Angebot
Céline - 1;10 Jahre
Noch eine (wohl die letzte) Meldung aus meinem Urlaub: vor ein paar Tagen hatte ich Célines Mama auf der Mailbox, die mir ein Job-Angebot unterbreitete. Und zwar hat sie nun eine Vollzeitstelle für sich gefunden, Célines Kinderladen hat aber nur bis 15 Uhr geöffnet. Daher hätte sie es sehr gerne, wenn ich Céline jeden Tag um die Zeit abholen und bis ca. 18 Uhr betreuen würde, Bezahlung wäre kein Problem, sie könne mir ein sehr gutes Angebot machen. Ich muss zugeben, die Sache klang interessant und auch irgendwie schmeichelhaft (weil sie auch noch schön begründet hat, wieso sie möchte, dass ich das mache), hat mich also gefreut, aber trotzdem kann ich das natürlich nicht machen. Wichtigstes Contra-Argument: mein Zeitbudget. Zwar kann ich mir die Arbeitszeit meiner Hauptbetätigung frei einteilen, aber auf täglich bis zu 5 Stunden (die Anfahrt zu Céline ist weit) kann ich auf keinen Fall verzichten. Zeit ist momentan wichtiger als zusätzliches Geld. Es gibt noch andere Gründe, die dagegen sprechen, einer z.B., dass ich meine anderen regelmäßigen Familien nicht aufgeben möchte. Ich bin ja kein Kindermädchen, der Betreuungsjob, den ich mache, ist u.a. für mich deshalb so attraktiv, weil ich viele verschiedene Kinder in unterschiedlichen Altersklassen kennenlerne und über längere Zeiträume in ihrer Entwicklung beobachten und teilweise begleiten kann. Darauf würde ich nur ungern verzichten, aber wie gesagt, der entscheidende Grund war sowieso die Zeit. Heute habe ich dann zurückgerufen und der Céline-Mama meine Ablehnung mitgeteilt. Im Grunde hat sie nicht wirklich damit gerechnet, dass ich es machen kann, denn sie kennt ja auch mein sonstiges Arbeitsleben, hatte aber offenbar gehofft, dass sie mich mit dem Geld-Argument doch kriegen kann. Aber glücklicherweise war sie nicht super-enttäuscht (wie ich es z.B. von Emmas und Pauls Mutter kenne, wenn mal irgendwas nicht nach ihren Plänen geht) und hatte auch schon eine Alternativlösung für Céline parat. Ich freu' mich irgendwie, dass diese nichts mit einem Alternativ-Babysitter zu tun hat . Céline wird ab November vom Kinderladen in eine Kindertagesstätte wechseln, die auch Zweijährige bis 17.30h betreut. Ich habe natürlich angeboten, dass ich bei zeitlichen Engpässen gerne einspringe, und meine es auch so, denn ich möchte gerne in Kontakt mit Céline bleiben. Ich hoffe nur, das habe ich am Telefon hinreichend deutlich gemacht. Ich glaube, die Eltern verstehen nämlich immer nicht so recht, dass man als Betreuer auch dann eine Bindung zu dem Kind aufbaut, wenn man es nur einmal in der Woche sieht. Dann meinen sie, das Schlimmste an einem Abbruch der regelmäßigen Betreuung - der ja in Célines Fall durch ihren Kila-Eintritt bei mir schon letzten Herbst stattgefunden hat - wäre dann für den Sitter, dass das Geld nicht mehr fließt und bieten als Entschädigung Abendtermine an, wenn das Kind sowieso schon schläft. Für mich ist das kein Ersatz, aber auch Cèlines Mutter klang, als würde sie dann gerne mal öfter am Wochenende abends auf mich zurückgreifen. Nunja, wir werden sehen!
P.S.: Beim Durchstöbern der letzten Einträge zu Céline fällt mir auf, dass ich über meinen letzten Tages-Einsatz bei ihr Ende Juni gar nicht berichtet habe aus lauter Stress hier bei mir. Schade, das war echt schön und spannend. Sie fängt jetzt vermehrt an zu sprechen, ist quietschig und vergnügt wie eh und je (obwohl sie an dem Tag Fieber hatte!), hat ihre Mutter förmlich rausgeworfen als ich da war und wird glaube ich ein richtiger kleiner (weiblicher) Rabauke .
Am Di, 28. Aug, 21:51 über Teilzeit-Mini Céline (3;1)