Samstag, 29. März 2008

Verwirrung allerorten

Emma - 4;5 Jahre & Paul - 2;2 Jahre
Also, mit Emma und Paul gab es in letzter Zeit ja einige Verwirrungen. Ich musste ja 3 Wochen absagen. In der mittleren davon fhatten sie in der Familie einen Notfall und alles ging drunter und drüber, sie mussten dann plötzlich wegfahren - was ich zu dem Zeitpunkt nicht wusste. Einige Tage nach dem Donnerstag, für den ich ja abgesagt hatte, ruft mich die Mutter an und fragt, ob ich noch sauer bin, weil ich ja am Donnerstag umsonst zu Pauls Kinderladen gefahren wäre. ??? Drei Fragezeichen? Tja, offenbar war sie dermaßen überfordert, dass sie vergessen hatte, dass ich abgesagt hatte. Und die Familie war dann wie gesagt überraschend nicht in der Stadt und hat dann wohl ebenfalls vergessen, mir Bescheid zu sagen. Was ja ohnehin nicht nötig war... nun dachten sie also, ich sei zu Paul gefahren, um stinksauer festzustellen, dass kein Paul da ist. Es wäre ja fast zum Lachen, wenn ich mir jetzt nicht Sorgen machen würde, was wohl geschehen wäre, wenn die Familie ganz normal in der Stadt gewesen wäre und dann vergessen hätte, dass ich abgesagt hatte! Das hätte sicher Ärger gegeben, wennn Paul nicht pünktlich abgeholt worden wäre, und am Ende hätte ich noch die Schuld bekommen. Lieber nicht weiterdenken! Ging ja nochmal gut!

Gestern allerdings fühlte ich mich erneut desinformiert. Vorsichtshalber habe ich mittags den Vater angerufen, um nachzufragen, ob ich auch wirklich am Nachmittag die Kinder holen soll. Vater erstaunt ob meiner Anfrage, und meint ganz nebenbei, es könne sein, dass dann abends auch noch eine Spülmaschine bei ihnen angeliefert würde - Emma (!) wüsste, wo das Geld sei (er offenbar nicht, sonst hätte er es mir ja mal sagen können...). Bravo!
Kurz vor 6 hat es dann tatsächlich geklingelt und ich habe Emma nach dem Geld gefragt (bevor die Herren oben waren). Emma war aber gerade sehr mit Spielen beschäftigt und meinte nur "unter den Sachen auf Mamas Schreibtisch". Die "Sachen" stapelten sich aber leider 1m hoch. Auf Nachfrage bekam ich dann auch noch zu hören: "Nein, das kann ich dir nicht geben, ICH muss das bezahlen!" Also, Selbständigkeitsförderung schön und gut, aber bei solchen Sachen mutet man Vierjährigen vielleicht doch etwas viel zu. Als Emma dann gesehen hat, dass es wirklich die Liefer-Männer waren, hat sie den Umschlag aber vorgekramt und ihn vor ihnen herumgewedelt. Die waren aber sehr muffig wegen der vielen Stufen und weil das Teil angeblich nicht durch den Flur passt (Pflanzen) - "iss ja ooch nicht janz leicht". Zum Glück kam dann gerade die Mutter heim, denn aufgrund der Babysitter-Informationspolitik der Familie wäre sonst noch mehr schief gegangen - die Herren sollten nämlich die alte Maschine auch wieder mitnehmen, was mir nicht gesagt wurde und was sie auch nicht wussten (und sich auch sträubten, nachdem sie es erfahren hatten). Ergo: die alte wäre stehen geblieben und ich hätte mich verantwortlich gefühlt. Dumm von mir, ich weiß Smilie by GreenSmilies.com.
So, das hatte jetzt alles nichts mit den Kindern zu tun, aber ich bin zur Zeit doch etwas ... pikiert ... bezüglich einiger Vorkommnisse mit dieser Familie icon_wink. Naja, nun läuft hoffentlich alles wieder glatt.

A propos laufen: Paul lehnt seinen Kinderwagen inzwischen ab. Da ich ihn aber nicht zum Bus laufen lassen kann nach dem Abholen (keine Zeit), lautet der Kompromiss, dass er vorne auf dem Fußteil des Kinderwagens sitzt (da, wo früher immer Emma saß, während er noch drin lag). Das ist für mich eher unpraktisch, weil er noch nicht genug Gleichgewicht halten kann, so dass sich das Navigieren schwierig gestaltet. Im Bus ist er nun auch viel lebendiger als noch vor 1 Monat, will am liebsten rumlaufen und klettern, was natürlich nicht geht - und Gelassenheit ist nicht gerade Pauls Stärke Smilie by GreenSmilies.com. Puh, ich bin froh, wenn diese umständliche Abholerei ein Ende hat - im Juni kommt er auch in Emmas Kita.

Emmas Satz des Tages war: "Hatten die in den Pyramiden in Ägypten einen Lichtschalter?"
Emma steht auf Ägypten!

Pauls Satz des Tages war: "Emma, runter!" [Emma sollte vom Kinderwagen runter]
Klingt nicht so spektakulär, aber nur, weil ich Emmas wirklichen Namen nicht verraten will. Der ist lang und ich war platt, dass Paul ihn einigermaßen verständlich rausbrachte, zumal er zuvor niemals eine abgewandelte Form benutzt hat. Er hatte vorher einfach gar keine Bezeichnung für sie. Das lässt hoffen, dass er bald auch mal meinen Namen sagen kann! Auf jeden Fall erzählt er jetzt eine Menge mehr als noch letzten Monat. Vieles ist unverständlich. Er hat eine noch undeutlichere Aussprache als Emma damals, die aber auch quantitativ mit 2 ungefähr 5 Mal so viel gesprochen hat wie er.

Sonntag, 2. März 2008

Neue Erfahrungen - Teil 1

Hanna (2;2 Jahre)
(Vorbemerkung: ich bin jetzt das zweite Mal innerhalb von drei Wochen krank. Meine Ernergie reicht deshalb nicht für längere Texte am Stück. Weil ich aber diesen Bericht unbedingt schreiben will, erscheint er diesmal in mehreren Teilen. Teil 1:)

Gestern war ich zum ersten Mal in einem Indoorspielplatz. Erst vor einigen Jahren habe ich erstmals davon gehört - ich denke mal, in meiner Kindheit gab es so etwas noch nicht. Meine primäre Meinung war dementsprechend geprägt ("Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht." Hm, gehört wirklich der Bauer in diese Redewendung oder war das doch was anderes??); habe mir darunter eine schlecht gelüftete Turnhalle mit etwas pekigen Spielgeräten als Not-Notlösung bei schlechtem Wetter vorgestellt (obwohl ich schon einige andere Erfahrungen von Babysittern gehört habe und natürlich Fotos gesehen hatte). Meine Vorurteile haben sich - größtenteils - nicht bestätigt. Achja, ich war zur Evaluation nicht alleine dort - die Hanna hatte elternfrei (oder die Eltern hannafrei, wie man's nimmt) und hat sich die Einrichtung ebenfalls zum ersten Mal angesehen. Wobei im wahrsten Sinne des Wortes die visuelle Erfassung noch großen Raum einnahm. Aber mal von vorn:
Nach komplikationsfreiem Abschied zu Hause (Überraschung; wenn man bedenkt, dass sie sonst schon nur unter größeren Überredungskünsten mit mir rausgeht, jedenfalls seit Ende des Sommers) haben wir uns quer durch "Emma" einen Weg zum Bus gebahnt, wobei ich ihr schonmal genauer erzählt habe, wo wir hingehen und wie wir dahin kommen. Hanna hört gern erstmal kommentarlos zu - und 10 bis 15 Minuten später kann man sich dann nochmal anhören, was man da so erzählt hat: "Mit zwei Bussen fahren. Ersten kennt Hanna. Spielplatz heißt [Name der Einrichtung]." Im zweiten Bus dann haben wir uns noch etwas an einer Brezel gestärkt. Eben noch knabberte Hanna daran herum, als ich das nächste Mal hinschaute, war ihr Kopf zur Seite gesunken und die Augen fest zu - ziemlich clevere Entscheidung, jetzt nochmal richtig Energie zu tanken!
...Fortsetzung folgt...

Samstag, 1. März 2008

(nicht mehr ganz so) neue Erfahrungen - Teil 2

Hanna - 2;2 Jahre
[Dochdoch, ich habe die in Teil 1 erwähnte Erkrankung überlebt - auch wenn es sich zeitweise nicht danach anfühlte Smilie by GreenSmilies.com - aber dann stand erstmal das Nachholen wichtigerer Aufgaben als Bloggen an. Aber heute abend endlich Teil 2:]

So, Kind schläft, Wetter macht spazierengehen bis zum Erwachen unmöglich, schonmal reingehen? Dachte mir, da wacht sie ja sofort wieder - unausgeschlafen - auf. Also erstmal in den Supermarkt nebenan, Apfelschorle kaufen. Aber dann mussten wir doch so langsam mal rein in die Höhle des ... Pandabären, in diesem Fall (Maskottchen). Erste Erkenntnis: niemals mit Kinderwagen in diesen Indoorspielplatz. Erstens gibt's keine Rampe, sondern Treppenstufen, zweitens ist drinnen im Erdgeschoß viel zu wenig Platz (für einen Kinderwagen ging's, aber wenn das jeder täte...). Zweite Erkenntnis: auch wenn der Lärm Flugplatzniveau erreicht, schlafen Kleinkinder ungerührt weiter. Das bot mir die Gelegenheit, mich schonmal gemächlich umzusehen und eine halbe Stunde Teepause (ohne Tee, denn trinken darf man nur dort Gekauftes) einzulegen. Dann unternahm Hanna doch angestrengte Versuche, ihre Augen zu öffnen. Ihre ersten Worte waren: "Die hopsen da!", mit erfreutem Blick auf die Riesentrampoline. Als sie wach genug und mit Hausschuhen ausgerüstet war, ging die Entdeckungstour los. Im Erdgeschoß - abgesehen vom Trampolin der Kleinkindbereich - gibt es eine aufblasbare Spiellandschaft, ein Holzklettergerüst mit Rutsche, wie man es vom normalen Spielplatz kennt, in einen Mini-Bällepool und ein kleines Kinderkarussell, das aber mit 1 Euro gefüttert werden will. Dafür läuft es dann aber auch recht lange, und es haben ja immer mehrere Kinder etwas davon. Hanna war fasziniert und wollte gerne mehrmals mitfahren. Das Teil hat auch noch Musik gemacht und ich konnte beobachten, dass Hanna dazu offenbar gesungen hat (hören konnte ich sie nicht, vielleicht hat sie auch nur laut gedacht icon_wink). Die Rutsche in die Bälle hat sie auch ein paar Mal ausprobiert, obwohl die Leiter dort hoch eine kleine Herausforderung war (jedenfalls wenn man sich beim Klettern noch in alle möglichen anderen interessanten Richtungen umschauen muss). Beim letzten Erklimmen ereilte sie oben aber dann doch die Angst vor der eigenen Courage und sie wollte sofort runtergehoben werden Smilie by GreenSmilies.com.
Nach diesen ersten Abenteuern war erstmal eine Stärkung fällig, daher wir sind nach oben in die Kantine gegangen. Da gab es sehr kindgerechtes Essen und zwei Sorten Apfelschorle! Hanna wollte ein Würstchen, zu dem auch Toast und etwas Gemüse geliefert wurde. Nach dem Essen stand ein Windelwechsel an. Sehr niedlich: kleine Wickelkabinen mit Vorhang, ausgestattet mit allerhand Wickelbedarf. Nicht ganz so schön die Gestaltung der sanitären Anlagen, könnte gemütlicher, heller sein, aber sauber sah es aus.
Die eigentliche Attraktion des Spielplatzes ist wohl das über zwei Etagen verteilte Abenteuerklettergerüstlabyrinth mit unzähligen Spiel-, Rutsche-, Tobe- und Hüpfmöglichkeiten, aber obwohl Hanna erstmal interessiert war, befand sie es dann doch als zu voll, zu laut und noch zu schwierig zu erklimmen. Es ist auch etwas schummrig da drin und obwohl Erwachsene überall hin mit dürfen, passen sie einfach nicht überall durch, und ohne mich wollte sie dann nicht weitergehen, sondern schnell wieder raus. Vielleicht hätten wir es dann an einer anderen Einstiegsstelle nochmal versuchen sollen, aber ich wollte sie ja auch nicht verschrecken, indem ich ihr eine Distanzierung verweigere. Dann sind wir also wieder runter gegangen und haben uns die Riesentrampoline mal etwas näher angesehen. Ich denke, Hanna hatte keine Vorstellung davon, wie das dort funktioniert, denn obwohl sie zunächst beherzt auf die Matten marschiert ist, wollte sie sofort mit leicht panischem Blick wieder von dort entfernt werden. Es wabbelt ja auch wirklich sehr, zumal wenn dort gerade mehrere Kinder springen. Das hat sie wohl überrascht. Aber ich wusste, dass ihr das Hopsen sicher gefallen würde, also habe ich vorgeschlagen, zumindest am Rand auf den Gummimatten sitzen zu bleiben und etwas zuzuschauen. Und schauen - das kann die Hanna! Und sich dabei freuen, wenn jemandem ein besonders toller Sprung gelingt. Oder ein "Baby" (ca. etwas über 1 Jahr alt) mit seiner Mama an den Händen springt (dieses "Baby" hat sie übrigens unglaublich fasziniert, sie hat eine Zeitlang genau verfolgt, was es macht, wo es hingeht und es gesucht, als es das Tramoplin verlassen hatte. Später ist sie ihm sogar gefolgt, einmal quer durch die Halle.). Schließlich haben wir uns getraut, unsere Beine auf die Wackelmatte zu legen, während andere Kinder springen, um uns mal von sicherer Basis aus an das Gefühl zu gewöhnen. Dann bin ich etwas vor ihr rumgehüpft und dann nahm sie meine Idee, auf meinem Arm mitzuhopsen, begeistert an und hat so schön gelacht beim gemeinsamen Springen Smilie by GreenSmilies.com. Nachdem wir "umgefallen" sind, saßen wir beide mitten auf der Matte und das Po-Hopsen ward erfunden Smilie by GreenSmilies.com (tschuldigung, aber ich liebe diese Smileys!). Und dann konnte Hanna sich sogar zwischen meinen aufgestellten Knien hinstellen und mit Anfassen hüpfen! Ich fand das einfach genial, wie sie so nach und nach ihre Angst überwunden hat! Wenn sie das noch öfter macht, hopst sie bald ganz alleine!
Nach der Springerei jedenfalls waren wir beide platt (öhm, ich auf jeden Fall, es macht echt einen enormen Unterschied, ob man alleine oder mit zusätzlichem Gewicht hüpft, hätte ich nicht gedacht) und es wurde auch immer voller - Geburtstagspartygäste kamen in Scharen! Also Abflug für uns.
Das waren also unser beider erste Indoorspielplatz-Erfahrungen! Ich würd's wieder machen (schon weil ich selbst dieses riesige Kletterlabyrinth noch genauer inspizieren möchte Smilie by GreenSmilies.com; der Betreiber überlegt übrigens, den Spielplatz an einem Abend nur für Erwachsene zu öffnen... ). Kritisieren kann ich eigentlich nur dás doch leicht vorhandene piefige Turnhallen-Image. Obwohl alles sehr schön urwaldig bemalt ist an den Wänden (alleine diese Bilder anzusehen und sich eine Geschichte dazu auszudenken, hat Hanna sehr beschäftigt - "Da ein kleiner Papagei! Wo ist die Mama?" >> die konnte tatsächlich an einer weit entfernten Wang gefunden werden!), wirkt speziell das Erdgeschoss etwas zusammengestoppelt durch die dort sehr gemischten Spielanlagen (neben den genannten auch Fußballtische o.ä., ein Platz zum Dreiradfahren, aber auch Tische und Stühle mittendrin für die Eltern). Oben ist's schöner, aber die kleinkindgeeigneten Dinge befinden sich nunmal größtenteils unten. Im Sommer soll es auch eine Außenanlage geben mit Hüpfburg und Bötchen fahren. Das sollte man sich vielleicht dann mal ansehen.

Donnerstag, 28. Februar 2008

Freakshow

Emma - 4;4 Jahre & Paul - 2;1 Jahre
Vorweg sei gesagt: bei mir besteht grundsätzlich immer ein gewisses Basislevel an Großstadtgenervtheit. Und ich bilde mir bei allem, was ich hier so an aversiven Dingen erlebe, ein, dass mir das "auf dem Land" garantiert nicht passiert wäre (aber who knows...). Heute sind mir wieder so ein paar Geschichten aus dieser Kategorie zugestoßen. Ausgangszustand: restmigränig, erschöpft, hungrig, daher auf einen ruhigen, schnell und komplikationslos vergehenden Nachmittag hoffend. Hole Paul aus dem Kinderladen, das Schicksal lächelt mir noch einmal huldvoll zu - und nimmt seinen Lauf Smilie by GreenSmilies.com. Paul hinter der Scheibe freut sich sehr, mich zu sehen, hüpft und lacht und holt jemanden zum Tür öffnen. Normalerweise ist er ja meistens schon im Halbkoma, wenn ich komme, lässt sich widerspruchs- und regungslos anziehen und glücklich in den Kinderwagen verfrachten. Heute natürlich, ausgerechnet heute, wo ich es einmal wirklich nötig habe, dass alles reibungslos läuft, rennt er erstmal weg, lässt sich nicht anziehen und schreit wie am Spieß, als er in den Kinderwagen soll. "LAUUUUUUFN!" Argh. Geht nicht, wir müssen einen bestimmten Bus erwischen, um Emma vor Kindergartenschluss abzuholen. Paul sieht das nicht ein. Seine Tagesmütter auch nicht: "Der hat doch irgendwas!" (ja klar, er will nicht in den Kinderwagen!) - und nimmt ihn mir aus den Händen, als ich ihn natürlich notgedrungen trotzdem in den Wagen setzen will. Hallooo?! Smilie by GreenSmilies.com Nimmt ihn hoch, er wehrt sich, sie diskutiert, er hört nicht hin und schreit. Gut, dass die beiden auch nach Hause wollen - setzt ihn dann doch trotz Protest in den Wagen. Ich guck auf die Uhr. Kaum aus der Tür, ist schon wieder Ruhe. Merke: Zweijährige essen nie so heiß, wie sie kochen Smilie by GreenSmilies.com.

An der Bushaltestelle setze ich mich aufgrund meiner heutigen Erschöpfung ausnahmsweise in das Bushäuschen. Prompt kommt ein zugekiffter Kerl an (ich lerne es aber auch nie, mich mal vorher umzuschauen) und quatscht Paul an. Echt, ich habe kein Problem damit, wenn nette Menschen sich mit uns unterhalten! Aber bei gewissen Typen geht sofort die Mauer hoch. Ich überlege, aufzustehen und wegzugehen. Der Typ qualmt auch. Paul guckt. Der Typ meint: "Der is aber schüchtern, wa?! Musste ordentlich päppeln und spielen und so, denn wird det schon." Aha, danke. Da der Typ wenigstens körperlich Abstand hält, bleibe ich immernoch sitzen. Paul guckt. Der Typ fängt an, vor Paul rumzuhamplen, zu grimmassieren und alberne Laute von sich zu geben. Paul guckt. Der Typ meint: "Na, der hat aber auch nich viele Freunde, wa!" Das genügt, Diskriminierung von schüchternen Menschen kann ich überhaupt nicht ausstehen und sage: "Er mag nur nicht von Fremden angesprochen werden." und gehe weg. Der Typ meckert hinterher: "Ick bin doch keen Fremder!"

Eine halbe Minute später steige ich in den Bus und will den Kinderwagen in die dafür vorgesehene Ecke schieben. Der ganze Bereich ist aber mit 4 bis 5 Hartschalenkoffern ausgefüllt - abgesehen von der Ecke mit dem Notsitz, auf dem ein Mann von etwa 50 Jahren sitzt. Es sind noch genug andere Plätze in der Nähe frei und behindert ist er auch nicht. Ich steuere mit dem Kinderwagen direkt auf ihn zu in der Annahme, dass er natürlich sofort aufstehen und den einzigen für den Kinderwagen noch möglichen Platz freigeben wird - wie es normalerweise alle machen, wenn ein Kinderwagen einsteigt (wirklich, die allermeisten Menschen sind sehr hilfsbereit, wenn man ein (nicht-randalierendes) Kind dabei hat). Der Mann schaut mich aber nur groß an. "Können Sie bitte aufstehen, der Kinderwagen muss da hin." - Er wendet sich an die nächstsitzenden Personen: "I don't understand her!" Ich wiederhole (ja, meinem Überraschungs-Englisch mangelt es an Höflichkeit, was mir hinterher auch leid tut): "You have to stand up, it's the place for the buggy." Er steht wortlos auf, ich bedanke mich - und sehe, dass die offenbar zu ihm gehörende junge Frau ein Baby im Tragetuch dabei hat. Macht man in England keinen Platz für Kinderwagen? Zumal wenn ansonsten noch genug Sitzraum vorhanden ist? (die ganzen Koffer gehörten übrigens auch zu ihnen)

Emma abgeholt und ausnahmsweise auf einen von mir auf dem Hinweg neu entdeckten Spielplatz gegangen, weil der so eine Gruppenschaukel hat und es sonst immer Streit um das Schaukelrecht gibt. Emma freut sich, Paul schläft inzwischenSmilie by GreenSmilies.com . Stelle den Kinderwagen neben die Bank. Nach einer Viertelstunde kommt eine dicke Oma mit russisch/polnischem Akzent und Enkel. Trompetet schon auf dem Weg zur Bank laut rum, mit sich, mit dem Enkel, mit mir? Auch hier ist mir sofort klar: ich möchte mich nicht unterhalten (wirklich, ich bin gar nicht arrogant Smilie by GreenSmilies.com. Kann nur schlecht beschreiben, woher dieser erste Eindruck genau rührt, aber er ist da - zum zweiten Mal heute, aber sonst nicht soooo oft. Echt nichtSmilie by GreenSmilies.com.). Die Oma setzt sich neben den Kinderwagen und kommentiert natürlich direkt den schlafenden Paul, nimmt dann Kontakt zu Emma auf: "Gibst du mir dein Brüderchen?" Emma schüttelt voll entsetzt den Kopf und ich schiebe mich näher an den Kinderwagen. Oma posaunt weiter laut rum, mit Enkel, mit Emma, ich drehe ihr ja den Rücken zu. Fragt sie mich: "Schläft der heute abend noch, wenn der jetzt schläft?" (öh, eher nicht, ist aber nicht mein Problem icon_razz.) Ich fasse mich kurz. Schließlich wacht Paul auf, Oma sieht ein: "Ach, den hab ich sicher geweckt mit meinem Gerede! Habe ich nicht dran gedacht!" Paul will sofort aus dem Kinderwagen springen, obwohl er noch gar nicht ganz da ist. Ich nehme ihn raus. Oma fragt: "Hat der noch Windeln?" - "Ja." - "Wie alt ist er denn?" - "Zwei." - "Oooooh, mit zwei braucht man doch keine Windeln mehr haben!" Smilie by GreenSmilies.com
Zum zweiten Mal an diesem Tag möchte ich meinen "Pädagogenausweis" zücken und so einiges aus dem entwicklungspsychologischen Spektrum referieren. Nur, dass bei der jeweils anwesenden Audienz Hopfen und Malz zumindest auf diesem Gebiet ohnehin verloren scheint, hält mich davon ab.
Ich möchte nochmal betonen, dass ich gegen normale Spielplatzgespräche mit Müttern, Omas usw. nichts einzuwenden habe und in einem solchen Fall auch meine abweichende Meinung/Wissen zumindest andeuten würde. Heute aber will sich kein normaler Gesprächspartner für mich finden. Und nein, ich kann nicht begründen, warum ich diese Oma so unnormal fand. Sie kam ganz einfach von Anfang an freakig rüber.
Nicht mein Tag.

P.S.: Für die Kinder war der Tag sonst ganz normal. Paul kann "Erdbeereis" und "Haifischzahn" sagen.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Geht doch!

Paul, 2;1 Jahre & Emma, 4;4 Jahre
Paul erobert die Drei-Wort-Äußerungen!
Im Bus guckt er aus dem Fenster (oft konnten wir den Mond am hellen Himmel sehen) und stellt fest: "Nein Mond da!"

Rein logisch könnte man nun "Nein Nana Buch!" fehldeuten als "Das ist nicht Nanas [er selbst] Buch.". Aber die Situation gibt Aufschluss:
Er sitzt im Kinderwagen im Bus und schaut sich ein Werbeheftchen der Verkehrsgesellschaft an. Neben ihm sitzt ein weiterer kleiner Junge im Kinderwagen und reckt sich begehrlich zu Pauls Beschäftigung herüber. Paul drückt das Heft an sich und unterrichtet den Kleinen: "Nein! Nana Buch!"

Besitz beschäftigt ihm momentan sowieso sehr, aber er durchschaut das Prinzip noch nicht wirklich. Seiner Anschauung zufolge gehört nämlich alles ihm, was er gerade benutzt. Zumindest schließt man das aus (zahlreichen...icon_rolleyes) Gesprächen wie:
Paul mit rosa Playmobileinhorn: "Nana!"
Emma: "Neiiii-iiiin, das gehört GAR NICHT dir, das ist meins!" [will es ihm aber nicht wegnehmen, spielt etwas anderes]
Paul [lauter und wütend]: "NANAA!"
Babysitter: "Doch Paul, das ist Emmas Einhorn. Aber Du darfst jetzt damit spielen. Aber es gehört Emma."
Paul [weinerlich]: "Neiiiin! N-A-N-A!"...und drückt das Teil an sich.

Donnerstag, 7. Februar 2008

Schnipsel

Emma philosophiert darüber, dass man schon früh in den Zoo gehen muss, weil die Tiere später schlafen. Aber: "Wir waren auch mal extra im Dunkeln im Zoo, aber da haben die nachtaktiven Tiere auch schon geschlafen!" (Emma ist 4).

Emma sitzt auf der Schaukel, Paul auf ihrem Schoß, ihre Gesichter stoßen zusammen. Bevor einer schreien kann, sage ich: "Ohje, jetzt sind ja eure Nasen ganz platt! Guckt mal!" Beide müssen lachen und drücken ihre Nasen selbst platt. Ich mache mit und drücke an meiner Nase herum. Emma guckt mich abschätzend an: "Deine Nase ist RIESIG!" (so nach dem Motto: du darfst nicht mitspielen!)

Freitag, 18. Januar 2008

"Nein Tschüß!"

Emma - 4;3 Jahre & Paul - 2 Jahre
Jaaa, das ist genau das, wonach es aussieht: ein Zwei-Wort-Satz! Von Paul! Yeah! icon_party Jetzt dürft Ihr alle mal raten, was er uns damit sagen will, ist aber nicht schwer...
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Richtig, "Nein Tschüß!" heißt "Du sollst nicht gehen!". Und "Nein Mon(d)!"? Ganz klar: da ist kein Mond (auf einer Seite im Buch, während auf der vorherigen einer war). Neben dieser neuen grammatischen Errungenschaft versucht Paul nun auch verstärkt, gerade Gehörtes nachzuplappern. Allerdings finde ich, dass er mit dem Endergebnis lautlich meist weiter vom Original entfernt ist, als andere sprachlernende Kinder, die ich so kenne und kannte. Und Wörter, die mehr als 2 Silben haben, gehen noch gar nicht ("Fledermaus" wird "Mau"); das passt ja zum Erscheinungsbild der Zwei-Wort-Äußerungen. Spannend, spannend, wie es an der Front weitergehen wird!
Also, um der Uhrzeit angemessen zusammenzufassen: es war nett mit den beiden heute, oder eher mit den Vieren, denn den Heimweg vom Kiga haben wir mal wieder mit dem anderen Babysitter und M & R bestritten, was laut, aber lustig war. Die drei Großen laufen immer ein gutes Stück voran, bleiben aber zuverlässig vor jeder Straße stehen (natürlich schreien wir vorsichtshalber trotzdem noch hinterher). Und es handelt sich nicht um wirklich befahrene Straßen. Trotzdem, sie machen das toll! Paul wollte im Sommer immer mit ihnen laufen (kam aber nie an sie heran), mittlerweile genießt er aber auch das faule Sitzen im Kinderwagen wieder und läuft nur zeitweiese. Genau so lange, bis der Kinderwagen für die Großen interessant wird und sie gerne darin Platz nehmen würden - das geht natürlich gar nicht und Paul klettert sofort stolz wieder rein.
Übrigens war es heute sogar noch ein klein bisschen hell, als wir am Spielplatz ankamen, so dass bald wieder Hoffnung auf einen Besuch desselbigen besteht, falls das Wetter sich auch weiter frühlingshaft entwickelt. Zuhause angekommen, brüllte Emma mir von oben aus dem Treppenhaus zu, dass ja Frau K. (die Putzfrau) da sei icon_rolleyes. Oben mit Paul angekommen, begrüßte mich allerdings ein ganz anderes Gesicht, das mir zwar vage bekannt vorkam, von dem ich aber zuerst trotzdem vermutete, dass die Putzfrau jemanden mitgebracht hätte. Okay, nach kleiner Vorstellungsrunde war klar, dass es sich um die Großeltern der Kinder handelte! Weder Emma noch ihre Eltern hatte mich davon in Kenntnis gesetzt, dass sie da sein würden. Emma hatte wahrscheinlich keine Zeit dazu vor lauter Rennerei, aber von den Eltern hätte ich eine SMS oder so schon nett gefunden, denn schließlich konnte ich deshalb mindestens eine Stunde früher gehen. Ich plane halt gern icon_kaffee2. So, und in der Situation, als ich die Oma fragte, ob ich nun bleiben oder gehen soll, kam auch von Paul das "Nein Tschüß!" ("Doooch, Paul, ich muss jetzt weg, du spielst schön mit Oma und Emma!" - "Neiiin Tschüß!"). Emma wollte auch, dass ich bleibe, aber Oma meinte, ich könne ruhig gehen icon_smile. Als ich bereits aus der Tür war, kam Paul nochmal angelaufen und bedeutete mir mit Schmatzgeräuschen, dass er einen Abschiedskuss geben wollte - sehr süß! Besonders, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass er sich das exakt letzte Woche bei Emma abgeguckt hat, die mir da auch erst "Tschüß!" zugerufen hat, dann aber hinterherkam und fand, dass ein "Knutscha" noch sein muss, und er stand daneben und guckte zu. Es passt zu Paul, sich sowas zu merken!

P.S.: Fragt sich jemand, wie ich die Geschenkfrage gelöst habe? Gar nicht nämlich. Ich habe mich nun schlicht und einfach doch für ein Büchlein entschieden (obwohl sie viele viele haben, aber das kann er ja dann direkt auf unserer langen Busfahrt mit mir ansehen), es aber in den letzten Tagen wegen Krankheit nicht wie geplant besorgen können. Nun schäm ich mich, dass seine Mama jetzt sicher denkt, ich hätte seinen Geburtstag vergessen oder wolle ihm nichts schenken. Schon blöd, denn das würde gar nicht zu meinem Empfinden dieser Familie gegenüber passen, die mir so ziemlich am nächsten von allen Familien und Ex-Familien steht. Paul selbst ist es natürlich noch völlig schnurz, ob er was kriegt oder nicht, und nächste Woche wird er sich auch garantiert nicht erklären können, warum er nun ein Buch auspacken darf icon_confused...

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
The End
Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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