Ich bin ja soooo müde...
Paul - 1;4 Jahre & Emma - 3;7 Jahre
...wie konnte ich seit letzten Sommer - oder besser gesagt, seit letztem Herbst - vergessen, wie anstrengend jede Aktion mit Kindern bei 30 Grad im Schatten und 60 Grad in der Bahn ist??? Gestern abend jedenfalls habe ich mich noch richtig auf heute nachmittag mit Emma und Paul gefreut, der sogar bis zum Abend verlängert werden sollte. Dachte, bei dem schönen! Sommer!Wetter! bleiben wir sicher lange draußen, treffen evtl. auch wieder unser Partnerbabysitter/Kinder-Gespann und machen uns einen netten Tag. Tja, erste Abstriche, als Emmas und Pauls Mutter morgens anrief um mitzuteilen, dass sie leider mit einer Magen-Darm-Sache flachliegt, nicht arbeitet, daher die abendliche Verlängerung für mich ausfällt, sie aber andererseits zu schwach ist, Paul von seiner ja nun weit entfernten Tagesmutter abzuholen. Also sollte ich das erledigen und auch Emma mitbringen. Ganz wohl war mir aber dabei nicht, denn mit so einem Mist steckt man sich doch immer an, und womöglich tragen es die Kinder schon mit sich rum. Naja, habe dann beschlossen, mich so fern wie möglich von ihnen zu halten und sie ansonsten bei ihnen zu Hause nur kurz reinzuschieben und mich schnellstmöglichst zu verabschieden - am besten ohne einzuatmen. Und jaaa, ich weiß, ich bin ein Phobiker . Hinfahrt zu Paul lief jedenfalls super dank klimatisiertem Bus. Vor seinem Kinderladen angekommen, kam gerade die neu dazugekommene Tagesmutter (die Mutter seiner eigentlichen Tagesmutter) mit ihm und einem weiteren Kind raus, ich trete heran, sage "Hallo" zu ihr und Paulchen und berühre ihn dabei. Sie guckt mich an wie vom anderen Stern - bis ihr - besser spät als nie - einfällt, wer die Frau ist, die das Kind antatscht . Paul hat natürlich sowieso kein Anzeichen des Erkennens von sich gegeben, wie es ja nunmal seine Art ist. Nunja, ihr war es im Nachhinein peinlich, aber sie hatte mich auch vor zwei Wochen das erste Mal, und seitdem nicht mehr, gesehen.
Die Busfahrt mit Paulchen war auch sehr in Ordnung, weil Pause und schön kühl. Er blieb freiwillig eine halbe Stunde in seinem Wagen, starrte Leute an und gab sonst nichts von sich, ich saß gemütlich daneben und kühlte aus. Aus lauter Langeweile habe ich dann nochmal auf mein Handy geschaut: Pauls Mama hatte angerufen, dass sie Emma nun doch selbst abholen wolle (wieviel Energie haben eigentlich Mütter???), weil sie sowieso noch einkaufen müsse. Dumm für mich, weil es verkehrstechnisch schwieriger ist, zu ihnen nach Hause zu kommen, als zu Emmas Kindergarten. Mussten wir also leider in die S-Bahn umsteigen. Kein Fahrstuhl da!!! Aber dafür eine Mutter mit Buggy, die auch eigentlich etwas ratlos die Treppen hochblickte. Habe ihr vorgeschlagen, uns mit dem Tragenhelfen abzuwechseln. Sie war einverstanden, aber im Nachhinein habe ich ein schlechtes Gewissen, denn, nachdem sie mir mit Pauls Kiwa geholfen hatte, stellte ich fest, dass ihr kleiner Junge die Treppen bereits selbst gehen konnte und sie nur den Buggy tragen musste, was natürlich auch gut alleine zu schaffen ist. Ich durfte dann zur Gewissensberuhigung den kleinen Jungen an die Hand nehmen . Sprechen wir nicht über die Bahn, die voll bis zum Rand war, genauso roch und speziell nach der Treppenaktion mindestens 50 Grad zu heiß für mich war. Und am Zielort angekommen: kein Fahrstuhl! Jedenfalls kein funktionierender. Menschen machen sich übrigens erstaunlich schnell aus dem Staub, wenn es nach Arbeit riecht. Oder stecken ihre Köpfe in Bücher, aber der Typ war erst recht dran . Zähneknirschend ließ er sich dazu hinreißen, den oberen Teil des Kiwas mit einer Hand zu stützen, während ich mich am schwereren unteren tippelschrittweise die Treppe runterquälte. Sehr hilfreich, aber danke und weg. Männer sind Helden, oder??? ()
Bei Paul zu Hause angekommen, bin ich dann lieber gleich im Garten geblieben. Erstens wollte ich mir die Virenhöhle nicht antun (*übertreib*), zweitens nicht noch mehr Treppen. Und im Schatten war es auch eigentlich nett. Paul ist dann auch mal aufgetaut, ich weiß echt nicht, warum der kleine Kerl oft so abgeschaltet ist. Ich meine, ist ja recht praktisch unterwegs, aber irgendwie kinduntypisch. Im Sand, mit Schubkarre und Puppenwagen war er aber wieder in seinem Element, bis seine Mama mit Emma kam. Aber wäre ich bloß schneller abgehauen. Aber man will ja nicht unhöflich sein, fragt nach dem Befinden, erzählt etwas, und dann kommt Emma: "Ich muss ganz schnell k...". Ihre Mutter hatte gerade Paul an der Brust, also: "Malin geht mit dir hoch." Achso? Na toll. Musste ich also doch rein und einatmen. Und auch noch ins Bad! Und Emma helfen. Das nennt sich Konfrontationstherapie .
Wieder unten, konnte ich mich schließlich loseisen, versorgt noch mit zwei Trinkflaschen für die beiden Kinder, die ich doch bitte montags jetzt im Sommer immer mitnehmen soll. Und achja, neuestens wird mir die Fahrtzeit zu Pauls Tagesmutter mitbezahlt. Das finde ich sehr aufmerksam. Andererseits ist mir momentan Zeit mehr wert als Geld, und Gesundheit sowieso, also hoffentlich haben alle drei ihre Viren für sich behalten!
P.S.: Habe heute einen Anruf von einer Frau bekommen, die meine Nummer von Leons Mutter hat und einen Babysitter sucht. Freu mich zwar, wenn ich weiterempfohlen werde, habe aber keine Zeit für zusätzliche Termine. Naja, vielleicht ist es eine einmalige Sache, die in meinen Zeitplan passt, werde sie mal morgen zurückrufen.
Am Mo, 21. Mai, 22:03 über Teilzeit-Mini Emma (5;0) & Paul (2;9)