Hanna - 1;0 Jahre
Wie bereits
Ende letzten Jahres berichtet, gibt es bei den Teilzeit-Minis neben Verlusten auch Gewinne zu verzeichnen. Heute war es dann soweit: Hanna und ich haben uns miteinander bekannt gemacht, natürlich in Anbetracht von Hannas zartem Alter von einem Jahr im schützenden Beisein ihrer Mama.
Dabei zu klärende Fragen auf Hannas Seite: Was tut die hier? Ist das Mamas Besuch? Warum quatscht sie dann die ganze Zeit mit mir? Hm, vielleicht habe ich ja Verwendung für sie - daaaa! hol mir mal das Spielzeug... so, und was geht noch? Guckt sie auch schön geduldig zu, wenn ich auf meine kleine Bank klettere und ein paar Dinge dahinter werfe? Und wieder runterklettere? Und wieder rauf? Wie, sie guckt immer noch?? Und freut sich auch noch? Hm. Aber wo ist Mama plötzlich hin? Ach da. Geht zum Computer. Nagut, mal sehen was ich mit der hier, Malin heißt sie wohl, noch machen kann...
Zu klärende Fragen auf meiner Seite: Was für ein Kind ist Hanna? Was kann sie, was kann sie noch nicht? Wie äußert sie ihre Wünsche und Gefühle? Wird bei ihr der Unmut überwiegen, sich kurzzeitig von Mama trennen zu sollen, oder doch der Spaß und die Neugier gegenüber einer neuen Spielkameradin?
Ich schätze, weder Hannas noch meine Fragen konnten heute abschließend geklärt werden

. Aber: ein erster Eindruck voneinander ist gewonnen. Keine Ahnung, wie Hannas Fazit aussehen würde; meins beinhaltet erste Hypothesen über Hannas Wesen und das Gefühl, dass wir einen ganz guten Start hingelegt haben und die Zeichen nicht schlecht stehen für Stufe 2, den Versuch, uns eine Weile alleine ohne Hannas Mama miteinander zu beschäftigen. Heute hatte Hanna jedenfalls kein Problem damit, ihre Mutter auch mal aus den Augen zu lassen, mit mir in einem Raum alleine zu sein, sich trotzdem konzentriert mit Spielzeug bzw. mit meinen Händen - die sie über längere Zeit offenbar irgendwie faszinierend fand; die meisten Kleinkinder interessieren sich für meine Armbänder oder meinen Ring, Hanna aber fand Vergnügen daran, meine Hände zu betrachten, zu wenden, mit einander zu vergleichen, sie zu kitzeln oder auf sie zu klatschen - zu befassen. Natürlich wusste Hanna die ganze Zeit über, dass ihre Mama trotzdem für sie verfügbar war und tankte auch ab und zu bei ihr auf, was ihr ja auch die nötige Sicherheit gab, um sich der Exploration des Neuen zu widmen zu können. Jetzt bin ich gespannt, wie Hanna auf Stufe 2 - ihre Mama geht für kurze Zeit weg - reagieren wird. Ich denke mal, wie die meisten Kleinkinder wird sie zunächst protestieren, denn sie kennt mich noch nicht wirklich. Ein Plus ist vielleicht, dass Hanna, die eine Tagesmutter hat, schon oft die Erfahrung gemacht hat, dass Mama immer wieder kommt, auch wenn sie sie mal bei jemand anderem lässt. Möglicherweise kann Hanna diese Erfahrung für uns nutzen. Obwohl - wenn ich länger darüber nachdenke und vor allem mit meinen eigenen Erfahrungen mit den anderen Minis vergleiche: vielleicht auch nicht. Zum Beispiel kannten weder
Marie noch
Leon Fremdbetreuung außerhalb des vertrauten Famlienkreises, und bei beiden verlief das Sitten von Anfang an dennoch problemlos. Marie hat etwa eine halbe Minute gemeckert, als ihre Mama aus der Tür war, dann haben wir uns ans Fenster gestellt, dem fallenden Schnee zugesehen und ich habe "Schneeflöckchen, Weißröckchen" gesungen. Den Rest der für die erste Trennung recht langen Zeit war Marie sehr zufrieden und aktiv. Bei Leon war es so, dass ich gleich das erste Mal mit ihm auf den Spielplatz gegangen bin, während seine Mutter zu Hause blieb. Leon hat etwas erstaunt aus der Wäsche geguckt, als ich ihn die Treppe hinuntergetragen habe und seine Mama gewunken hat, aber beschwert hat er sich nicht

. Allerdings war Leon auch damals noch ein sehr verträumtes Kerlchen und ich hatte in den ersten Monaten öfter den Eindruck, dass er manches noch gar nicht so richtig bewusst wahrnahm und vielem gegenüber noch etwas indifferent war. Und bei Emma damals hatten wir eine sehr ausführliche Eingewöhnung durchgeführt (mind. 3 Termine mit ihrer Mama) - ich richte mich dabei immer gerne nach den Vorstellungen der Eltern. Emmas Mama hält ihre Kinder für extrasensibel

und verhält sich entsprechend, was Anforderungen an die beiden angeht - was ich gar nicht negativ meine! Letztendlich war auch die längere Eingewöhnungszeit ganz sicher kein Fehler; Emma hat sich direkt so gut an mich gewöhnt und sich dabei durch die Anwesenheit ihrer Mutter wohl auch sehr sicher gefühlt, dass sie mich eigentlich dauernd sehen will und nicht nur heute, mit 3 Jahren, sondern auch schon mit 15 Monaten meine Termine mit ihr für sich eingefordert hat, wie mir ihre Mutter immer berichtet hat. Sie konnte auch sehr früh meinen Namen sagen.
Ich schweife ab! Fazit jedenfalls: Eingewöhnung ist wichtig, der Erfolg von langer oder kurzer Version variiert aber mit der Persönlichkeit des Kindes. Und weil die Eltern ihr Kind am besten kennen und einschätzen können, überlasse ich ihnen die Festlegung des ersten Trennnungspunktes. Schließlich versetzt mich auch ein schreiendes Kind nicht in Panik (und auch nicht in Depression: hilfe, es mag mich nicht

), sollte es wirklich noch zu früh gewesen sein, und ein Telefon kann ich auch bedienen - beste Voraussetzungen also auch wieder für den neuesten Teilzeit-Mini

!