), eine Bob-der-Baumeister-Weihnachts-Kassette. Vor dem Abendbrot haben wir uns noch ans Malen gemacht. Clara wusste gleich, dass sie mich malen möchte, also habe ich wiedrum sie gemalt. Wir haben uns sehr viel Mühe gegeben und auch lange an den Gesichtern gefeilt. Chris hat inzwischen zwar auch gemalt, aber er wollte partout an seinem eigenen Tisch sitzen und seine eigenen Stifte allein benutzen. Hier nun die Ergebnisse (meins nicht, das habe ich Clara dagelassen als Ausgleich für ihres):

Malin by Clara

Dieses Bild verrät meine komplette Geheimidentität! Genau so sehe ich aus icon_ahhh.

Chris hat zwar für jedes Weihnachstobjekt ein neues Blatt angefangen, aber ich habe das hier mal zusammengefasst:

Chris

Nach dem Malen gab es Abendbrot, dann haben wir etwas TV geschaut (Playhouse Disney - so ein Kindersender, den sie abends eine halbe Stunde sehen dürfen; ich hätte mich wegschmeißen können, mit welcher Ernstaftigkeit die beiden sich Szenen ansehen, bei der man als Erwachsener unterm Sofa liegt vor Lachen; allein solche Namen wie "Quetschi" für eine sprechende Zange icon_headbash). Nachdem wir das also überstanden hatten, haben wir erst Juniormonopoly gespielt, wobei Chris noch nicht wirklich einsieht, sein Geld auszugeben, schon gar nicht seine blauen Lieblingsscheine. Schließlich hat er sich als Dieb betätigt und die Bank ausgeraubt. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber schon verloren und Clara hatte sowieso das meiste Geld, also kein Grund für Streit. Anschließend wollte ich die beiden eigentlich zum Umziehen und Zähneputzen animieren, aber Chris war irgendwie noch etwas quengelig, weil wir das Spiel weggepackt hatten, bevor er seine Diebes-Show mit dem Geld zu Ende bringen konnte. Dementsprechend wurde erstmal gemault, aber Clara hat sich sehr brav umgezogen (ich musste aber rausgehen, habe dann von draußen gehört, wie sie sich selbst Anweisungen gegeben hat: "Das muss man alles zusammenlegen...sonst sieht das nicht schön aus..." usw.). Chris beschwerte sich derweil noch, dass wir ja noch nichts von ihm und in seinem Zimmer gespielt hätten, womit er Recht hatte. Und weil die beiden sowieso laut Eltern nicht schlafen mussten, bevor diese wiederkamen, haben wir uns so geeinigt, dass Chris sich erst umzieht und Zähne putzt, und wir dann sein Puzzle machen. Das klappte dann problemlos. Auch hat er sehr höflich Clara eingeladen, auch reinzukommen und mitzupuzzlen. Die wollte aber danach lieber Kinderuno spielen, was wir dann auch gemacht haben. Nach ein, zwei Runden haben die beiden sich ausgeschüttet vor Lachen, ich habe zwar keine Ahnung, worüber, aber ich musste natürlich mitlachen. Chris wurde immer alberner und wiederholte das, was seiner Meinung nach Clara zum Lachen brachte, immer und immer wieder, und Clara versuchte immer und immer wieder, ernst zu bleiben: "Chris, du bist nicht lustig!" - und krümmte sich vor Lachen. icon_lol1 Irgendwie war das richtig schön, die beiden so ausgelassen und friedlich miteinander zu sehen. Dann war es aber 20 Uhr und sie sollten ins Bett. Also alle in Claras Bett gekuschelt und Chris neue Kassette angestellt. Chris zu Beginn der Geschichte: "Schade, dass man die nicht sehen kann!" Bis ihre Eltern kamen, haben wir dann gemütlich zugehört. Dabei habe ich die Geschwister beobachtet, wie niedlich sie sich aneinaderkuscheln oder sich gegenseitig zart an den Haaren zupfen oder sich richtig glücklich über den anderen angrinsen. Das sind tolle Momente, die man bestimmt nur in der abendlichen Einschlafstimmung erleben kann; am Tage sind die beiden doch eher Konkurrenten, bestenfalls Lehrerin und Schüler icon_wink.

Als die Eltern zurück waren, wollte Clara mich gar nicht gehen lassen. Wenn man nicht mehr so regelmäßig kommt, wird man glatt wieder zu etwas Besonderem! Für mich war es aber auch schön, die beiden wiederzusehen und auch viel "besonderer" und mehr ein Grund zum "drauf-freuen" als früher; außerdem ist Clara ja "meine" Älteste und es ist schon ein riesiger Unterschied, ob man auf Ein- und Zweijährigen aufpasst oder auf Achtjährige. Mit Clara kann man sich schon richtig gut unterhalten und sie spricht auch mal überraschende Themen an, will alles wissen und versteht viel Spaß. Mal sehen, wann wir uns wiedersehen!

Dienstag, 12. Dezember 2006

Verlieren

Clara - 8;4 Jahre & Chris - 5 Jahre
Das Ende naht icon_scared. Nach heute ist nächsten Dienstag der letzte Termin für mich mit Clara und Chris. So schade so ein Abschied auch sein mag, er hat auch seine guten Seiten. Zum einen habe ich das Gefühl, etwas sehr positiv (nagut, toitoitoi noch für Dienstag icon_2thumbs) zum Abschluss gebracht zu haben nach zwei Jahren, wie mir auch die liebe Referenz der Familie bescheinigt (denke, nächste Woche gibt's dann an dieser Stelle ein kleines Resumée). Mir gefallen solche festgelegten Endpunkte besser als halbherziges Ausschleichen (wie es zum Beispiel bei Leon der Fall war, nachdem er aufgrund seines Kitaeintritts nachmittags keine Zeit mehr hatte). Zum anderen ist der Weg zu und von dem neuen Domizil der Familie doch weiter als ich zunächst dachte, so dass mir das möglicherweise bald auf die Nerven gehen würde (besonders mein eigener Heimweg am Abend). Und nicht zu verachten ist es auch, wenn die Kleinen einem nochmal sagen, dass sie wollen, dass man weiter kommt: "Aber dann müsstest du doch weiter Bus fahren und so weit laufen, das findest du doch immer blöd." - "...[Pause] Aber ich WILL Busfahren!".
Und zu guter Letzt: wenn alles gut geht, ist es ja kein Abschied für immer, wie Clara auch schon weiß: "Wenn Mama und Papa ausgehen, dann kommen nicht mehr Oma und Opa, dann kommst du!". Ich denke also, wir alle werden das verkraften icon_wink.

Der Nachmittag heute war okay, nur Chris ist noch immer überdurchschnittlich nervös, wobei auch Clara aufdreht, sobald wir das Haus betreten. Spielen wollte Chris dann auch letztendlich nur alleine mit seinen Puzzles (auch da war ab und zu ein quengeliges "O manno, das ist zuuu schwer!" aus seinem Zimmer zu hören), bei Mensch-ärgere-dich-nicht war nämlich schnell er es, der alle anderen ärgerte und schließlich auch keine Lust mehr hatte. So haben Clara und ich alleine zu Ende gespielt und ich habe gewonnen icon_razz. Erst sah es ganz lange so aus, als ob ich auf gar keinen grünen Zweig käme, aber dann lief es prima, und am Ende ging es bei uns beiden um nur eine Figur. Ich habe kurz überlegt, ob ich Clara gewinnen lasse (hätte sie einfach nur nicht mehr rauschmeißen brauchen), fand dann aber, dass sie alt genug sei und war auch viel zu neugierig, wie sie reagieren würde. Und sie war richtig tapfer! Hat's mit Humor genommen und sich gar nicht aufgeregt. Aber wir haben auch nochmal gemeinsam betont, wie gut und fair sie gespielt hat und dass ich ja auch zum Schluss ziemlich gemein war icon_yes. Ich fand das jedenfalls richtig reif von ihr. In ihrem Alter konnte ich mich sehr über ein verlorenes Spiel aufregen, wenn ich mich so richtig reingesteigert hatte in den Spielverlauf und dann plötzlich nur noch Pech hatte (Pech hat mich immer viel mehr gefuchst als Nichtkönnen - wenn ich verlor, weil ich etwas aufgrund meines Alters noch nicht gut konnte oder nicht wusste, war es kein Problem für mich. Nur wenn andere eine gklücklichere Hand hatten als ich...). Also Hut ab!

Dienstag, 5. Dezember 2006

Gummibears in underwears

Clara - 8;4 Jahre & Chris - 5 Jahre
Der Countdown läuft. Heute nach zwei Wochen Pause wieder Clara und Chris abgeholt. Clara sieht schon wieder erwachsener aus. Wir hatten heute zum ersten Mal den neuen Heimweg zu ihrem neuen Domizil zu bewältigen. Der Weg vom Kindergarten zum Bus ist nun kürzer, der Bus fährt öfter (also kein Hetzen mehr nötig), aber länger, und der Weg vom Bus nach Hause ist auch weiter - und dunkler. Ich habe noch nie so funzelige Straßenlaternen in einer Stadt erlebt. Die Wohngegend kann ich daher mangels Sichtbarkeit nicht beurteilen. Gut, dass ich mir den Weg zuvor auf dem Stadtplan angesehen hatte, denn auf Clara war diesbezüglich entgegen der Versicherungen ihrer Mutter ("Clara kennt den Weg") gar kein Verlass. Zudem war sie ganz empört über die Lauferei: "Müssen wir das jetzt jeden Abend machen??" - "Was denn?" - Na, DAS hier!!" (ähm, nein, nur noch zwei Mal...)
Zu Hause angekommen, stand dann erstmal die Schloßführung an, auf die ich mich auch wirklich gefreut hatte. Ich mag große Häuser icon_yes. Clara zählte mir stolz die fünf Etagen vor (von denen ich nur vier finden konnte und eine den unbewohnbaren Keller darstellt), Chris hatte schon im Kindergarten erfolgreich um die Zimmerzeigpremiere gefeilscht, denn sie haben ja nun getrennte Schlafzimmer. Während Chris zugibt, dass er da noch manchmal etwas Angst so alleine hat, meint Clara, nun besser zu schlafen, da Chris immer schnarchen würde.
So richtig gut kennen sich die beiden noch nicht aus in ihrem neuen Heim. Auch in der Küche musste ich - wieder entgegen der Voraussagen von Claras Mutter - alles selbst finden. Auch ich finde die Ausdehnung des Wohnbereiches etwas gewöhnungsbedürftig. Wenn man z.B. gerade in der Küche das Abendbrot zubereitet, kann man nicht mehr mal eben nachsehen, was die Kinder tun oder warum einer schon wieder kreischt, wenn sie oben spielen. Man kann lediglich die Treppe hochbrüllen und hoffen, dass man nicht noch hochlaufen muss. Gut, dass die beiden nicht mehr so klein sind, so dass man sie schonmal ein paar Minuten aus den Augen lassen kann.
Insgesamt scheint es ihnen jedenfalls gut zu gefallen in der neuen Umgebung. Chris hat vielleicht noch ein paar Anpassungsschwierigkeiten, ist extrem laut, hibbelig und unfähig, sich länger konzentriert mit etwas zu beschäftigen, was sonst gar nicht seine Art ist. Außerdem ist er auch heute ziemlich empfindlich gewesen. Auf jede kleine Irritation des Erwarteten reagierte er mit wütendem Gebrüll, das auch jeweils nur schwer wieder zu beruhigen war. Ob Clara versehentlich aus seinem Glas trank, etwas an einer Zeichnung veränderte, das offenbar nicht sein sollte, mir ein Spiel erklären wollte, bevor Chris anfangen durfte - alles war zu viel für ihn und endete in Geschrei. Ich glaube, das letzte Mal war er so anstrengend, als er 3 war. Aber das wird sicher bald wieder besser, wenn er sich richtig eingewöhnt hat und auch alles an seinem Platz ist und seine Regelmäßigkeit hat. Diese Dinge sind schon immer ganz besonders wichtig gewesen, damit Chris ausgeglichen sein konnte. Er hat da ein sehr feines Gespür und braucht seine Rituale.

Titelgebend für diesen Eintrag [den ich übrigens gerade zum zweiten Mal schreibe, weil der doofe Browser den ersten geschluckt hat] ist Claras Gesangseinlage. Es handelt sich dabei um ein englisches Kinderlied über Gummibärchen, die eine Party feiern. Bereits auf dem Heimweg intonierte Clara Teile daraus. Ich konnte nicht alles verstehen, glaubte aber, an einer Stelle das Wort "underwears" herausgehört zu haben, was ich aber irgendwie so gar nicht mit Gummibärchen in einen sinnvollen Zusammenhang bringen konnte. Zu Hause gab Clara das komplette Lied vom Blatt zum besten, und wieder hörte ich das Wort. Nach gebührendem Applaus für ihren Autritt schnappte ich mir das Blatt, um mein offenbar fehlerhaftes Hörveständnis zu korrigieren und fragte Clara, ob und wo da tatsächlich "underwears" drin vorkäme. Clara: "Jahaaa, kommt es!...Daa!" - und zeigt auf das Wort: UNAWARES ("Watch them, catch them unawares,
And see them party on their holiday."). Ich gebe belustigt zu, dass ich ja immer "unDerwears" verstanden hätte, woraufhin Clara irritiert auf das Blatt schaut und genau nachliest: "un--a-wares...OOH! Achsooo! ... Ich hab aber auch immer 'underwears' gesungen!" ... und das im Schulchor! icon_lol
Hier das passende Bild von Clara dazu:
Gummibears ohne underwears

Dienstag, 14. November 2006

Viertletztes Mal

Clara - 8;3 Jahre & Chris - 4;11 Jahre
Chris erzählt mir: "Weißt du waahaas? Papa ist heute in Chino!"
Clara: "In ChinA! Papa ist in China!"
Da Chris den Namen schon so schön abgewandelt hat, interessiert mich, was er sonst noch über "Chino" weiß: "Aha! Und was ist das, Chris?"
Chris: "Na China, das ist... [an dieser Stelle denke ich, dass er das Gespräch gleich schweigend abbrechen oder aber etwas wie "China ist China" sagen wird]...na das ist ein Land, wo man arbeiten kann!" *staun*


Und nun ist es amtlich: Clara und Chris werden bestenfalls noch drei Mal von mir abgeholt werden, im Dezember nämlich. Clara hat mit mir noch immer nicht darüber geredet, obwohl ihr Umzug öfter mal Thema ist. Im Bus heute haben wir darüber gesprochen, dass ihre Mama die beiden morgen abholen wird. Da hat sie gefragt, ob ich sie jetzt immer nur noch dienstags abhole. Deshalb dachte ich, sie weiß sonst noch nichts. Aber am Abend hat ihre Mutter mir eine Mail geschrieben, dass Clara schon Bescheid weiß, aber nicht viel darüber reden möchte. Und - positiv auch für mich - sie musste Clara versprechen, dass ich weiterhin ab und zu mal abends komme, wenn die Eltern weggehen. Auf diese Weise müssen wir uns im Dezember nicht endgültig verabschieden. Ich freue mich darüber, denn ich würde schon gerne weiter mitbekommen, wie sich die beiden entwickeln, und es sind ja auch so liebe, unkomplizierte Kinder.

Dienstag, 7. November 2006

Abschied auf Raten

Clara - 8;3 Jahre & Chris - 4;11 Jahre
Habe vorhin mal auf den Kalender geschaut und ganz schockiert festgestellt, dass ich Clara und Chris nur noch ca. 6 bis max. 12 Mal abholen werde! Denn Ende des Jahres, also mit Beginn der Weihnachtsferien, ist Schluss damit. Ihre Eltern haben ein Haus gekauft, wohin sie auch in 2 Wochen ziehen werden, und wollen nun weniger arbeiten und die Kinder selbst abholen (kommt mir so bekannt vor, hatte ich das doch schon berichtet???). Damit haben sie auch schon angefangen, denn oft muss ich die beiden jetzt nur noch dienstags abholen, statt wie in den letzten fast 2 Jahren dienstags und mittwochs. Also ein scheibchenweiser Abschied. Ich glaube, die Kinder wissen noch nichts davon; ich bin sicher, Clara hätte es sonst erwähnt. Tja, beim Blick in den Kalender wurde mir jedenfalls schon etwas mulmig. Man gewöhnt sich ja mit der relativ langen Zeit auch ganz schön an die Kinder, und ich finde es auch schade, ihre Entwicklung nicht mehr weiterverfolgen zu können. Schön wäre es, wenn wir irgendwie weiterhin etwas in Kontakt bleiben könnten.

Clara kam heute nochmal auf die unverkennbaren Unterschiede zwischen Großtadt- und Landleben zu sprechen, als ich ihr erzählte, dass ich in der Nähe der Lüneburger Heide - die sie ja von ihrem Urlaub kennt - aufgewachsen bin.
Clara: "Bad Bevensen ist so eine schöne kleine Stadt! Und die Leute sind da so nett! Die sagen immer einfach so "Guten Morgen" oder "Hallo", wenn man auf die Straße geht! ... Und da ist es auch nicht so hektisch wie hier, alles ist so gemütlich, richtig schön!"
Clara ist einfach ein seeeehr sympathisches Kind icon_lol

Heute gab es seit langem mal wieder Tränen (okay, mal abgesehen von Chris' gelegentlichen Trotztränen), aber auch aus gutem Grund. Chris war im Badezimmer und fuhrwerkte sich mit dem Zahnbürstenstiel im Mund herum. Ich kam mit Clara dran vorbei und fragte ihn, was er da mache. Chris, ganz kalt: "Ich spiele!" [icon_megagrin] Clara fand das zwar auch lustig, erinnerte ihn dann aber an den für ihn noch ausstehenden Nachtisch (der immer ganz wichtig ist). Chris stob sofort ganz aufgeregt hoch, schmiss die Zahnbürste weg und wollte sich die Hände hastig abtrocknen. Clara und ich standen noch in der Badezimmertür, die Handtücher hängen innen an der Tür. Chris war ganz wild und haute die Tür von innen, um an die Handtücher zu kommen, etwas zu ungestüm zu - und leider, leider hatte Clara ihre Finger offenbar im Türrahmen gehabt. Aua! Die Tür hat richtig geknallt und Clara natürlich laut geweint.icon_frown Ich kann mich gut an die Art Schmerz erinnern, die Quetschungen verursachen, und sie tat mir so leid. Chris hatte das natürlich nicht absichtlich getan, und ihm war es auch sichtlich unangenehm. Bevor ich allerdings eine Chance hatte, Clara zu trösten, kam schon ihre Mama nach Hause, die das dann übernahm. Chris hat auf ihre Frage, was passiert sei, auch gleich zugegeben: "I did it!". Clara hat sich dann bald beruhigt, aber ihre Finger waren blau und geschwollen. Trotzdem konnte sie mir, schon wieder ganz tapfer, noch Tschüß sagen, wobei sie sich noch eine Trostumarmung abholen wollte. icon_knuddel

Dienstag, 24. Oktober 2006

Happy Birthday...

Clara - 8,2 Jahre & Chris - 4,11 Jahre
...hat mir Clara gesungen, nachdem wir zu Hause angekommen waren und uns auf ihren Befehl hin auf dem Sofa versammelt hatten. Und dann gab's das Geschenk icon_party Sehr schön verpackt und beschriftet, hat es auch Chris erneut begeistert, der sich an mein Ohr warf und aufgeregt flüsterte "Da ist eine Ente drin!". Clara hasst es, wenn Chris Überraschungen vorher verrät, und er tut das oft, aber heute hat sie sich am Riemen gerissen und nur angemerkt, dass ich ja nicht wüsste, was für eine Ente es sei. Auch Auspacken durfte ich nicht alleine: "Zusammen auspacken!" forderte Chris. Ich glaube, ich habe das Geschenkpapier nichtmal berührt icon_razz Und da war sie dann schon, die ENTE, oder besser gesagt, der superflauschige ERPEL:
erpel
Enten sind meine Leidenschaft, und Clara weiß spätestens seit ihrem Besuch bei mir, dass ich Enten in aller Form sammele - war wohl nicht zu übersehen icon_headstand Nun hat sie also dadurch gleich das perfekte Geburtstagsgeschenk für mich gefunden icon_biggrin

Später, als ich mit Clara ihre Mathehausaufgaben erledigt habe (wobei sie eigentlich konzentrierter ist, wenn ich nicht daneben sitze, aber sie besteht immer drauf), hat Chris sich fast eine Stunde lang mit dem Zerschneiden von Papierblättern zu unzähligen Schnipseln beschäftigt, was Clara schließlich zuerst entdeckte und Chris empört zurecht wies: "Was machst DUUUUU denn da???!!! Oh nein! Das ist doch Papierverschwendung!" Ich wollte schon einstimmen, dann jedoch fiel mir ein, dass die Aktion sicher für Chris ihren Sinn gehabt hat und demnach nicht als Verschwendung (oder nicht ausschließlich) bezeichnet werden konnte. Ich habe dann auch versucht, meine Geddanken Clara zu verdeutlichen, von wegen, dass Chris ja noch klein sei und das Schneidenlernen mit der Schere für ihn gerade sehr wichtig sei und das Papier deshalb nicht verschwendet wird, sondern für einen guten Zweck herhält. Und dass ich ja auch Claras erste Schreibversuche, die pro Wort auch schon mal ein halbes Blatt einnehmen konnten, auch nicht als "Papierverschwendung" abqualifizert hätte, nur weil ich selbst schon besser und effizienter das vorhandene Papier nutzen könne. Ich glaube, sie hat das (kindgerechter formuliert als zuvor icon_razz) schon kapiert. Kurz danach verteilte Chris allerdings die Schnipselchen in der ganzen Wohnung, so dass ich doch noch eingreifen musste, aber als ich später in der Küche war, hörte ich ihn mit sich selbst reden: "Leo und Justin werden morgen staunen, dass ich wohl viel mehr Schnipsel habe als die!", während er die Teilchen in seinem Kindergartenrucksack verstaute. Wie es aussieht, war Chris' Ehrgeiz der tiefere Sinn hinter der Kleinschneiderei. Der lässt nichts auf sich sitzen icon_lol.

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Malin (Gast) - Fr, 24. Okt, 22:18
ja, das wäre auch meine...
herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles...
mandy (Gast) - Fr, 24. Okt, 21:35
Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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