Montag, 8. Mai 2006

Happy Baby

Céline - 0,8 Jahre
Heute habe ich wieder meinen "Stadtmarathon" mit Céline absolviert. Aber irgendwie war es diesmal nicht so nervig wie beim letzten Mal. Entweder, weil es montags auto- und lärmmäßig entspannter zugeht als freitags, oder weil Céline heute sowieso nicht viel geschlafen hat. Wobei, als sie dann endlich doch eingeschlafen war, habe ich auch schon wieder recht gereizt auf den Umgebungslärm - der auch in dem erwähnten und gezeigten Park mit See beträchtlich ist - reagiert: ob kreischende fussballspielende Jungs, vorbeilaufende Kindergartengruppen (ein Kind zum anderen: "Irgendwie gehst du mir gerade total auf die Nerven!" :)), kläffende Hunde (also doch!), alles habe ich nur mit den Augen, ähm, Ohren, eines Babysitters, der bitte noch ein halbes Stündchen auf der Bank Pause machen möchte, betrachtet. Céline ist dann aber schnell wieder wach geworden. Und ich hab mich dann trotzdem gefreut, weil sie nämlich gar nicht entsetzt war, mich zu sehen :) Hätte ja sein können, dass sie während des Schläfchen meine Anwesenheit vergisst und ganz sicher ihre Mama erwartet. Aber sie fing sofort an, fröhlich zu glucksen und mit ihren Beinchen zu spielen und hat mir auch ein Lächeln geschenkt.

Dadurch, dass sie so lange Zeit des Ausfahrens bewusst mitbekommen hat, wurde es ihr zeitweise schon etwas langweilig im Liegen im Wagen. Sie kann noch nicht sitzen, aber man sieht ganz deutlich, dass sie das gerne möchte, wenn sie ihren Kopf so hoch anhebt wie möglich, die Arme ausstreckt und sich vor Anstrengung im Rücken ihre Beine mit abheben. Sicher kann sie bald in einen Buggy "umziehen", dann wird ja alles noch viel interessanter für sie. Momentan sackt sie aber im Sitzen noch in sich zusammen, also auch, wenn man sie auf dem Schoß hält, und sieht dann eh wieder nur ihre Füße ;) Und so lange Babys sich noch nicht alleine halten können, sollen sie ja auch noch nicht hingesetzt werden.

Spannend zu beobachten fand ich heute auch, wie intensiv sich so kleine Wesen schon für etwas interessieren können. Meistens wandern alle Dinge, die man ihnen in die Hand gibt, ja erstmal direkt in den Mund. Céline neigt aber inzwischen sogar schon dazu, sich alles genau anzusehen. Es sieht einfach zu niedlich aus, wenn sie sich z.B. die Kette von ihrem Schnuller vor die Augen hält und ganz genau von oben bis unten betrachtet. Bei neuen Sachen reißt sie ihre Augen dabei bis zum Anschlag auf. Das tut sie übrigens auch immer, wenn wir nach Hause kommen und ihre Mama und ich gleichzeitig in ihren Wagen schauen: die Augen werden einfach riesengroß und kugelrund und bewegen sich bei stilliegendem Kopf von Mama zu mir und zurück - als müsste sie erstmal rausfinden, welche denn nun die "Richtige" ist ;)

Kleiner Mensch - große Emotionen

Marie - 1,4 Jahre
Das kleine Temperamentsbündel Marie war zwar heute insgesamt etwas gedämpft aufgrund anstrengenden Verwandtschaftsbesuchs in den letzten Tagen, aber für ein paar astreine Wutausbrüche hat's noch gereicht ;)
So wichtig es ist, auch schon kleinste Persönlichkeiten in ihren Gefühlsäußerungen ernst zu nehmen, so schwer fiel es mir doch, ein winziges, engelhaft aussehendes Geschöpf wie Marie nicht einfach nur putzig zu finden, wenn es vor Wut brodelt. Aber klar, dass ich trotzdem äußerlich Haltung bewahrt habe :) Erst recht, wo ich doch für Ausbruch Nr. 1 selbst ursächlich war. Mariechen schleppte in einer Hand ihre Harke und ein Förmchen auf dem Spielplatz herum, wollte dann aber auf das große Pferd gehoben werden (zu hoch zum Klettern). Ich habe ihr erklärt, dass sie erstmal die Sachen fallenlassen müsse, weil sie sich sonst nicht richtig festhalten könne beim "Reiten". Das hat sie gar nicht eingesehen. Kein Wunder eigentlich, aber während ich sowohl Leon als auch Emma in Maries jetzigem Alter als eher folgsam erinnere, kam es für Marie überhaupt nicht in Frage, das Zeug ohne für sie ersichtlichen Grund aus der Hand zu legen. Je öfter ich ihr meine Gründe darlegte und je länger ich mich weigerte, sie heraufzuheben, desto lauter wurde ihr Unmutsgequäke, schließlich bis hin zum Schreien und trotzigem Weglaufen. Nachdem sie sich dann doch entschlossen hat, das Sandzeug Sandzeug sein zu lassen, kam sie aber auf Zuruf auch glücklich wieder angelaufen und durfte natürlich reiten. wiese
Für den nächsten Unmutsanfall war ich allerdings nicht verantwortlich. In der Karre durfte Marie, nachdem die Sonne verschwunden war, ihre Mütze abnehmen, wollte dann aber das alleinige Aufsetzen proben. Nachdem das einmal gelungen war, glückte es nicht mehr. Wildes Gezerre, Gezeter - und schließlich der wutentbrannte Wurf des unsäglichen Kleidungsstückes aus dem Wagen auf den Fußweg. Da habe ich wirklich gestaunt, richtig frustriert, die arme Kleine!
An dieser Stelle könnte man einwenden, dass ich Marie auch hätte helfen können, als ich gesehen habe, dass ihre Bemühungen aussichtslos bleiben würden. Aber auch Hilfsaktionen sind zum Scheitern veruteilt und tragen schlimmstenfalls nur zur Verschlimmerung der Wut bei, wie ich später auf dem Balkon feststellen musste: Marie wollte sich gerne ihre Matschhose selbst anziehen (die aber wetterbedingt auch sowieso nicht notwendig war). Nachdem ich ihr in das erste Bein geholfen hatte, rupfte sie überall an der Resthose rum - ich hatte keine Ahnung, ob sie sich jetzt das Hosenbein gerne wieder alleine AUSziehen oder den Rest der Hose ANziehen wollte?? Auf Fragen reagiert Marie prinzipiell noch nicht verbal, und aus ihren Aktionen ließen sich wie gesagt keine Schlussfolgerungen ziehen. Schließlich habe ich ihr - die immer lauter zu meckern begann - das Hosenbein wieder ausgezogen. Natürlich: FALSCH! Großes Gebrüll und wildes Herumschleudern der ganzen Hose. Zweiter Versuch: Hose wieder in die Nähe des Beines bringen mit der Intention, sie ihr wieder anzuziehen. TILT!! Marie sah rot, nichts war mehr richtig, aber die Hose sollte nun auf jeden Fall durch das Balkongitter geworfen werden, soooo wütend war das kleine Persönchen! Als ihr der Wurf aus Gründen der Haushöhe leider auch versagt blieb, half nur noch, sie vom Ort des Geschehens zu entfernen...
Das Schöne an Maries ausgeprägter Emotionalität ist allerdings, dass sie sich nicht auf die negativ gefärbten Gefühlsäußerungen beschränkt. Ebenso sprudelnd und intensiv wie ihre Wutanfälle sind auch ihre Freude, ihr Lachen - und ihre Zuneigung zu den Menschen in ihrer Umgebung.

Malin

Hallo liebe Leser, hier blogge ich als "Malin" (ebenso wie die Namen der Kinder ist dies aus Datenschutzgründen ein Pseudonym) über meine Erlebnisse und Gedanken im Zusammenhang mit meiner Teilzeitbeschäftigung als stundenweise Betreuerin ("Babysitter") von den lieben Teilzeit-Minis. Ich habe einen Hochschulabschluss in einem kindheitsrelevanten Fach, bin relativ jung ;) und wohne in einer deutschen Stadt.

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Malin (Gast) - Fr, 24. Okt, 22:18
ja, das wäre auch meine...
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mandy (Gast) - Fr, 24. Okt, 21:35
Das ist ja mal ne Nachricht....
Herzlichen Glückwunsch und ganz viel Spaß mit dem Vollzeitmini...gibts...
Spillie-Mama (Gast) - Di, 14. Okt, 21:37
herzlichen glückwunsch!!!
mönsch, da kuckt man das erste mal seit wochen wieder...
mandy (Gast) - Di, 14. Okt, 21:22
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Telefonat mit Emmas und Pauls Mama. Die Mama: "...Damit...
Babysitter-Malin - Sa, 11. Okt, 11:49
Das wäre ja noch schöner...
...wenn die Überstunden auch noch unbezahlt wären!...
Malin (Gast) - Di, 19. Aug, 23:05
zahlen
die die Mehrarbeit dann wenigstens????
sandra (Gast) - Di, 19. Aug, 22:10

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