Céline (3;1)

Montag, 29. Mai 2006

Herbstspaziergang

Céline - 0,8 Jahre
Heute am See mit Céline habe ich mich gefühlt wie im tiefsten Herbst: kalt, Sturm, Nieselregen, kein bisschen Sonne... Céline hat's allerdings weniger gestört, die ist nach 20 Minuten bereits weggepennt und auch nach 1,5 Stunden nur widerwillig erwacht. Ich hab in der Zeit auf verschiedenen Parkbänken gefroren, mir die diversen Zeitungsteile ins Gesicht wehen lassen und mir schließlich überlegt, dass ich Céline auf keinen Fall, wie eigentlich geplant, draussen füttern werde. Also habe ich mich zeitig auf den Heimweg gemacht, damit wir um 15 Uhr, wenn sie wieder hungrig ist, schon zu Hause sind. Aber als wir dort waren, schlief sie noch immer. Da ich auf keinen Fall ein schlafendes Kind in den 5. Stock hochtragen wollte, bin ich weiter in der (extrem lauten und unschönen - man erinnere sich) Gegend mit ihr rumgeschoben, bis sie endlich wach wurde.
Oben gab es dann - nachdem ich mich von den Treppen erholt hatte - Breichen für sie und eine frische Windel.

Céline hatte mich 3 Wochen nicht gesehen, aber trotzdem wurde ich wie immer gleich mit einem Strahlen begrüßt. Sie fremdelt noch immer nicht. Ich bin aber sicher, dass das noch kommt (leider). Hoffe, sie lässt uns damit noch ein bisschen Zeit, denn gerade jetzt ist sie so niedlich in ihrem ganzen Verhalten, dass ich es ganz tragisch finden würde, wenn sie mich ablehnen würde und wir gar keinen Spaß zusammnen haben könnten! Sie ist nämlich in den letzten Wochen ganz mobil geworden, robbt wie ein Weltmeister und schaukelt auch auf den Knien. Bald geht's rund! Es ist total erstaunlich, ein Baby, das man bisher nur liegend kannte in der Position, wie man es eben hingelegt hat, plötzlich den Raum erobern zu sehen. Gaaanz komisch! Aber sie findet es natürlich toll. Ansonsten sind noch eineinhalb erste Zähnchen neu ;)

Montag, 8. Mai 2006

Happy Baby

Céline - 0,8 Jahre
Heute habe ich wieder meinen "Stadtmarathon" mit Céline absolviert. Aber irgendwie war es diesmal nicht so nervig wie beim letzten Mal. Entweder, weil es montags auto- und lärmmäßig entspannter zugeht als freitags, oder weil Céline heute sowieso nicht viel geschlafen hat. Wobei, als sie dann endlich doch eingeschlafen war, habe ich auch schon wieder recht gereizt auf den Umgebungslärm - der auch in dem erwähnten und gezeigten Park mit See beträchtlich ist - reagiert: ob kreischende fussballspielende Jungs, vorbeilaufende Kindergartengruppen (ein Kind zum anderen: "Irgendwie gehst du mir gerade total auf die Nerven!" :)), kläffende Hunde (also doch!), alles habe ich nur mit den Augen, ähm, Ohren, eines Babysitters, der bitte noch ein halbes Stündchen auf der Bank Pause machen möchte, betrachtet. Céline ist dann aber schnell wieder wach geworden. Und ich hab mich dann trotzdem gefreut, weil sie nämlich gar nicht entsetzt war, mich zu sehen :) Hätte ja sein können, dass sie während des Schläfchen meine Anwesenheit vergisst und ganz sicher ihre Mama erwartet. Aber sie fing sofort an, fröhlich zu glucksen und mit ihren Beinchen zu spielen und hat mir auch ein Lächeln geschenkt.

Dadurch, dass sie so lange Zeit des Ausfahrens bewusst mitbekommen hat, wurde es ihr zeitweise schon etwas langweilig im Liegen im Wagen. Sie kann noch nicht sitzen, aber man sieht ganz deutlich, dass sie das gerne möchte, wenn sie ihren Kopf so hoch anhebt wie möglich, die Arme ausstreckt und sich vor Anstrengung im Rücken ihre Beine mit abheben. Sicher kann sie bald in einen Buggy "umziehen", dann wird ja alles noch viel interessanter für sie. Momentan sackt sie aber im Sitzen noch in sich zusammen, also auch, wenn man sie auf dem Schoß hält, und sieht dann eh wieder nur ihre Füße ;) Und so lange Babys sich noch nicht alleine halten können, sollen sie ja auch noch nicht hingesetzt werden.

Spannend zu beobachten fand ich heute auch, wie intensiv sich so kleine Wesen schon für etwas interessieren können. Meistens wandern alle Dinge, die man ihnen in die Hand gibt, ja erstmal direkt in den Mund. Céline neigt aber inzwischen sogar schon dazu, sich alles genau anzusehen. Es sieht einfach zu niedlich aus, wenn sie sich z.B. die Kette von ihrem Schnuller vor die Augen hält und ganz genau von oben bis unten betrachtet. Bei neuen Sachen reißt sie ihre Augen dabei bis zum Anschlag auf. Das tut sie übrigens auch immer, wenn wir nach Hause kommen und ihre Mama und ich gleichzeitig in ihren Wagen schauen: die Augen werden einfach riesengroß und kugelrund und bewegen sich bei stilliegendem Kopf von Mama zu mir und zurück - als müsste sie erstmal rausfinden, welche denn nun die "Richtige" ist ;)

Freitag, 5. Mai 2006

Stadtkind

Céline - 0,8 Jahre
Eigentlich müsste es heute ein Audio-Posting geben. Denn die parkIdylle auf dem Foto trügt. Zwar bin ich mit Céline heute dorthin marschiert, aber der Weg ist wirklich weit und nervenaufreibend! In der Nähe von ihrer Wohnung gibt es aber rein GAR NICHTS, wo man sich mit einem Kinderwagen hinsetzen könnte, ohne dabei taub zu werden. Also nimmt man den weiten Weg auf sich. Ich wusste ja schon vorher, dass Großstädte laut sind - aber so laut??? Céline ist innerhalb der ersten 5 Minuten zwar eingeschlafen, aber das hat nur noch dazu beigetragen, dass ich jedes Geräusch so richtig intensiv wahrgenommen habe - ich wollte nämlich auf keinen Fall, dass sie davon aufwacht, denn so richtig gut kennt sie mich noch nicht, und wenn wir dann noch so weit von ihrer Mama zu Hause entfernt gewesen wären, hätte sie das nächste Mal, das sie bei mir bleiben soll, sicher direkt protestiert. Nagut, sie ist 2,5 Std. lang nicht aufgewacht (*staun*). Aber ich bin nun trotzdem mit den Nerven runter ;) Ich glaube, wäre ich ohne schlafendes Kind unterwegs gewesen, wäre mir der enorme Lärmpegel gar nicht so aufgefallen. Nur in meiner speziellen Lage habe ich realisiert, dass es einfach keine Sekunde völlig ruhig ist. Manchmal hätte ich schreien mögen ob der Rücksichtslosigkeit von getunten Motorrädern, Aktionsständen mit Disomusik in Einkaufsstraßen, kreischenden weiblichen Teenagergruppen, randalierenden Milchbubis, sich über mehrere Straßenzüge etwas zubrüllenden Schülern oder wahlweise Bauarbeitern, Baulärm in und vor jedem dritten Haus, hupenden Autos auf Straßen, die nur unter Nutzung von 5 Ampeln und entsprechenden Verkehrsinseln - ja genau, so richtig schön mitten auf der Rennstrecke - überquerbar sind, Feuerwehrsirenen, startenden Flugzeugen und ziellos umherkreuzenden Hubschraubern... komisch, mir ist gar kein Hundegebell aufgefallen? Naja, in so einer Gegend schickt man ja auch keinen Hund vor die Tür... wie war das noch mit der Geburtenrate hierzulande???

Montag, 24. April 2006

Motorische Feinarbeit

Céline - 0,7 Jahre
Céline und ich hatten heute wieder 4 Stunden lang Gelegenheit, uns ausgiebigst zu "beschnuppern". Und sie macht sich ganz gut! Sie hat mich zwar mit unglaublich riesigen Augen begrüßt, als anstelle ihrer Mama ich nach ihrem Schläfchen in ihr Blickfeld kam, aber sie hat sich nicht darüber beschwert. Aber mir ist bewusst, dass sie noch nicht in der Fremdelphase angekommen ist. Ich denke also, irgendwann in den nächsten Monaten werden wir noch mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Aber im Moment ist ja alles gut :)

Auch beim Füttern habe ich inzwischen den Dreh raus; zunächst hatte ich versucht, dabei alles genauso wie ihre Mama zu machen, aber die große Sauerei, die dabei beim letzten Mal entstanden ist, hat mich es diesmal einfach auf meine eigene Art machen lassen, und das hat prima geklappt.

Als das Spielen auf der Decke langweilig wurde, haben ihre Mama (die die wertvolle "kindfreie" Zeit im Arbeitszimmer verbrachte) und ich beschlossen, dass Céline und ich noch etwas spazieren gehen. Stellt man sich leicht vor: Kind anziehen, Tür auf, Kinderwagen raus und los. Leider nicht in der Stadt, wenn man im fünften Stock ohne Lift wohnt. Ich dachte nicht, dass ein noch so kleines Kind in der Tragetasche so schwer sein kann! Und den Kinderwagen aus der nur um Millimeter breiteren Türöffnung und drei weitere Stufen hinab zu bugsieren, ist motorische Feinarbeit. Auch hier werde ich beim nächsten Mal sehen, ob ich von der Vorgehensweise von Célines Mutter, die den Wagen vorwärts inklusive Baby raus"wirft", abweiche und den Wagen entweder rückwärts rausziehe (wie man es ja auch aus dem Bus macht) oder aber die Tragetasche mit Baby erst dann reinlege, wenn der Wagen sicher auf dem Bürgersteig steht. Mal sehen! Nach dem Spaziergang wieder rein war jedenfalls auch nicht gerade das reine Vergnügen; die schwere Tür lässt sich nur durch Rumhüpfen auf dem Türstopper feststellen und der Wagen muss an einer ganz speziellen Stelle die Treppen hochgehievt werden, um noch durch die Tür zu passen *nerv*. Mal abgeshen von technischen Schwierigkeiten hatten wir einen schönen Spaziergang in Stadtgebiete, die ich zum ersten Mal sah. Musste mich konzentrieren, um mich nicht zu verlaufen ;) Und Céline ist kurzerhand eingepennt von dem schönen Geschaukel. Einmal allerdings hat ein Auto ganz laut und lang gehupt - und Céline hat ihre großen Augen schlagartig bis zum Anschlag aufgerissen... um sie sofort wieder zufallen zu lassen. Erstaunlich, diese Babys!

P.S.: Ganz besonders gefreut hat mich heute die Aussage von Célines Mutter auf meine Nachfrage, wie das für sie war, als ich heute das erste Mal mit ihrem Baby draussen "davongezogen" bin: sie meinte, das war okay für sie, weil sie mir irgendwie ganz schnell richtig vertraut hat! Das höre ich natürlich gerne, weil ich auch wirklich immer alles dafür tue, dieses große Vertrauen, das die Eltern in mich setzen, zu verdienen!

Donnerstag, 20. April 2006

Eingewöhnung - auf beiden Seiten

Céline - 0,7 Jahre
Das zweite Mal bei Céline gewesen. Ihre Mama konnte ohne Probleme weggehen als ich Céline gefüttert habe, aber mann! - waren wir beide orange (Möööhrchenbrei) hinterher ;) Es erfordert wohl doch einige Übung, das Kind daran zu hindern, irgendwelche Körperteile in die Breischüssel oder aber den Breilöffel in irgendwelche Körperteile zu stecken.
Céline ist ja so ziemlich das jüngste Kind, das ich bisher über längere Zeit hatte, so dass ich mich schon ein bisschen umgewöhnen muss von meinen ganzen Krabblern und (inzwischen) wilden Läufern. Céline liegt noch am liebsten auf ihrer Decke. Inzwischen kann sie sich auch vom Rücken auf den Bauch drehen, aber nicht wieder zurück, was für ziemlichen Unmut ihrerseits sorgt. Dann hilft auch aufnehmen und auf dem Schoß halten nix mehr - ist eben einfach unbefriedigend, wenn man schon alles will, aber wenig kann. Aber die Phase geht ja auch bald vorüber. Und mit ein bisschen Kindermusik und einem Schnulli fällt einem das Warten (und Üben) gleich leichter.Sie fremdelt übrigens noch nicht, d.h., sie strahlt mich vorbehaltlos an, kommt ohne Probleme begeistert auf meinen Arm und vermisst ihre Mama auch nicht bewusst. Aber ich merke dennoch, dass sie registriert, dass sie von mir anders angefasst, gehalten und "gehandhabt" wird. Wir müssen uns eben beide erst aneinander gewöhnen und uns aufeinander einspielen. Dazu werden wir nächsten Montag ja wieder ausführlich Gelegenheit haben!

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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