Minilose Zeiten
Schon eine Woche! Erst war ich über das verlängerte Wochenende nicht in der Stadt, und diese Woche ist erstens Céline nicht da und zweitens musste ich aufgrund anderer wichtiger Termine und Erledigungen allen anderen absagen - außer Marie am Donnerstag, die Süße lass' ich mir nicht nehmen ;) Und was soll ich sagen: sie fehlen mir! Es ist total komisch, so lange gar keinen Umgang mit Kindern zu haben, und ich nehme das nicht als erholsam wahr, sondern vermisse sie alle richtig. Ist das noch normal??? Ist ja schließlich "nur ein Job". Aber die Kleinen mit all ihren speziellen Eigenheiten wachsen einem so ans Herz. Ich glaube, es ist anders, als wenn man z.B. Erzieher in einer größeren Kindergruppe ist. Aus Erfahrung weiß ich zwar, dass man auch dort zu bestimmten Kindern eine engere Beziehung aufbaut, aber insgesamt hat man doch mehr emotionale Distanz, als wenn man sich so intensiv um nur ein oder zwei Kinder auf einmal kümmert. Sicher ist es einerseits schön, eine gewisse Bindung zu den Kleinen etablieren zu können, aber andererseits kommt es natürlich zwangsläufig irgendwann in den meisten Fällen zur "Trennung" - entweder weil die Familie immer seltener einen Babysitter benötigt oder weil das eigene Leben sich so verändert, dass man selbst keine Zeit mehr für sie hat. Und dann ist man traurig. Ich zumindest. Zum Beispiel fehlt mir Leon, mit dem ich letztes Jahr regelmäßig unterwegs war, der aber nun ganztags in die Kita geht. Wir sehen uns kaum noch, und er wird mich sicher auch bald vergessen. Ich denke aber noch oft an ihn und frage mich, wie er sich weiterentwickelt. Das bekommt man dann eben nicht mehr mit, man kann die Kinder selten wirklich dauerhaft begleiten. Außer, man freundet sich auch privat mit der Familie an, wie es bei mir z.B. bei Emma und Paul der Fall ist. Bin gespannt, wie es mit den anderen weitergeht! ... Hey, minilose Zeiten machen ja richtig nachdenklich. Aber damit ist es hoffentlich Donnerstag vorbei :)
Am Di, 16. Mai, 22:12 über Teilzeit-Mini [Internes]

Idylle auf dem Foto trügt. Zwar bin ich mit Céline heute dorthin marschiert, aber der Weg ist wirklich weit und nervenaufreibend! In der Nähe von ihrer Wohnung gibt es aber rein GAR NICHTS, wo man sich mit einem Kinderwagen hinsetzen könnte, ohne dabei taub zu werden. Also nimmt man den weiten Weg auf sich. Ich wusste ja schon vorher, dass Großstädte laut sind - aber so laut??? Céline ist innerhalb der ersten 5 Minuten zwar eingeschlafen, aber das hat nur noch dazu beigetragen, dass ich jedes Geräusch so richtig intensiv wahrgenommen habe - ich wollte nämlich auf keinen Fall, dass sie davon aufwacht, denn so richtig gut kennt sie mich noch nicht, und wenn wir dann noch so weit von ihrer Mama zu Hause entfernt gewesen wären, hätte sie das nächste Mal, das sie bei mir bleiben soll, sicher direkt protestiert. Nagut, sie ist 2,5 Std. lang nicht aufgewacht (*staun*). Aber ich bin nun trotzdem mit den Nerven runter ;) Ich glaube, wäre ich ohne schlafendes Kind unterwegs gewesen, wäre mir der enorme Lärmpegel gar nicht so aufgefallen. Nur in meiner speziellen Lage habe ich realisiert, dass es einfach keine Sekunde völlig ruhig ist. Manchmal hätte ich schreien mögen ob der Rücksichtslosigkeit von getunten Motorrädern, Aktionsständen mit Disomusik in Einkaufsstraßen, kreischenden weiblichen Teenagergruppen, randalierenden Milchbubis, sich über mehrere Straßenzüge etwas zubrüllenden Schülern oder wahlweise Bauarbeitern, Baulärm in und vor jedem dritten Haus, hupenden Autos auf Straßen, die nur unter Nutzung von 5 Ampeln und entsprechenden Verkehrsinseln - ja genau, so richtig schön mitten auf der Rennstrecke - überquerbar sind, Feuerwehrsirenen, startenden Flugzeugen und ziellos umherkreuzenden Hubschraubern... komisch, mir ist gar kein Hundegebell aufgefallen? Naja, in so einer Gegend schickt man ja auch keinen Hund vor die Tür... wie war das noch mit der Geburtenrate hierzulande???
Haftet so schön auf sonnengecremten Körpern. In der Nase. Am und im Mund. In den Augenbrauen. Im Haaransatz. Im Ausschnitt. In den Hosenaufschlägen. In den Schuhen sowieso. Unter den Nägeln. Im Ohr. Und jetzt auch in der Wohnung und in der Badewanne. Weil Marie die Schaufel noch nicht ihrem Zweck entsprechend verwenden kann, sondern sie einfach senkrecht in den Sand rammt, um sie dann explosionsartig wieder nach oben zu schwingen - Sandregen!