Montag, 12. Februar 2007

Ver-...

Emma - 3;4 Jahre & Paul - 1;1 Jahre
Ver-bessert:Die Situation mit Emmas Abholung aus dem Kindergarten. Heute hat sie nicht rumgeheult, dass ich sie mitnehmen wollte. Sehr bereitwillig hat sie ihre momentane Beschäftigung aufgegeben, ihren Krimskrams zusammengesucht, sich angezogen und weg waren wir!
Ver-fahren:
Der Busfahrer. Statt rechts abzubiegen, ging es geradeaus weiter. Kein Wunder, hat er sich doch angeregt mit einem neben ihm stehenden weiteren Busfahrer unterhalten. Was steht nochmal auf den Schildern? Achja, "Bitte den Fahrer während der Fahrt nicht ansprechen." Nach lautstarkem Passagierprotest hat er gewendet, so dass wir doch noch an unserer gewohnten Haltestelle aussteigen konnten (aber mal wieder festgestellt, dass es gut ist, immer einen Stadtplan dabei zu haben - hätten wir woanders aussteigen müssen, hätte ich dessen bedurft, um einen Alternativweg zu Pauls Tagesmutter ausmachen zu können).
Ver-dattert:
Paul, der bei jedem Türklingeln bei seiner TaMu in Panik ausbricht, dann feststellt, dass es doch nur seine Leute sind - und wenn es dann auch noch ich bin, bleibt ein leicht verdatterter Gesichtsausdruck. Aber wieder ohne Probleme mitgekommen und im Kinderwagen vor lauter Müdigkeit nur glasig vor sich hingestarrt. Ich habe öfter mal um die Ecke geschaut, ob er nicht vielleicht doch eingeschlafen ist, aber stets waren die Äuglein weit geöffnet und ins Nichts blickend. Paul ist im Gegensatz zu Emma früher kein Kinderwagenschläfer.
Ver-spielt:
Emma. Konnte sich heute doch schon besser allein beschäftigen, so, wie ich es eigentlich auch kenne aus Erzählungen über sie. Langsam gewöhnt sie sich wohl dran, dass ich bei so häufigem, ausgedehnten Zusammensein nicht immerzu ihren Privatanimateur mimen kann. Erstmal wollte sie wieder - wie letztes Mal - mit der Knete bauen, die ich mitgebracht hatte (puh, gut, dass ich sie nochmal eingepackt hatte!), dann hat sie recht konzentriert ein paar Puzzles gemacht, mit diesen Magnetstäben und -Kugeln gebaut, und später, nach einer kurzen Quengelphase (offenbar immer kurz vor 18 Uhr soweit - der Zeitpunkt, zu dem auch eigentlich meine Ablösung ankommen sollte icon_muede), mit der Holzeisenbahn gespielt.
Ver-rückt:
Von seinem Platz, jedes einzelne Teilchen im Kinderzimmer nachdem Paul es in den kleinen Fingern hatte. Vielleicht hat ein chaotisches Kinderzimmer doch nicht nur Nachteile...: Paul findet absolut immer irgendetwas, das ihn interessiert und das er inspizieren möchte. Langeweile gibt es für ihn noch nicht.
Ver-spätet:
Emmas und Pauls Vater. 40 Minuten. Ich hasse das. Die Kinder werden spätestens um 18 Uhr unwirsch, weil müde und abendbrothungrig, können nicht mehr spielen und merken das auch selbst. Alles, was über 18 Uhr hinausgeht, ist für mich anstrengender als alle Stunden vorher, vor allem, wenn Emma schon fragt, wann Papa endlich kommt, ich ihr sage, dass er in ein paar Minuten schon da ist und diese Minuten zu mehr als halben Stunden werden (letzte Woche ja auch schon). Naja, noch zwei, drei Mal werde ich das tolerieren (obwohl er glaube ich heute schon gemerkt hat, dass es mir nicht passt), aber dann nochmal ansprechen.
Ver-tig icon_razz:
Ich, wenn ich endlich zu Hause bin. Und auch meine jeweiligen Klamotten, weil sowohl Emma als auch Paul sabbern wie die Weltmeister, und man zusätzlich in der Wohnung leider nie weiß, wo man sich gerade reinsetzt...icon_no

Ich hab's getan...

Lukas - 3;4 Jahre
...und einer Familie abgesagt icon_ducken. Nein, nicht für einen Tag oder sowas Harmloses, sondern generell und mit sofortiger Wirkung. Obwohl, letzteres ist wohl noch diskutierbar.
Es handelt sich um Lukas' Familie. Wer öfter hier mitliest, weiß, dass ich dort seit Sommer ca. 1 bis 4 Mal im Monat, stets an Wochenenden, war, mit einer zweimonatigen Pause im September und Oktober (hatten mich "vergessen" icon_karte_gelb). Nun, vielleicht kann man meinen Beiträgen auch entnehmen, dass ich nicht gerade immer restlos begeistert war; als Hauptgrund habe ich zwar angegeben - auch vor mir selbst - dass mein Zeitplan aufgrund meiner Hauptarbeit zukünftig zu knapp ausfallen würde, wenn ich wochenends auch noch unterwegs wäre. Aber so ganz stimmt das eigentlich nicht, wenn ich ehrlich drüber nachdenke. Zum einen hatte ich keine Anfahrtswege, zum anderen handelte es sich immer nur um 2 Stunden. Es muss also noch etwas anderes im Spiel sein, dass ich mich dieser "Stelle" entledigen wollte. Zum einen eine momentane generelle Stress-Situation, die sich aber sicher auch mal wieder beruhigen würde; zum anderen, ja, doch, die Familie selbst. Ich wurde mit ihnen irgendwie nie so richtig "warm". Die Mutter fand ich eigentlich sehr nett, nur leider war immer nur der Vater da, wenn ich kam. Und mit "da" meine ich auch "da": er war die ganze Zeit, immer, im Nebenzimmer. Ich denke, nicht aus Vorsicht oder Misstrauen, aber er hat halt zu Hause arbeiten wollen, während ich seinen Sohn beschäftige. Normalerweise macht mir sowas auch fast nichts aus, denn normalerweise verbringt man ja auch eine gewisse Zeit mit einem Kind außer Haus, auf dem Spielplatz, spazieren gehen usw.. Aber genau das haben - durften - wir nie machen. Irgendwann ganz zu Anfang habe ich mal Anstalten gemacht, mit Lukas auf den Spielplatz gehen zu wollen (super-Sommerwetter), aber damit war der Vater gar nicht einverstanden (Ihr erinnert Euch vielleicht). Danach habe ich es einfach nicht mehr versucht. Ich finde, sobald er dann genug Vertrauen in mich gefasst hätte, hätte er drauf zurückkommen können, lag ja schließlich an ihm. Nungut, also haben wir uns immer zwei Stunden lang in Lukas' Zimmer "vergnügt". Lukas hat es offenbar Spaß gemacht, obwohl er immer eher schnell mit einer Beschäftigung fertig war und ich mir was Neues einfallen lassen musste (was weder in zwei Stunden noch innerhalb eines kleinen Raumes so einfach war), weil er sonst auch quengelig wurde. Insgesamt habe ich mich also eher nicht so wohl gefühlt und es war immer ziemliche Überwindung dabei, zu ihnen zu gehen. Das wiederum heißt, das Zeitmangelargument hat tüchtig Verstärkung durch das Motivationsargument icon_blush. Ich stelle mir z.B. vor, wenn es sich um eine lockerere Familie gehandelt hätte, wo ich wirklich auch abgesehen vom Finanziellen etwas davon gehabt hätte, dort hinzugehen, weil es mir mit dem Kind richtig viel Spaß gemacht hätte (veilleicht sogar schon, wenn das Kind nur jünger gewesen wäre; ich muss ja zugeben, dass die ganz Kleinen mich noch mehr faszinieren), dann hätte ich sicher die zeitlichen Einbußen weiterhin in Kauf genommen. Da die Teilzeit-Minis ja nur eine Nebenbeschäftigung für mich sind, finde ich es nicht schlimm, wenn ich auch nach Lust und Laune und Freude an der Sache entscheide, was ich machen will und was nicht und nicht nach dem Motto: wer hat schon Spaß an seiner Arbeit.
Naja, langer Rede kurzer Sinn: ich habe gestern abgesagt (mit Zeitmangelargument und kurzer Anmerkung, dass es sich für mich auch damals bei der Besprechung nicht so angehört hatte, als bräuchten sie mich hauptsächlich an Wochenendtagen, sondern eher mal abends - was bisher noch gar nicht der Fall war!), sie haben mir gratuliert (zu meiner "Vollzeitarbeit"), finden es aber sehr schade, dass "du zukünftig nicht mehr kommen kannst. [Lukas] hat sich immer so sehr auf dich gefreut." icon_nixweiss Und sie wollen wissen, ob die Termine für kommendes Wochenende noch Bestand haben - ich weiß es ehrlich gesagt nicht!

Freitag, 9. Februar 2007

Kistenspiele

Marie - 2;1 Jahre
Ich mag das Wetter nicht. Ich gehe sooo gerne raus mit den Minis, aber ich mag mich draußen auch nicht dauernd über kaltes, nasses Zeug im Gesicht aufregen und dann doch nur schnell wieder nach Hause wollen! Also sind Marie und ich heute mal wieder dringeblieben. Noch kann Marie sich ja ganz gut alleine eine Beschäftigung suchen (wobei ich dann natürlich mitspiele) und fragt noch nicht "Was soll ich spielen?". Erstmal haben wir ein paar Minipuzzles aus einem Buch gemacht, aber dazu hatte sie heute nicht so die Lust. Dann hat sie ihre Riesenduplo- und Playmobilrollkiste für sich entdeckt und die restlichen zweieinhalb Stunden damit verbracht. Zunächst zum Bauen (geplant war ein kleiner Zoo, dann waren Marie aber die Zuschauer (?) am wichtigsten und sie hat fast alle Menschenfiguren, die sie finden konnte, auf jeweils ein Klötzchen gesetzt und rundumgestellt; fielen sie um, weil Marie versehentlich mit den Füßen dranstieß, wurden alle geduldigst repositioniert.), dann zum Reinsetzen und darin rumrollen lassen (von wem wohl icon_yes).
Eine Liederkassette haben wir dabei rauf- und runtergehört, und langsam fängt Marie auch an mitzusingen.
Beim Wickeln haben wir uns darüber unterhalten, dass der Wickeltisch ja bald zu klein für sie ist, da sie mit dem Kopf im Sitzen schon an die Deckenschräge stößt. Da ich gerade heute zum ersten Mal ein Töpfchen im Badezimmer registriert hatte (hatte mich schon öfter mal gefragt, ob sie sowas wohl noch nicht hat), habe ich gleich mal angefragt, ob sie denn dann nicht bald lieber mal aufs Töpfchen gehen wird. Antwort: "Nö-hööö!" [empört bis trotzig-ablehnend; wahrscheinlich hat sie mich so verstanden, dass ich sie jetzt sofort dazu bewegen wollen würde. War aber eh schon zu spät.] Nunja, wohl noch kein Interesse vorhanden, dachte ich. Aber kurz darauf, beim Weiterspielen mit der unerschöpflichen Duplo&Co.-Box, fanden wir darin eine Toilette, die Marie als "Topf" bezeichnete und mit der sie gleich ein Badezimmer bauen wollte. Die Badewanne sah sie als Waschbecken an und forderte von den Menschenfiguren nach der Toilettenbenutzung "Hände waschen!". Die Minitoilette hat keinen Deckel, aber eine Brille zum Hochklappen. Marie hat diese wohl zum Deckel erklärt und die Figuren mussten dann sozusagen auf dem kalten Porzellan Platz nehmen. So richtig hat sie das System wohl noch nicht durchschaut, aber immerhin: es ist doch Interesse vorhanden! Sie weiß auch, was die Leute dort zu tun haben (die Figuren mussten dann alle "A-A" und "Pipi" und das Spülen nicht vergessen!), also vielleicht möchte sie die Sache bald selbst ausprobieren.

Mittwoch, 7. Februar 2007

Versuchen kann man's ja mal, dachte sich Hanna

Hanna - 1;1 Jahre
Okay, immerhin hat Hanna nicht sofort bei meinem Anblick gebrüllt. Dann hat sie wohl also dankenswerterweise kein "Malin-Trauma" entwickelt, als sie beim letzten Mal eine halbe Stunde lang nicht gerade glücklich über die Abwesenheit ihrer Mama mit mir ausharren musste(Aber echt, das hätte auch sein können! Hatte ich schonmal bei Leon, der sich sowieso von niemandem außer Mama, daher auch nicht von mir, ins Bett bringen ließ, mit etwa 1;5 Jahren, wir es aber doch mal versucht haben. Eine Stunde hat er dauergebrüllt und gestrampelt, sobald wir auch nur in die Nähe seines Zimmers kamen. In der darauffolgenden Woche wollte er dann auch nachmittags nichts von mir wissen - als ob ich was dafür könnte, wenn er sich selbst den Abend verdirbt icon_warn. Zur nächsten Woche hin hatte er es dann aber vergessen.). Aber: sobald Hanna spitz hatte, dass sie angezogen werden sollte, um mit mir (allein, hat sie wohl geschlussfolgert icon_megagrin) spazieren zu gehen, war intensiver Protest angesagt. Sehr angestrengt und mit bösem Blick teilte sie uns ihre Meinung dazu mit (sehr niedliche Mimik hat die Hanna übrigens drauf). Von ihrer Mama wurde sie damit allerdings nicht wirklich ernst genommen, und siehe da: kaum gab es was Interessantes und Aussichtsvolles in die Finger, war Frieden zwischen uns und wir konnten uns auf den Weg zum Ententeich machen. Dort haben wir uns recht nett unterhalten ("nagnag") und das mitgebrachte Brot schwesterlich mit den anwesenden Enten geteilt. Auf dem Rückweg fand ich, dass das Brot bei Hanna sicher besser rutscht, wenn sie mal einen Schluck zu trinken bekommt, gab ihr die Milchflasche und wartete vergebens, dass ihre Zähnchen diese wieder freigaben - es wurde genuckelt bis zum Einschlafen.
Nach dem Aufwachen zu Hause haben wir noch in ihrem Zimmer gespielt und eigentlich erstmals hat Hanna nicht alle 2 Minuten nachgesehen, ob Mama noch da ist. Nun, vielleicht stehen die Zeichen gut für ein baldiges Ende der Eingewöhnung. Oder Hanna hatte einen guten Tag.

Dienstag, 6. Februar 2007

Céline mal wieder!

Céline - 1;4 Jahre
Céline erinnert mich immer wieder daran, weshalb ich mir auch eigene Kinder wünsche - wenn ich dahingehend gerade mal wieder etwas weniger enthusiastisch bin, weil mit den Minis nicht alles so rund läuft. Die ist einfach ein klasse Kind icon_megagrin. Naja, vielleicht spricht aus mir hier auch nur die Freude, sie nach 3 Monaten mal wieder zu sehen. Heute habe ich sie mit ihrer Mutter zusammen aus ihrem Kinderladen abgeholt, weil ich das übernächste Woche machen werde, und sie sich ja nun erstmal wieder an mich erinnern muss. Das konnte sie auch ganz offenbar noch, guckte mích unverwandt an und in ihrem Köpfchen ging wohl so einiges voricon_light. Sie war dann auch gar nicht fremd, sondern sehr zutraulich, hat sich gerne von mir tragen lassen, zu Hause den Clown für mich gemacht und sich zum Bücher gucken auf meinen Schoß gesetzt ohne Berührungsängste. Mama war aber auch in der Wohnung. Céline läuft jetzt, brabbelt eine Menge vor sich hin, aber so recht rauszuhören ist noch nichts außer "Papa". Allerdings wächst sie ja zweisprachig auf, vielleicht dauert es da länger, bis sie genug Sprachelemente aus beiden Sprachen in sich aufgesogen hat, um mit dem Reproduzieren zu beginnen. Sie kann aber schon "ja" und "nein" durch Kopfbewegungen ausdrücken, was ja enorm hilfreich ist im Umgang mit Kleinkindern. Ansonsten kann sie mit dem Löffel alleine essen (natürlich nicht ohne angemessene Sauerei) und will sich selbst Hosen und Schuhe anziehen, was noch nicht klappt. Tja, und was sonst entwicklungsmäßig bei Céline abgeht, werde ich dann nächsten Dienstag weiterverfolgen!

Montag, 5. Februar 2007

Quittung?

Emma - 3;4 Jahre & Paul - 1;1 Jahre
Heute stand dann das erste Mal Emma und Paul alleine abholen auf meinem Programm. Vorher hatte ich mir einige Gedanken gemacht, wie es klappen würde - allerdings aus den falschen Gründen, wie sich herausstellte! Ich hatte zwar damit gerechnet, dass Paul nicht begeistert sein würde, sich nach seinem "harten Tag" bei der Tagesmutter (er weint morgens noch immer beim Abgeben) nicht endlich in Mamas sichere Arme fallen lassen und beknuddeln und an Ort und Stelle verköstigen lassen zu können. Nicht auf meiner Rechnung stand Emma die mich seit fast 2,5 Jahren kennt und bisher vor Freude nicht zu halten war, wenn bei ihnen zu Hause mein Name im Zusammenhang mit ihrer Betreuung fiel, die bereits als Einjährige hoffnunsgvoll "Mali" vorschlug, wenn sie eigentlich zu ihrer Tagesmutter sollte, die mich mit Beschlag belegte, wenn ich bei ihnen war. Aber genau diese Emma war ganz und gar überhaupt nicht erfreut, mich heute in ihrer Kita zu sehen icon_no. Das heißt, zunächst mal grinste sie mich an, schob aber auf meinen Vorschlag, jetzt mal nach Hause zu gehen, eine Schippe und fing erstmal an zu heulen. Ihre Gründe für diesen Ausbruch waren deshalb schon rein akustisch schwer zu verstehen, zuerst hörte ich noch etwas wie "Mama soll kommen" raus, kurz danach ging es aber plötzlich nur noch darum, ihre beste (ähm, einzige) Kindergartenfreundin mit nach Hause nehmen zu wollen. Auch hat sie irgendwas vom Tag erzählt, der nicht so toll gewesen sein soll, weil Robert (?) irgendwas Böses mit ihr gemacht hat. Also kurz und knapp: man weiß es nicht, und sie selbst am allerwenigsten icon_razz. Schließlich bekam ihre Freundin von der Erzieherin die Erlaubnis, mit in die Garderobe zu kommen und Emma danach aus der Tür schubsen zu dürfen (so ein Ritual in der Kita, mit dem die Kinder ihre Eltern aktiv verabschieden können). Das beruhigte Emma zwar etwas, aber weinerlich blieb sie. Draußen ging es gleich weiter: sie wolle nicht laufen, schluchzschluchz, Arme hochstreck. Nagut, vielleicht hilft ein bisschen Körperkontakt, also habe ich ihr erklärt, dass ich sie bis zum Bus trage, dann der Bus uns beide trägt und sie danach aber bis zu Pauls TaMu laufen müsse, weil sie schon zu schwer für mich sei. Im Bus schaute Emma schweigend aus dem Fenster, auf dem Weg zu Paul gab sie aber immerhin schon wieder den einen oder anderen Kommentar ab, wenn auch mit hängendem Kopf und arg schlurfig laufend. Ich habe sie erstmal in Ruhe gelassen. So kam also alles genau umgekehrt als das, was ich erwartet hatte: Emma taute erst wieder vollständig auf, als sie Pauls ansichtig und von ihm geknuddelt wurde, und der Tag war gerettet. Ich hatte eher vermutet, dass es für Paul eine große Hilfe sein würde, neben mir, die er ja im Prinzip erst seit gestern kennt, seine Emma zu sehen, und nun brauchte Emma ihn offenbar auch mindestens ebenso dringend. Paul selbst zeigte keinerlei Abneigungszeichen, inspizierte mich nur gründlich und befand wohl, dass es sicher sei, sich zu meinen Gunsten von seiner Tagesmutter zu verabschieden. Der Heimweg verlief dann friedlich, Emma durfte endlich sitzen (auf Pauls Kinderwagen) und war auch wieder fröhlich.
Ich komme nicht umhin, mir Gedanken zu machen, ob ich heute sozusagen die Quittung dafür erhalten habe, dass ich mich gestern nicht ausgiebig mit Emma beschäftigen konnte/wollte, jedenfalls nicht so intensiv, wie sie sich das vorgestellt hatte und wie sie es kennt, wenn ich zu ihr komme. Die Enttäuschung oder vielleicht auch Verunsicherung und möglicherweise auch Langeweile war wohl groß, denn alleine zu spielen sieht sie ja gar nicht ein, wenn doch jemand da ist, der nicht gerade aufräumen, telefonieren oder den kleinen Bruder stillen muss. Nach dieser Erfahrung erschien ihr wohl das Zusammensein mit mir nicht attraktiv genug, um dafür auf Mama klaglos zu verzichten. Allerdings hat Emma sowieso gerade eine anhängliche Phase und weint nun auch wieder, wenn sie morgens im Kiga abgeliefert wird. Ihr Vater nannte sie heute abend nach meiner Erzählung über ihr Verhalten auch "theatralisch" - nunja, einen gewissen Sinn fürs Drama kann man ihr nicht absprechen icon_wink. Aber es steckt bestimmt auch etwas dahinter. Eben das, was ich gerade vermutete (dafür spricht, dass sie sich einen adäquateren Spielkameraden mit nach Hause nehmen wollte), oder es ist einfach wirklich noch sehr lange für eine Dreijährige, ihre Mama von morgens früh (wenn sie überhaupt schon wach war als Mama ging) bis abends spät nicht zu sehen, noch dazu nach einem anstrengenden Tag mit vielen anderen Kindern, die sie sicher nicht mit Samthandschuhen anfassen, wie sie es von zu Hause gewöhnt ist. Da kann die Enttäuschung schonmal groß sein, wenn man dann noch länger auf den sicheren Hafen warten muss. Vielleicht hat sie zwischendurch auch vergessen, dass nicht Mama kommen würde sondern ich und war dann enttäuscht. Ganz ähnlich war es vor zwei Jahren mit Chris, der damals ebenfalls gerade 3 Jahre alt war und damit klarkommen musste, nicht mehr von seiner Mutter abgeholt zu werden (allerdings jeden Tag, von zwei Babysittern im Wechsel). An einem Tag relativ zu Anfang hat er auch einen Riesenaufstand gemacht und wollte eigentlich gar nicht nach Hause gehen. Zumindest hat er es damals auf diese Begründung projiziert: er wolle noch weiterspielen, aber im Grunde war es sicher die neue, ungewohnte Situation - gerade für "Rituale-Chris" (aber das wusste ich ja damals auch noch nicht), die ihn aus dem Konzept gebracht hat. Danach haben wir es dann für ein paar Wochen gut sein lassen und ich habe nur Clara abgeholt, die nicht so lange in der Schule bleiben konnte wie Chris in der Kita. Er wurde dann später von seiner Mutter geholt und hat zu Hause noch etwas mit uns gespielt, um mich auch besser kennenlernen zu können. Danach hat es dann wunderbar geklappt, die schwierige Phase war vorübergegangen. Entkrampfung durch Distanz ist also gar nicht mal das Schlechteste. Aber was Emma angeht, werden wir erstmal schauen, wie es nächsten Montag läuft. Immerhin habe ich mir heute mit ihr dann besondere Mühe gegeben, mich viel ihr gewidmet und mir Spiele ausgedacht und sie zum Lachen gebracht. Ich denke, sie hat das schon gemerkt, also hoffentlich findet sie Montag die Aussicht, sich mit mir die Zeit vertreiben zu müssen, bis immerhin Papa kommt, nicht mehr ganz so traurig!
Um Paul jedenfalls brauchte ich mir keine Sorgen zu machen; der hat schön zwischen uns rumgewurschtelt, keine besondere Bevorzugung verlangt, war vollauf mit Klettern, Sortieren und Essen beschäftigt, kam auf den Schoß gekrabbelt, wenn er Nähe brauchte, lachte und zeigte keine wahrnehmbare Sehnsucht nach Mama. Nunja, das ist bestimmt keine Dauergarantie in seinem entwicklungsträchtigen Alter, sicher wird er auch in Phasen kommen, wo er sich Mama dringend als Abholerin herbeischreien möchte - vielleicht schon nächste Woche, wenn er nicht mehr wie noch heute vor lauter Staunen ganz sprachlos ob der Fremdabholung ist icon_look.

Sonntag, 4. Februar 2007

Herausforderung - für alle drei

Emma - 3;4 Jahre & Paul - 1;1 Jahre
Ich schaue gerade bewundernd zu allen Eltern auf (bzw. zu dem Elternteil, der den größten Teil des Tages mit den Kindern zu Hause verbringt). Aber auch ein bisschen unverständig. Mir wäre es definitv zu knapp, das zweite Kind schon zwei Jahre nach dem ersten zu bekommen. Habe ich heute mal so festgestellt. Ich war bei Emma und Paul, nur einen Nachmittag, aber am Ende war ich fix und fertig. Das macht ja nichts weiter, bin ja nur der Babysitter und habe ja immer die Aussicht, in überschaubaren Zeiträumen wieder alleine zu sein, und kann mich lange erholen, bevor ich mich den nächsten Minis stelle. Und gerade deshalb macht es mir ja auch so viel Spaß. Aber ich frage mich, wie Mütter (meist sind es ja wohl die) das Tag für Tag für Tag schaffen, ohne durchzudrehen vor lauter Selbstaufgabe - ich schaffe es ja kaum, mal zwischendurch etwas zu trinken oder zu essen. Hauptsächlich denke ich jetzt an die mit mindestens zwei Kindern. Emma und Paul sind 2 Jahre auseinander, ebenso Moritz und Lotta. Marie und ihr Geschwisterchen in spe werden 2,5 Jahre auseinander sein, Clara und Chris ca. drei Jahre. Sogar die kamen mir noch knapp vor und es war früher, als Chris gerade 3 Jahre alt war, auch oft anstrengend, mit den beiden den relativ langen Nachhauseweg von Kita und Schule zu schaffen, ohne dass einer von uns dreien die Nerven verlor icon_muede. Mit Moritz und Lotta war ich ja meistens nur abends ein, zwei Stunden zusammen, bis auf ein Wochenende, das wir komplett gemeinsam und teilweise im Zoo verbrachten - danach war ich auch geschlaucht. Drei- und Vierjährige sind einfach zu anspruchsvoll, was Aufmerksamkeitsbedürfnis und Durchsetzungswillen angeht, während ihre kleinen Geschwister gerade das Laufen und Klettern und ihren eigenen Willen entdecken und permanent beobachtet werden müssen. Ich kann mir nur denken, dass man als Eltern ja langsam in die Sache reinwächst, während man als Betreuer vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Von jetzt auf gleich muss ich z.B. nun meine Aufmerksamkeit zwischen Emma und Paul aufteilen und fühle mich dabei oft zerrissen und unzufrieden, weil ich keinem gerecht werde - ganz zu schweigen von Emma, die nun auch schnell lernen muss, dass ich nicht ihr Privatanimateur bin. Das kommt daher, dass ich erst jetzt, wo Paul im Vergleich zu einem Säugling ja schon dauerhaft eine Menge Aufmerksamkeit und "Aufpassen" braucht und auch den ganzen Nachmittag wach ist, auf beide zusammen aufpasse. Von 0 auf Hundert sozusagen. Weder ich noch Emma hatten die Zeit, die sie wahrscheinlich mit ihren Eltern hatte, uns an die Notwendigkeit zu gewöhnen, dass nun auch von mir noch ein anderes Kind versorgt und "bespielt", zumindest beachtet, werden will. Emma kennt mich, seit sie selbst in Pauls Alter war, eben nur als Spielkameradin, die den ganzen Nachmittag nichts anderes zu tun hat, als mit ihr die schönsten Sachen zu spielen und zu unternehmen. Nun ist ihr ihre Enttäuschung deutlich anzusehen. Heute war es ja dann das erste Mal, dass wir wirklich nur zu dritt einen ganzen Nachmittag verbracht haben, und Emma konnte nur schlecht mit der Situation umgehen. Ich musste mich natürlich zunächst Paul widmen, damit er sieht, dass jemand für ihn da ist, wenn seine Eltern weggehen, ich musste also für ihn besonders präsent und wahrnehmbar sein. Das klappte auch ganz ohne Probleme; zwar hat sich seine Mutter als erstes verabschiedet, weil er sich von ihr nur ganz schwer trennt, während er noch bei Papa war, aber sobald sie aus der Tür war, zog sich auch der Papa zurück und Paul fand das ganz okay (was auch den ganzen Tag so blieb). Emma, die normalerweise bekannt dafür ist, dass sie auch schon ganz schön ausdauernd und kreativ alleine spielen kann, wusste nun gar nichts mit sich und uns anzufangen. Sie wollte mit mir spielen, ich war aber wie gesagt mehr Paul zugewandt, damit er sich erstens nicht verlassen fühlt und sich dann an Mama erinnert icon_wuah und zweitens, damit er sich nicht bei seinen zahlreichen Kletteraktionen (und im Chaos des Kinderzimmers icon_sauer) wehtut und unberuhigbar wird. Nach einiger Zeit hat sich die Sache etwas entspannt, als ich sicher war, dass Paul nicht einfach in Verzweiflung ausbrechen würde - dafür war er auch einfach viel zu beschäftigt. Aber Emma wurde immer schriller und nerviger und fing an, Paul nachzuahmen: Sachen durch die Gegend schmeißen, mit Löffeln etc. auf Dinge klopfen, halt so typische "Babyspiele". Dabei tat sie mir richtig leid, denn es war ja offensichtlich, dass sie glaubte, mit solchen Paul-Tätigkeiten mehr Aufmerksamkeit von mir zu bekommen. Schließlich haben wir uns nach einem Snack (auch hier wollte Emma von Pauls Obstbrei) auf den Weg zum Spielplatz gemacht. Dort wäre es für mich sicher ziemlich entspannt zugegangen, wenn ich denn gewusst hätte, wo Pauls Matschhose und Gummischuhüberzieher sich in der nicht gerade übersichtlich aufgeräumten Wohnung befinden. Da das nicht der Fall war, musste ich ihn auf dem Spielplatz die meiste Zeit herumschleppen, weil der Sand zu nass zum Krabbeln und seine Stoffschuhe (hat noch keine festen) nicht geeignet zum an-der-Hand-Rumlaufen waren. Naja, wenigstens Emma war sich selbst genug, indem sie die ganze Zeit schaukelte und einer fangenspielenden Familie fasziniert zusah. Aber natürlich hat sie von mir auch einiges an Lob eingeheimst, dafür dass sie sich schon selbst Anschwung geben kann. Überhaupt habe ich versucht, Emma für alles zu loben, was sie richtig und alleine macht, denn in Hinblick auf unseren ab morgen regelmäßigen Montagstermin soll sie natürlich möglichst unkompliziert sein - da hilft es schon enorm, wenn sie sich alleine an- und auszieht und ihre Sachen weghängt, oder ohne zu murren die Treppe alleine hochgeht, oder mir mal etwas Runtergefallenes hochhebt, wenn ich Paul auf dem Arm habe. Dafür hat sie natürlich auch viel positive Aufmerksamkeit verdient(Man muss dazu wissen: bisher hatte sie bei mir immer eine "Extrawurst" bekommen - "Malin soll mich die Treppe hochtragen." - "Du sollst mir die Schuhe ausziehen." usw.. Das war immer ein Teil von Emmas Art, ihre Zuneigung zu zeigen, wenn ich alles für sie tun sollte, was sonst Mama getan hat.). Ich bin gespannt, wie wir es morgen hinkriegen. Ich hoffe, dass ich es schaffe, meine Augen auch mal etwas dauerhafter von Paul zu entfernen - denn er spielt zur Zeit schön alleine neben uns - und mich Emma zu widmen. Ich sehe schon ein, dass es ansonsten auch meine eigene Schuld ist, wenn Emma "unerträglich" und aufgedreht wird. Und hier am Ende kann ich es nur wiederholen: Respekt allen Menschen, die jeden Tag nicht nur zwischen Alltagsaufgaben und Kind, sondern auch noch zwischen Kind und Kind hin- und hergerissen sind und trotzdem meistens Freude daran haben und mit niemandem tauschen möchten!

Freitag, 2. Februar 2007

Kurze Notiz

Emma - 3;4 Jahre & Paul - 1;1 Jahre
Der Vollständigkeit halber. Heute mal wieder Emma von der Kita abgeholt. Ursprünglich war geplant, dass ich sie seit September jeden Montag abhole, aber ab Oktober hatte sich der Plan schon wieder geändert icon_rolleyes. Bei der Familie habe ich immer das Gefühl, total verplant zu werden (ich kriege jetzt schon alle möglichen Änderungen ab März, im April und ab August mitgeteilt, damit ich beizeiten auch ja keine Ausflüchte mehr habe icon_warn) - unangenehm, obwohl ich sie alle gerne mag und auch am längsten von allen Teilzeit-Mini-Familien kenne. Weil Paul sich erstmal in Ruhe an seine Tagesmutter Nr. 2 gewöhnen sollte und immer einen ziemlichen Aufstand gemacht hat, brauchte ich dann Emma montags nicht mehr abzuholen, weil ihr Vater ja sowieso los musste, um Paul zu holen. Aber nun, ab Februar also, soll ich ran. Heute haben wir daher Paul zusammen von seiner Tagesmutter abgeholt, nachdem ich Emma aus der Kita eingesammelt hatte (mit Roller, im vollen Bus, sehr doof; Emma wollte sowieso nur ungefähr 20m fahren, danach musste ich das Teil tragen). Jetzt weiß ich also, wo ich Paul ab Montag finde - nur ob er mit mir mitkommen möchte, ist noch eine andere Frage. Zwar haben wir heute zu Hause bei ihnen noch schön zu dritt gespielt und er hatte auch kein Bedürfnis nach Mama, aber ich bin nicht sicher, ob er mich überhaupt richtig wahrgenommen hat, da er natürlich mit Emma immer voll beschäftigt ist. Wir werden am Sonntag mal testen, ob er alleine (naja, mit Emma) bei mir bleibt, wenn die Eltern weggehen.

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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mandy (Gast) - Fr, 24. Okt, 21:35
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Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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