Abschied auf Raten
Clara - 8;3 Jahre & Chris - 4;11 Jahre
Habe vorhin mal auf den Kalender geschaut und ganz schockiert festgestellt, dass ich Clara und Chris nur noch ca. 6 bis max. 12 Mal abholen werde! Denn Ende des Jahres, also mit Beginn der Weihnachtsferien, ist Schluss damit. Ihre Eltern haben ein Haus gekauft, wohin sie auch in 2 Wochen ziehen werden, und wollen nun weniger arbeiten und die Kinder selbst abholen (kommt mir so bekannt vor, hatte ich das doch schon berichtet???). Damit haben sie auch schon angefangen, denn oft muss ich die beiden jetzt nur noch dienstags abholen, statt wie in den letzten fast 2 Jahren dienstags und mittwochs. Also ein scheibchenweiser Abschied. Ich glaube, die Kinder wissen noch nichts davon; ich bin sicher, Clara hätte es sonst erwähnt. Tja, beim Blick in den Kalender wurde mir jedenfalls schon etwas mulmig. Man gewöhnt sich ja mit der relativ langen Zeit auch ganz schön an die Kinder, und ich finde es auch schade, ihre Entwicklung nicht mehr weiterverfolgen zu können. Schön wäre es, wenn wir irgendwie weiterhin etwas in Kontakt bleiben könnten.Clara kam heute nochmal auf die unverkennbaren Unterschiede zwischen Großtadt- und Landleben zu sprechen, als ich ihr erzählte, dass ich in der Nähe der Lüneburger Heide - die sie ja von ihrem Urlaub kennt - aufgewachsen bin.
Clara: "Bad Bevensen ist so eine schöne kleine Stadt! Und die Leute sind da so nett! Die sagen immer einfach so "Guten Morgen" oder "Hallo", wenn man auf die Straße geht! ... Und da ist es auch nicht so hektisch wie hier, alles ist so gemütlich, richtig schön!"
Clara ist einfach ein seeeehr sympathisches Kind
Heute gab es seit langem mal wieder Tränen (okay, mal abgesehen von Chris' gelegentlichen Trotztränen), aber auch aus gutem Grund. Chris war im Badezimmer und fuhrwerkte sich mit dem Zahnbürstenstiel im Mund herum. Ich kam mit Clara dran vorbei und fragte ihn, was er da mache. Chris, ganz kalt: "Ich spiele!" [] Clara fand das zwar auch lustig, erinnerte ihn dann aber an den für ihn noch ausstehenden Nachtisch (der immer ganz wichtig ist). Chris stob sofort ganz aufgeregt hoch, schmiss die Zahnbürste weg und wollte sich die Hände hastig abtrocknen. Clara und ich standen noch in der Badezimmertür, die Handtücher hängen innen an der Tür. Chris war ganz wild und haute die Tür von innen, um an die Handtücher zu kommen, etwas zu ungestüm zu - und leider, leider hatte Clara ihre Finger offenbar im Türrahmen gehabt. Aua! Die Tür hat richtig geknallt und Clara natürlich laut geweint. Ich kann mich gut an die Art Schmerz erinnern, die Quetschungen verursachen, und sie tat mir so leid. Chris hatte das natürlich nicht absichtlich getan, und ihm war es auch sichtlich unangenehm. Bevor ich allerdings eine Chance hatte, Clara zu trösten, kam schon ihre Mama nach Hause, die das dann übernahm. Chris hat auf ihre Frage, was passiert sei, auch gleich zugegeben: "I did it!". Clara hat sich dann bald beruhigt, aber ihre Finger waren blau und geschwollen. Trotzdem konnte sie mir, schon wieder ganz tapfer, noch Tschüß sagen, wobei sie sich noch eine Trostumarmung abholen wollte.
Am Di, 7. Nov, 20:50 über Teilzeit-Mini ehemals: Clara & Chris