Samstag, 27. Mai 2006

Schlaues Köpfchen

Emma - 2,7 Jahre & Paul - 0,4 Jahre
Bei Emma und Paul heute nachmittag ging es gleich so erfreulich weiter, wie es vorhin bei Lukas aufgehört hatte :) Ich war dort zwar heute nicht als Babysitter, sondern war zum "Kaffeklatsch" eingeladen, aber das war Emma natürlich total egal. Ich war noch gar nicht zur Tür rein, da fing sie schon an zu quatschen und hat auch eigentlich damit nicht mehr aufgehört, bis sie mich am Ende noch zur S-Bahn begleitet haben ;) Ich kam fast gar nicht dazu, mich mit ihrer Mutter zu unterhalten oder mal ein bisschen mit dem kleinen Paul zu schäkern, so mit Beschlag belegt war ich von Emma. Alles was sie machen wollte, wollte sie nur noch mit mir machen: spielen, essen, sich anziehen, draussen an der Hand laufen... Das ist so schön, wenn ein Kind einem so lieb zeigt, wie sehr es einen mag. Sie hatte sich laut ihrer Mama auch heute schon sehr auf mich gefreut - und damit bin ich gleich beim ersten "point of interest": Emma hat ja ein absolut unglaubliches Gedächtnis für ihr Alter! Wir sehen uns wirklich eher selten, maximal einmal im Monat, und zwischendurch auch mal 3 Monate gar nicht. Trotzdem vergisst sie mich nie, spricht angeblich öfter mal über mich (schlägt z.B. ihrer Mutter morgens vor, wenn sie nicht zur Tagesmutter will, "zu Malin gehen?") und verhält sich auch immer so, als ob sie mich erst 2 Tage nicht gesehen hätte. Ein paar Beispiele für ihr Elefantengedächtnis? Gestern hat sie mir mal eben so beim Eis essen erzählt, dass sie ja schonmal bei mir zu Hause war und ihre Mama sie dann abgeholt hat. Ich musste erstmal überlegen, denn in letzter Zeit war sie nicht bei mir...allerdings vor ca. 1 Jahr! Da war sie gerade 1,5 Jahre alt und nur etwa eine Stunde bei mir. Ich finde es wirklich unfassbar, dass sie sich daran erinnert. Auch meinen großen Gymnastikball hat sie nicht vergessen. Ich war platt! Erstmals habe ich mich über ihr Erinnerungsvermögen aber schon viel früher gewundert. Ich habe sie kennengelernt, als sie 10 Monate alt war. An dem Tag habe ich mit einem kleinen Papierschnipsel Wegpusten vom Finger gespielt. Das hat sie sehr fasziniert. Dann haben wir uns erst einige Wochen später wiedergesehen - und prompt hat Emma ihre Hand hochgehoben und mit den Backen und dem Mund Pustebewegungen (wenn sie auch noch nicht wirklich pusten konnte) gemacht! Da wusste sie also noch, dass ICH vor mehreren WOCHEN mit ihr genau dieses Spiel gespielt hatte! Das waren so die markantesten zwei Erlebnisse bezüglich Gedächtnis, die ich mit Emma hatte, aber in der Zwischenzeit hat sie ihre Fähigkeiten auch im Alltag unter Beweis gestellt. Sie weiß schon immer genau - also auch, als sie erst ein Jahr alt war und mich gerade mal so verstanden haben dürfte, wenn ich verzweifelt nach ihrem zweiten Hausschuh gefragt habe - , wo sich irgendetwas in der (ziemlich chaotischen ;)) Wohnung befindet, wo sie es zuletzt hingetragen hat, und sei es der absurdeste Ort. Selbst Moritz oder Clara traue ich es manchmal nicht zu, dass sie sich an irgendeine bestimmte Situation, die wir zusammen erlebt haben, erinnern. Man darf gespannt sein, wie Emma mit 4 oder 7 sein wird!

Um beim Thema "Entwicklung" zu bleiben: heute morgen hatte ich mich ja gefragt, ob sie die Farben schon so sicher kennt wie Lukas. Definitiv ja. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sie im Gegensatz zu Lukas schon lange "Ich" sagt, wenn sie über sich spricht. Damit hat sie im September letztes Jahr angefangen, da war sie 1,11 Jahre alt, das ist sehr früh. Lukas sagt noch z.B. "Lukas machen". Aber das wird sich bestimmt auch bald ändern. Jungs sind ja auch manchmal etwas gemächlicher in der Entwicklung. Emma braucht auch am Tage keine Windeln mehr (nagut, das kann aber schon auch noch mal schiefgehen), aber Lukas schon. Ich will ja hier keine Diskussion zum Thema "Anlage-Umwelt" anfangen, aber ich habe doch das Gefühl, dass bei Emma auch viel mit der Förderung durch ihre Mama zusammenhängt. Die beschäftigt sich und spricht auch ganz anders mit Emma als Lukas Mama, dabei hat sie nicht unbedingt mehr Zeit dafür. Ich denke, das hat auf jeden Fall Auswirkungen auf Emmas geistige Entwicklung.

So, abschließend ein Foto von Emmas Geschenk an mich:

etui

Was könnte das wohl sein? Riiiiichtig, natüüüürlich ein Brillenetui für Malins Brille ;) Da ist sie auch wieder ganz alleine drauf gekommen!

"Ein kleiner Dank"

Lukas, 2,7 Jahre
stand auf der Pralinenschachtel, die ich heute nach dem Spielen mit Lukas von seiner Mama bekommen habe. Das fand ich total lieb, wo ich doch erst das zweite Mal dort war! Sie war nach den 1,5 Stunden ganz begeistert, dass Lukas so friedlich mit mir gespielt hat. Sie hat erzählt, dass er so lange noch nie so ruhig war - irgendwann flippt er immer aus, meinte sie ;)
Aber wir haben uns sehr nett beschäftigt in der Zeit. Erstmal wieder kneten - ich habe inzwischen eine Vermutung, wieso er in 2-D knetet: heute habe ich die Plätzchenförmchen gefunden, die er wohl sonst zum Kneten nimmt. Und ein auf diese Weise ausgestochenes Teilchen ist natürlich dann ein plattes Haus, eine platte Katze und eine platte Ente! Vielleicht dachte Lukas deshalb, dass man immer so kneten muss.

In einem Buch, das wir uns angeschaut haben, war eine Schnecke mit einer Brille abgebildet. Ich habe Lukas daruf hingewiesen, dass die Schnecke ja so eine Brille hat wie ich. Nach einem prüfenden Blick in mein Gesicht wollte er sofort auch seine (Sonnen-)Brille haben. Hat sie dann aber ganz lässig in die Haare geklemmt, weil es zu dunkel war ;)

Mir ist aufgefallen, dass Lukas schon eine Menge Wörter kennt, auch ungewöhnliche Sachen für ein Kind seines Alters. Das kommt sicher daher, dass er immer gleich alles nachplappert, was man ihm erzählt. Auch kann er schon alle wichtigen Farben benennen. Ich gehe nachher zu Emma, die ja genauso alt ist wie Lukas, mal sehen, ob sie das auch schon kann!

Freitag, 26. Mai 2006

Lernen am Modell

Marie, 1,4 Jahre
Unerwarteterweise hat das Wetter heute mitgespielt und ich konnte mit Marie zum Spielplatz gehen. Kurz vor dem Spielplatz fängt ein kleiner Park mit einer Wiese in der Mitte an, und wenn man Marie dann aus dem Kinderwagen nimmt und sie laufen lässt, findet sie alleine den Weg zum Spielplatztor und quietscht beim Rennen vor Freude. Offenbar genießt sie das Laufenkönnen total :)

Auf dem Spielplatz haben wir wieder die Großfamilie von neulich getroffen, die aber, obwohl sie uns wiedererkannt haben, heute die meiste Zeit eine andere Mama und ihren Sohn "beglückt" haben. *puuuh* Die Frau hat voll mitgespielt, mit den Mädchen rumgebalgt und ist später sogar mit ihnen zusammen weggegangen. Die war scheinbar bei weitem nicht so genervt von der aufdringlichen Gesellschaft wie ich neulich. Wahrscheinlich war sie froh, dass jemand ihren nörgelnden Jungen mal etwas abgelenkt hat. Der Kleine (ca. 2 J.) hat einen Riesenaufstand gemacht, als Marie in der Nähe der Babyschaukel stand, in der er saß, und seine Mutter darufhin meinte, er müsse jetzt mal das Mädchen schaukeln lassen. Als sie ihn dann selbst aus der Schaukel entfernen wollte, hat er ein Supergebrüll angestimmt und sich festgekrallt. Als Marie dann endlich in die Schaukel konnte (zwischendurch sind wir nochmal rutschen gewesen), kam er direkt wieder schreiend angerannt und wollte sich am liebsten in die schwingende Schaukel werfen. Mutter und Opa kamen angestürmt und wollten ihn wegzerren. Marie hat sich die ganze Show ganz schön verblüfft angeschaut - und als Handlungsschema gespeichert, denn als später der Junge wieder in der Schaukel saß und Marie das gesehen hat, fing sie direkt auch an zu meckern! Das hat sie vorher nie gemacht, immer nur zugeschaut und sich trotzdem gefreut. So schnell lernt sich also negatives Sozialverhalten!

Ziemlich lustig zu beobachten war Maries unwirsche Reaktion, als sie unversehens eine ihrer Sesamstangen zwischen den Planken der Bank, auf der sie saß, verloren hat. Ganz aufgeregt hat sie durch die Spalte geguckt, über die Rückenlehne und unter den Rand. Ich habe ihr natürlich gesagt, dass die Sesamstange jetzt weg ist und wir nicht mehr drankommen und dass sie eine neue haben kann, aber das war offenbar nicht ihre Sorge. Mir schien, sie konnte gar nicht fassen, dass die Stange einfach so salzstangenverschwindet. Als ihr dasselbe Missgeschick später noch einmal passierte, hatte ich den Eindruck, dass ihr nicht bewusst war, dass sie selbst die Stange nicht fest genug gehalten hat, sondern vielleicht dachte, jemand (der böse schwarze Spalt zwischen den Planken??) hätte ihr die Stange weggenommen. Marie war richtig empört und versuchte mir wild gestikulierend und artikulierend immer wieder deutlich zu machen, was mit ihrer Stange geschehen war und war gar nicht mehr davon abzubringen. Die Welt muss manchmal wirklich ein Rätsel für ein Kleinkind sein!

Entwicklungsmäßig ist neu, dass Marie "Mama" sagen kann. Zwar hat sie dabei mich angesehen, aber es sah trotzdem nicht aus, als ob sie nicht wüsste, dass ich nicht "Mama" genannt werde. Eher schien es mir, sie wollte mir mal zeigen, was sie schon sagen kann, so schelmisch hat sie dabei gegrinst :) Wobei Leon in Maries Alter auf jeden Fall eine Phase hatte, in der er mich auch "Mama" genannt hat auf dem Spielplatz. Das nennt man Übergeneralisierung und ist im Spracherwerb ganz normal. Die Bedeutung von Wörtern wird über ihren eigentlich Sinn hinaus ausgedehnt. Umgekehrt gibt es das Phänomen aber auch, dann heißt es Überdiskriminierung und meint, dass das Kind ein Wort nur für ein ganz bestimmtes Objekt der jeweiligen Gattung als korrekt anerkennt - z.B. ist dann nur der eigene Hund zu Hause ein Hund, nicht aber der andere auf der Straße. Aber solche kleinen Irrtümer erledigen sich rasch fast wie von selbst :)
Um auf Marie zurückzukommen, ich nehme an, dass es jetzt bald vorangehen wird mit ihrer Sprachentwicklung. Sie versteht auch schon so vieles, dass ich manchmal richtig erstaunt bin, besonders wenn es sich um komplexere Sätze handelt. Als sie z.B. heute mit einem kleinen Plastikpferd gespielt hat, habe ich ihr erzählt, dass das ein Pferd sei, nämlich auch so eines, wie auf dem Spielplatz zum Reiten sei. Und prompt versucht sie sich auf das winzige Pferdchen zu setzen! Da hat sie wirklich gut zugehört, denn natürlich habe ich das nicht in einem Satz formuliert und auch mit anderen unwichtigen Sachen ausgeschmückt - aber Marie hat daraus für sich gezogen, dass 1. Pferde ganz verschieden aussehen können, 2. wenn das Teil zum Reiten auf dem Spielplatz ein Pferd ist und 3. dieses kleine Tierchen hier auch ein Pferd ist, dann kann man 4. auch auf diesem reiten! Sehr niedlich auch ihre überraschte Reaktion, als es einfach nicht möglich war, sich auf dem winzigen Ding niederzulassen ;)

Donnerstag, 25. Mai 2006

2-D

Lukas, 2,7 Jahre
Gerade war ich für ein Stündchen bei Lukas (habe sein Teilzeit-Mini-Pseudonym nochmal geändert, weil Lukas viel besser zu ihm passt als Phillip ;)) nebenan. Der ist ein ganz Süßer! Erstmal war zwar Sendepause, als ich reinkam und während seine Mama mir die ganze Wohnung (und den Inhalt jedes einzelnen Schranks ;)) gezeigt hat, aber sie hat erzählt, dass er schon neulich, als ich mich vorgestellt hatte, danach dauernd nach Malin gefragt hat und vorhin auch schon ganz aufgeregt war. Dann hat sie uns in seinem Zimmer alleine gelassen, und schon ging's los! Er hat ein ganz niedliches Stimmchen und spricht alles nach, was man selbst so erzählt, einfach goldig :)
Wir haben erstmal ein bisschen mit Knete gebastelt. Nachdem ich eine Ente geknetet hatte, wollte er auch so eine machen. Die hatte dann zwar schöne gelbe Flossen und auch zwei Augen, aber sie war sozusagen platt, also sie lag auf dem Tisch wie gemalt. Als ich dann einen blauen Teich gewalzt habe und unsere Enten darauf platziert habe, hat er meine dicke, runde, in Breite, Höhe und Tiefe definierte Ente neben seine gelegt, so dass sie ebenfalls zweidimensional erschien. ??? Ist mir vorher nie aufgefallen, dass kleine Kinder in 2-D kneten! Ich frage mich, wieso er das macht. Vielleicht hat er mehr Erfahrung mit Bilderbüchern und mit Malen als mit Plastizieren. Bin gespannt, ob, wann und wie sich das demnächst entwickelt.

Als ich gehen musste, wollte Lukas gleich noch wissen, ob ich morgen wiederkomme :) Nee, aber übermorgen. Dann wenigestens mal für 1,5 Stunden. Wirklich gut, dass Lukas nebenan wohnt, denn weiter würde ich für so kurze Zeit gar nicht fahren!

Was bei mir nicht so gut ankam, war die Aussage der Mama, dass man ja manchmal einfach gar nicht mehr wüsste, was man noch mit ihm spielen solle, und dass wir dann auch ruhig fernsehen dürften! Ich glaube, da muss ich schon sehr am Ende meiner Kräfte sein, bevor ich mit einem Zweieinhalbjährigen fernsehen schaue! Was nicht heißen soll, dass ich Mütter nicht verstehe, die manchmal einfach keine Energie mehr haben zum Rund-um-die-Uhr-Spielen, aber ein Babysitter sollte schon andere Möglichkeiten auftun.

Mittwoch, 24. Mai 2006

Zeitverschwendung

Clara - 7,9 Jahre & Chris - 4,6 Jahre
Nachdem wir uns ja gestern mit höherer Mathematik befasst hatten, haben wir uns heute der Astrophysik zugewendet. Den Einstieg bot Claras Frage, ob unsere Erde vom Weltall aus besehen wohl lila sei. Meine kleine Farbkorrektur in Richtung blau, "weil doch überall so viele Meere sind" (was als Begründung für die blaue Farbe übrigens auch totaler Käse ist, glaube ich *schäm*), führte zu der Frage, warum das Wasser denn nicht rausläuft in den Weltraum. Zum Thema Erdanziehungskraft fiel Clara dann die Schwerelosigkeit ein, die sodann gnadenlos ausgeschlachtet wurde: man fliegt ja dann in der Luft rum, alles fliegt in der Luft rum, auch meine Spucke, auch die Toilette? Ja, einschließlich der Inhalte... aber wie gehen die dann dort in der Rakete auf Toilette? Puuuh... falls Astronautennahrung wirklich verdauungswürdig sein sollte, hoffe ich, dass meine Vermutung der Absaugung von entsprechenden Reststoffen nicht allzu weit hergeholt war. Clara hat die Vorstellung jedenfalls amüsiert :)

Außerdem hat Clara mir heute mehrfach sehr schön verdeutlicht, was Kinder im Regelfall von der von Erwachsenen hochgeschätzten Entspannung halten.
Beweis Nr. 1: Gerade vom langen gemeinsamen Weg von Schule und Kindergarten heimgekehrt und die Kinder mit Getränken versorgt, setzte ich mich auf's Sofa und erbat mir auf Claras Aufforderung, etwas zu spielen, eine kleine Pause. Clara deutete die Situation erstmal fehl und vermutete: "Du willst eine Pause von uns - magst du uns gar nicht mehr??". Nach meiner Versicherung, dass ich sie sehr gern mag und auch gar keine Pause von ihnen benötige (höhö), sondern mich nur einen Augenblick ausruhen möchte, bevor ich schon wieder irgendetwas mache, urteilte sie strikt: "Du hast doch schon die ganze Zeit nichts gemacht - bestimmt schon 2 Minuten!"
Beweis Nr. 2: Beim Abendbrot kommt das Gespräch auf Claras Yoga-AG in der Schule. Ich zeige mich interessiert und wundere mich bereits insgeheim, dass Clara so viel Ruhe haben sollte, an einem Entspannungssport, wenn man das so nennen kann, teilzunehmen. Clara erzählt auf meine Nachfrage hin, dass sie sich dort zu Musik irgendwie bewegen sollen und benennt auch einige der typischen Körperübungen ("Tiger", "großer und kleiner Hund"...). Aber "das mit dem Atmen", das würden sie dort nicht machen. "Aha", meine ich, "aber das soll doch gerade das Entspannende sein?!" Clara: "Jaaaa, aber Entspannung ist doch voll die Zeitverschwendung!"
*allesklar*

Dienstag, 23. Mai 2006

22:4=5 R2

Clara - 7,9 Jahre & Chris - 4,6 Jahre
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser? Normalerweise erzählt Clara (in der 2. Klasse) mir nämlich immer freiwillig von ihren noch zu erledigenden Hausaufgaben. Also habe ich mich in letzter Zeit auch darauf verlassen und nicht immer nachgefragt. Gestern habe ich mich dann doch mal wieder erkundigt. Antwort: "Hmmmmm, muss mal überlegen... Mathe... ja, Mathe, aber ich WILL DIE GAR NICHT MACHEN!!!" Alles klar, ab jetzt wird wieder regelmäßig nachgefragt. Nach Einsatz meiner Überredungskünste wurde sich also an die ganz neuen "Teilaufgaben mit Rest" herangewagt. Das Teilen an sich hat dabei ganz gut funktioniert, aber der Rest wurde dann meist einfach mal, nunja, grob abgeschätzt - man könnte auch geraten sagen. Obwohl ich didaktisch meiner Ansicht nach nicht sonderlich begabt bin, hielt ich es doch für angemessen, da mal mit einer kleinen Veranschaulichung nachzuhelfen. Also habe ich Clara, mich, das Etui und das Radiergummi als 4 Personen deklariert, an die 9 Stifte verteilt werden sollten. Clara war sofort kichernd Feuer und Flamme, verteilte die Stifte und staunte über den übriggebliebenen in ihrer Hand. Offenbar war der Groschen gefallen, aber das Spielchen wurde mit den folgenden drei ähnlichen Aufgaben wiederholt. Und danach hat sie es sogar durch Nachdenken alleine herausgefunden. Absurde Lösungen wie "15:2=13" waren von da an wohl eher auf Claras sinkenden Konzentrationslevel zurückzuführen. Ich finde es aber ehrlich gesagt auch hart, nach einem Schultag bis 16 Uhr und einem längeren Heimweg noch Hausaufgeban machen zu müssen.

Chris war heute eher unauffällig ;) Außer vielleicht, dass er es direkt nach dem Aussteigen aus dem Bus für nötig hielt, seine Hand auf das Rad des Busses zu legen! Mir blieb fast das Herz stehen! Merke: Chris beim Aussteigen doch noch immer an die Hand nehmen und sofort möglichst weit vom Bus wegschleifen!

Zum Abschluss hat Clara demonstriert, wie gut erzogen sie ist. Als ihre Mama - die letztes Wochenende in Spanien gewesen war - nach Hause gekommen war und ich mir die Schuhe anzog, beugte sich Clara zu mir und empfahl mir flüsternd: "Frag Mama mal, wie es in Spanien war!" Ich (etwas ungehalten, wenn auch amüsiert, über die unverhohlene Zurechtweisung von Kinderseite): "Warum?" Clara: "Weil Mama das gefällt!" Nachdem ich nicht sofort reagierte, hat sich Clara tatsächlich an ihre Mutter gewendet: "Malin möchte fragen, wie es in Spanien war!" :))

Montag, 22. Mai 2006

Nachwuchs

Lukas, 2,7 Jahre
Die Teilzeit-Minis bekommen Verstärkung! Oder jedenfalls wahrscheinlich. Heute habe ich den kleinen Lukas und seine Familie kennengelernt. Zukünftig - wenn wir uns am Donnerstag gut verstehen - werde ich ab und zu kurzfristig Zeit mit ihm verbringen. Lukas wohnt gleich nebenan, so dass ich auch mal für ein Stündchen zu ihm gehen oder ihn zu mir holen kann. Außerdem ist angedacht, dass ich hin und wieder morgens mit ihm frühstücke und ihn in die (ebenfalls nahegelegene) Kita bringe. Und abends wollen seine Eltern natürlich auch gerne mal wieder weggehen ;) Ich hätte ja lieber mindestens einen regelmäßigen Termin in der Woche und auch für längere Zeit als nur 1, 2 Stunden gehabt, aber erstmal sehen, ob es auch so geht, zeitlich und finanziell.
Aber jetzt mal zu der kleinen "Verstärkung": Lukas ist 2 Jahre und 7 Monate alt, und heute war er noch gaaanz schüchtern. Seine Eltern meinen aber, das legt sich bald und dann ist er ein ganz lebhafter kleiner Kerl, der immer beschäftigt werden will (jaja, so sind sie, die Einzelkinder ;) Aber das ist ja auch das Schöne für den Babysitter!). Ich hab ihn noch kein einziges Wort sagen hören (eigentlich doch: als ich noch vor der Wohnungstür stand), aber angeblich spricht er schon ganz schön. Nun, ich bin gespannt auf Donnerstag, wenn wir das erste Mal zusammen spielen sollen!

Samstag, 20. Mai 2006

Drei liebe Mäuse

Marie, 1,4 Jahre
So, endlich am Donnerstag wieder einen Teilzeit-Mini-Tag gehabt! Obwohl das Wetter mies war und ich mit Marie drin bleiben musste, haben wir uns schön amüsiert. Die Kleine war teilweise total aufgedreht, vielleicht müde? Kinder sind da ja manchmal etwas absurd. Jedenfalls hat sie richtig viel und laut rumgekreischt, speziell beim Spielen mit ihren beiden Stoffmäusen. Die findet sie ja so klasse! Wenn man ihr die hinzeigt, schnappt sie sie gleich, drückt sie fest an sich und quietscht dabei ganz glücklich. Entsprechend konnte sie sich vor Freude gar nicht mehr einkriegen, als ich die Mäuschen die Ärmchen ausstrecken und sie umarmen ließ und dabei Küsschen-Geräusche gemacht habe. Ebenso gut kam der Vorschlag an, den Mäusen auch mal die Nase mit ihrem Taschentuch zu putzen - der überraschende Nieser des Plüsch rief erneut Riesenverzückung beim Kind hervor. Es kann so einfach sein, kleine Mäuse, äh, Kinder, zu erfreuen :)

Später waren dann meine Schuhe interessant. Ich bin nicht sicher, ob sie sie mir unbedingt anziehen wollte, um mir zu sagen, dass wir rausgehen sollen, oder ob sie mich loswerden wollte ;)? Mariechen hat sich gar nicht mal so ungeschickt angestellt beim Versuch, die "Riesenlatschen" an meine Füße zu bekommen, wie folgendes Foto beweist:

schuh

Ganz erstaunlich, wie genau die Kleinen beobachten, denn Marie war bewusst, dass sie noch irgendwas mit den langen Schnürsenkeln machen muss (macht Mama ja schließlich auch immer, wenn sie Marie die Schuhe anzieht), und so hat sie daran noch rumhantiert und sie mangels Schleifenbindekompetenz kurzerhand zusammengeknüllt nach dem Motto "Irgendwie so ging das doch...?" Clever, clever!

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Das ist ja mal ne Nachricht....
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herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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